Facebook Verhaltensregeln als Schulfach sinnvoll?

vom 01.07.2013, 13:14 Uhr

Jeder, der auf Facebook und co unterwegs ist, weiß doch selbst wie er sich verhalten sollte.

Was man sehr deutlich an diversen Facebook Partys kennt, die nur "passieren", weil jemand, der natürlich weiß, wie man sich bei Facebook verhält, seine Adresse samt Einladung öffentlich bei Facebook eingestellt hat.

Sieht man auch sehr deutlich an Mädchen, die einfach mal so Nacktbilder hoch laden. Öffentlich im Netz für jeden sichtbar. Sieht man an Mädchen, die sich mit dem netten Jungen, der laut Profil genauso alt ist, treffen und dann fest stellen, der ist nicht im gleichen Alter, sondern im Alter der Eltern oder Großeltern. Klar hier weiß einer, was er machen muss. Das ist der, der junge Mädchen zu sich lockt.

Wer hier außer der Reihe tanzt wird das schon merken und über die Gefahren sind wir uns doch alle bewusst.

Sag das den Eltern der Kinder, bei denen eine sogenannte Facebookparty statt gefunden hat. Sag das den Eltern der Kinder, die sich mit fremden getroffen haben und eventuell sogar missbraucht wurden. Sag das Mädchen wie Amanda Todd und ihren Eltern.

Verhaltensregeln im Internet ergeben sich wie in allen anderen Bereichen des Lebens in der Regel durch Konventionen und ungeschriebene Gesetze, die von jedem befolgt werden.

Ich weiß, dass ich fremden Menschen nicht via Internet meine Adresse gebe und sie zu mir einlade. Das ist vielen jüngeren Internetnutzer leider nicht wirklich bewusst. Ich weiß auch, dass Nacktbilder von mir im Internet sonst was auslösen können und auch Jahre später noch zu finden sind. Auch das ist vielen jüngeren Internetnutzern nicht bekannt. Wenn ich mir überlege, dass gerade vielen jüngeren Internetnutzern noch nicht mal mehr bekannt zu sein scheint, wie man sich ohne Handy oder Smartphone verabreden kann!

Ich empfinde es auch total überzogen, wenn man soziale Netzwerke jetzt einen noch größeren Stellenwert verleiht, dass man für sie jetzt auch noch ein extra Schulfach einführen muss.

Ich denke, wir sind zur Zeit am Anfang einer Entwicklung, die noch keiner wirklich abschätzen kann. Ich halte es deshalb für durchaus richtig, sich da mal näher mit auseinander zu setzen.

Im Großen und Ganzen befürchte ich aber, dass die Schüler, mal wieder, mehr wissen als ihre Lehrer und man sich den Unterricht auch schenken könnte.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Wenn es in dem Fach nicht nur um Facebook, sondern um die allgemeine Medienkompetenz der Schüler gehen soll, finde ich ein solches Schulfach nicht schlecht. Es ist heutzutage ja einfach so, dass die Kinder viel öfter mit dem Computer arbeiten und sich z.B. mit den sozialen Netzwerken mehr beschäftigen als ihre Eltern. Dann ist es natürlich für die Eltern nicht so einfach, zu kontrollieren, was ihre Kinder da machen. Darum fände ich es nicht so unsinnig, wenn die Kindern in der Schule erklärt wird, worauf sie achten müssen.

Es gibt viele wichtige Themen für dieses Fach, so z.B. auch den Umgang mit Smartphones, die ja zum Beispiel im Urlaub sehr viel Geld verschlingen können, wenn man damit ins Internet geht. Dann ist es vielleicht nicht schlecht, wenn es ein solches Schulfach gibt, was dafür sorgt, dass die Schüler souveräner mit den Medien umgehen und wissen, auf was sie sich einlassen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ehrlich gesagt musste ich zunächst schmunzeln, als ich von dem neuen Schulfach las und konnte es kaum glauben. Natürlich ist es durchaus sinnvoll, wenn die Kinder in der Schule auch Dinge lernen, welche sie im Alltag benötigen und welche im Zusammenleben mit anderen Menschen einfach sinnvoll und wichtig sind. Allerdings sollte man meiner Meinung nach auch daran denken, dass es noch weitaus wichtigere Dinge gibt, als die Kinder im Verhalten in sozialen Netzwerken zu schulen.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ein ganz neues Schulfach dafür zu machen, halte ich für etwas übertrieben. Die Idee von wegen Aufklärung, wie man sich in sozialen Netzwerken zu verhalten hat, finde ich jedoch ziemlich gut. Ein kleiner Film, der aufzeigt, was soziale Netzwerke anrichten können, mit anschließender Besprechung des Filmes, würde wahrscheinlich bei einigen schon helfen.

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» Dissidius » Beiträge: 37 » Talkpoints: 17,57 »



Eigentlich dient der Schulunterricht doch der Wissensvermittlung, während die Vermittlung von Werten, Umgangsformen und allgemeinen Fähigkeiten, die im täglichen Leben benötigt werden oder hilfreich sind, die Aufgabe der Eltern sind.

Es sind ja meistens auch die Eltern, die den Computer oder das Smartphone kaufen und die Rechnung für den Internetanschluss bezahlen. Dann sollten sie doch auch schauen, was die lieben Kleinen online so treiben und ihnen zeigen, wie es geht und eben auch Verbote aussprechen, wenn es nötig werden sollte. Warum sollten sich die Lehrer das Versagen der Eltern ausbügeln? Man kann sicher mal eine Doppelstunde zu dem Thema abhalten, aber jede Woche eine Unterrichtsstunde abhalten halte ich für übertrieben und es ist eben wieder so eine typische Maßnahme, bei der der Staat den Job der Eltern übernehmen soll.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es an sich ganz gut, wenn der Gebrauch des Internets in der Schule verdeutlicht wird, aber es scheint mir ein wenig übertrieben, daraus ein Schulfach zu machen. Ich weiß nicht, wie das in den Schulen in anderen Bundesländern ist, aber damals gab es in meiner Schulzeit noch das Fach der "Klassenleiterstunde", was einmal die Woche war. Da könnte man doch alle zwei Wochen über den Mediengebrauch sprechen. Ein Extra-Fach einzuführen würde auch bedeuten, dass die Schüler noch ein weiteres Fach extra besuchen müssten und somit eventuell mehr gestresst sind, weil sie dementsprechend auch noch dazu lernen müssten.

Wie Dissidius schon schrieb denke ich eigentlich, dass ein Film beziehungsweise Beispiele, was soziale Netzwerke anrichtgen können die Schüler vielleicht erst einmal zum Nachdenken anregen können. Natürlich ist damit nicht gesagt, dass die Schüler anfangen, bewusst mit sozialen Netzwerken bzw. Medien umzugehen, aber es wäre ein Anstoß.

Aber in meinen Augen ist es eigentlich auch Aufgabe der Eltern, ihren Kindern den Umgang mit Medien nahe zu bringen, wobei ich es aber auch verstehen kann, dass einige Eltern damit noch Probleme haben, da das Internet nicht ihre Generation ist. Im Endeffekt würde ich ein paar Extrastunden mit dem Thema "Medienkompetenz" befürworten, aber ein Schulfach daraus zu machen fände ich, sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz, ein wenig hochgegriffen.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde das Thema Medienkompetenz durchaus sinnvoll für einen Elternabend oder ein paar Stunden im Informatikunterricht, allerdings nicht als separates Schulfach. Der erweiterte Umgang mit dem Computer und das Erlernen von Programmiersprachen sind sicher in der Schule im Rahmen des Informatikunterrichtes gut aufgehoben. Der Rest muss meiner Ansicht nach vom Elternhaus geleistet werden. Gerade die Einweisung in mögliche Risiken, die das Internet mit sich bringen kann, ist nicht Aufgabe der Schule. Facebook und Co. Sind letztendlich eben doch ziemlich harmlos, aber die Eltern müssen ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit solchen Portalen und dem Internet im Allgemeinen beibringen.

Natürlich gibt es einige Leute, vor allem jüngere, die das Internet nicht verantwortungsvoll nutzen können oder wollen. Das führt dann vielleicht zu irgendwelchen Facebook-Partys oder auch dazu, dass ein Kind nicht nach Hause kommt, weil es sich mit der falschen Person via Internet verabredet hat und noch nicht in der Lage war, die möglichen Gefahren abzuschätzen. Ich betrachte solche Vorkommnisse aber als Einzelfälle, zu deren Vermeidung in erster Linie die Eltern beitragen müssen. Sie müssen dem Kind frühzeitig vermitteln, was möglich ist und was man unterlassen sollte. Es wird immer Kinder geben, die sich darüber hinwegsetzen, aber das wird auch ein entsprechendes Unterrichtsfach nicht ändern.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich betrachte solche Vorkommnisse aber als Einzelfälle, zu deren Vermeidung in erster Linie die Eltern beitragen müssen.

Ich möchte hier gerne mal daran erinnern, dass jetzt gerade die erste Facebook Generation einsteigt oder schon dabei ist. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute in meinem Alter keinen blassen Schimmer von Internet haben. Und meine Generation ist quasi die Generation der heutigen Eltern.

Ich habe mich vor kurzem mit einer Frau unterhalten, die fast so alt ist wie ich. Die hat Kinder, die gerade mal im Schulalter sind. Internet ist da noch nicht wirklich aktuell. Sie selbst ist studiert, somit also durchaus gebildet. Übt auch einen Beruf aus, den man weitläufig im sozialen Bereich anordnen kann und hat beruflich durchaus mit Menschen zu tun, die Probleme im oder mit dem Internet haben.

Die Frau gab offen zu, dass sie theoretisch eine Mail schreiben kann, aber es ungerne macht. Sie kann auch bei Youtube Videos suchen, kann auch bei Google Themen suchen, die sie interessieren. Aber wie genau das mit Jugendschutzfiltern und so weiter läuft, davon hat sie keine Ahnung. Sie kann somit zwar theoretisch warnen und so weiter. Da sie aber selbst in der Materie nicht wirklich drin ist, wird sie, in meinen Augen, ihre Kinder nicht wirklich schützen können. Zumindest nicht ohne fremde Hilfe. Ich konnte es mir nicht verkneifen, ihr zu raten, sich da mal von einem Fachmann beraten zu lassen. Was sie eine gute Idee fand.

Ich erinnere mich an meine Kindheit und Jugend. Mein Bruder hatte Ende der 80er Jahre den ersten Computer. Damals konnte man damit nicht wirklich viel machen. Ein paar Spiele spielen. Er war damals auch gerade mal 16 Jahre rum. Gut fast erwachsen. Aber unsere Eltern haben mit Sicherheit nicht gewusst, was er an seinem Computer macht. Kannten sie nicht, hat sie nicht interessiert. Und genauso gibt es auch heute Eltern, die sich damit nicht auskennen und nicht auskennen wollen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich denke nicht, dass extra ein Schulfach hierfür eingerichtet werden sollte. Dennoch finde ich, dass es sich hierbei um ein sehr wichtiges Thema handelt. Ich denke daher, dass es aber unbedingt in der Schule erwähnt werden sollte. Das sollte aber nicht in Form eines Faches wie "Facebook- Verhaltensregeln" geschehen, sondern sich auf alle Verhaltensregeln beziehen, die es so gibt.

Es sollte sich nicht alleine auf soziale Netzwerke begrenzen, sondern auch Kostenfallen, Spionage oder Pornographie im Internet mit einbeziehen. Das Internet ist für uns derart wichtig geworden, dass Kinder sich unbedingt kritisch damit auseinander setzen sollten. Ich finde den Grundgedanken daher wirklich gut. So sinnvoll, wie das Internet in manchen Beziehungen auch sein kann, hat es dennoch sehr viele Gefahren, die man nicht beschönigen sollte.

» niglfox » Beiträge: 109 » Talkpoints: 64,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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