Mehr Geld oder mehr Urlaubstage?

Das ist wirklich eine schwierige Frage, die ich nicht sofort beantworten kann. Da ich momentan wegen meinem Studium sowieso nur nebenbei arbeiten kann, kann ich das auch nicht so recht beurteilen. Ich denke, dass es ganz auf meine finanzielle Lage ankommen würde.

Hätte ich keinerlei finanzielle Probleme und wäre allgemein zufrieden mit meinem Gehalt, würde ich sicherlich die zusätzlichen Urlaubstage bevorzugen. Würde ich dagegen nicht ganz so gut mit meinem Gehalt auskommen, würde ich womöglich die Gehaltserhöhung nehmen. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass ich mindestens zwanzig Euro im Monat mehr bekommen würde. Ansonsten würde ich die zusätzlichen Urlaubstage nehmen. Voraussetzung bei den Urlaubstagen wäre hierbei, dass es mindestens zwei sein müssten.

Eine richtige Entscheidung fiele mir insofern schwer, als dass ich meine bisher wenigen Urlaubstage, der gesetzliche Pflichtanteil, nur schwer nehmen kann, da man mindestens wochenweise bei der Hälfte des Urlaubs vorgehen muss. So etwas fällt mir schwer, weil ich denke, es geschieht etwas, bei dem ich dann meinen Urlaub dringend benötigen würde und ihn dann nicht mehr hätte. So wären mehr Urlaubstage zwar eine tolle Option, aber nur, wenn ich die Urlaubstage auch unterkriege und sie mir so einrichten kann, wie ich sie brauche.

Ich kenne ebenfalls genügend Leute, die Resturlaube vom Vorjahr mit ins neue Jahr nehmen. Bei mir ist es jetzt nicht der Fall, da nicht genommener Urlaub noch im gleichen Jahr im Dezember ausgezahlt wird. Ansonsten würden sich wohl die Urlaubstage bei meinen Kollegen und mir dermaßen anhäufen, dass man nicht mehr mit Vertretungen nachkommt. Denn die Arbeit kann da ja auch nicht liegen bleiben, sondern muss dennoch erledigt werden.

Daher, unter Berücksichtigung dieser Umstände, bin ich schon eher jemand, der sagt, ich würde auch das Mehr an Geld bevorzugen und mich dafür entscheiden, weil es eben einfach schwierig ist, selbst 24 Tage Urlaub nach Wunsch unterzukriegen, zumal wir auch Phasen haben, in denen es eine Urlaubssperre gibt.

Bei vorherigen Arbeitgebern war es ähnlich gewesen, aber da wäre es einfacher gewesen, Urlaub zu nehmen und dort hätte ich vermutlich auch eher die Urlaubstage genommen und nicht das Geld. Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber ist mir in der Tat das Geld lieber, weil der Urlaub so oder so ausbezahlt werden würde, wenn er nicht aufgebraucht wird. Man müsste eigentlich nur ausrechnen, wie ein Urlaubstag bezahlt wird und was dann günstiger käme.

Es ist ja im Arbeitsvertrag geregelt, wann man mehr bekommt. Urlaubstage bekommt man in den meisten Fällen mehr, wenn man älter ist. Oft gibt es ab 30 Jahren zum Beispiel eine Erhöhung der Urlaubstage. Auch das Einkommen wird in manchen Fällen höher, je länger man beim Arbeitgeber arbeitet. Da spielt es dann auch noch mal eine Rolle, ob man Kinder hat oder nicht usw.

Ich finde es schwer, zu entscheiden, ob man mehr Urlaubstage möchte oder mehr Geld. In den meisten Fälle ist es - ganz nüchtern betrachtet - so, dass man nicht wirklich mehr Geld bekommt, wenn man sich für das Geld entscheidet. Das ist wirklich nur Kleinkram und in dem Fall würde ich dann eher den Urlaubstag nehmen. Nun ist es bei uns aber so, dass ich mir durch den Schichtdienst sowieso mehr Urlaubstage erarbeiten kann - deswegen ist das auf der anderen Seite nun auch nicht unbedingt sinnvoll, mehr Urlaubstage zu nehmen.

Alles in allem würde ich das entscheiden, wenn es soweit ist und ich würde es mit Sicherheit auch mal durchrechnen. Es muss sich finanziell dann doch schon lohnen.

Bei mir würde die Entscheidung davon abhängig sein, in welchem Verhältnis, die beiden Argumente stehen würden. Angenommen mir stünde die Wahl zwischen zwei Tagen mehr Urlaub oder einer beständigen Gehaltserhöhung von sagen wir Mal "nur" 50 € (netto) monatlich zur Verfügung. Wenn ich den Betrag auf zwölf Monate hochrechne, dann würde ich bereits 600 € im Jahr mehr Lohn haben und mir davon zum Beispiel einen richtig schönen Urlaub gönnen. Die zwei Urlaubstage hingegen, die ich stattdessen zusätzlich haben würde, würde ich auf das Jahr betrachtet kaum bemerken.

Grundsätzlich würde ich schon lieber mehr Freizeit haben, als mehr Geld, da mir Erholung sehr wichtig ist. Hierfür würde ich mir allerdings einen bemerkenswerten Unterschied zu meinem üblichen Mindesturlaub wünschen, sodass man mindestens eine Woche mehr, also sprich 5 Urlaubstage, anbieten sollte. Jedoch würde das meinem Beispiel zufolge sicherlich nicht unbedingt einen Ausgleich zu 600 € schaffen. Ich weiß jedoch auch nicht, ob es eine Höchstgrenze für Urlaubszeit gibt, aber ich kann mir denken, dass man nicht "unbegrenzt" nach oben offene Möglichkeiten hat.

Wenn es sich um keine dauerhafte Gehaltserhöhung handeln würde sondern einer einmaligen Zusatzzahlung oder alternativ angebotene Urlaubstage, dann würde man wahrscheinlich zwischen ca. 50 € oder einem Urlaubstag entscheiden dürfen und dann würde ich vermutlich für meinen freien Tag plädieren, da er mir mehr wert ist, als das Geld.

Um dies entscheiden zu können, würde ich zunächst das Verhältnis der beiden Möglichkeiten abwägen. Ich würde eine Relation erstellen, wie viel Geld ich mehr bekommen würde und wie viel Tage ich nun mehr bekomme. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass es viel mehr Geld werden würde, würde ich nun spontan erstmal sagen, dass ich zunächst die freien Tage wählen würde. Derzeit bin ich in einer Beziehung und habe keine Kinder, deswegen wäre es wahrscheinlich egal, wie ich mich entscheide, aber ich kann mir vorstellen, dass die Entscheidung anders getroffen wird, wenn man schon eine Familie hat.

In der Pflege, in der ich gerade arbeite, würde ich mich aber wegen der körperlichen Belastung auch gerne erst einmal erholen wollen. Das Geld reizt immer, aber man muss nun auch an seine Gesundheit denken. Ich glaube auch, dass desto älter man wird, man sich eher für die freien Tage entscheiden wird, da es immer schwerer wird, sich zu erholen. Zudem ist man abgesicherter, als wenn man gerade ausgelernt hat und vor der Entscheidung stehen würde.

In normalen Arbeitsbedingungen erhält man ja pro Jahresabschnitt eine gewisse Erhöhung der Urlaubstage, somit ist dies doch eher unrealistisch, dass es zu einer solchen Entscheidung kommen würde. Ich glaube auch, dass sich ein Arbeitgeber über diese Bereitschaft freuen würde, aber die Entlohnung nicht entsprechend ist, sodass man entweder mehr Urlaubstage möchte oder eben nur für ein paar Euro mehr auf die zusätzlichen Urlaubstage verzichtet.

Beides wäre eine schöne Sache. Eigentlich sind mir mehr Urlaubstage viel lieber. Das heißt, ich müsste erst einmal wissen, wie viel mehr das im Monat ausmachen würde an Geld. Bei 100 Euro netto würde ich das Geld vorziehen, denn damit könnte man schon etwas anfangen und einige Löcher stopfen. Auf der anderen Seite ist aber auch ein zusätzlicher Urlaub schon etwas wert. Wenn dann das Geld vorhanden wäre, um einen schönen Urlaub zu machen, könnte ich mir das sinnvoll vorstellen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man eher bei höher bezahlten Jobs die Auswahl zwischen den zusätzlichen Urlaubstagen oder den zusätzlichen Gehalt haben kann. In niedrig bezahlten Jobs wird wohl dann aus dem Grund, welches Cid soeben genannt hat, die Mehrzahl zu den höheren Gehalt greifen, um sich einen gemütlichen Urlaub zu leisten. Dagegen werden Arbeitnehmer aus höher bezahlten Jobs eher zu mehr Urlaubstagen greifen, weil sie sich den Urlaub schon eher leisten können.

Es kommt wohl dabei nicht nur auf die eigene Einstellung an, sondern auch auf die Ausübung seines Berufes. Wie wird dieser als solches vergütet? Des Weiteren wird wohl nicht jeder Arbeitgeber ein solches Angebot machen. Kennt denn einer schon einen einzigen Arbeitgeber, der den Arbeitnehmer aus den zwei Möglichkeiten entscheiden lässt?