Verletzungsgefahr durch Schutzbekleidung

Eine Bekannte erzählte die Tage von einem Besuch in einer Kindertagesstätte. Die Kindern sind zum Spielen auf dem Spielgelände der Einrichtung gewesen. Dabei seien auch viele Kinder mit Fahrrädern und anderen Fahrzeugen über das Spielgelände gefahren. Dabei sei es teilweise auch recht wild zugegangen, aber nicht alle Kinder haben einen Helm getragen.

Meine Bekannten ist auch ein Kind aufgefallen, welches ohne Fahrzeug unterwegs war, aber trotzdem einen Fahrradhelm trug. Das Kind trug, laut Auskunft einer Erzieherin, gerne einen Fahrradhelm und man ließ das Kind eben machen. Allerdings spielte der Junge wohl im Gebüsch und meine Bekannte dachte sich nur so, ob nicht der Verletzungsrisiko hier mit einem Fahrradhelm höher sei? Sie ist der Meinung, der Junge könnte mit den Gurten irgendwo im Geäst hängen bleiben und würde sich damit dann ja selbst strangulieren.

An sich dienen Fahrradhelme oder andere Schutzbekleidung ja dem Schutz. Die Möglichkeit, die meine Bekannte da ins Auge gefasst hat, halte ich für durchaus möglich. Man wiegt sich gerne in falscher Sicherheit, wenn von Schutzbekleidung die Rede ist, denke ich. Wie seht ihr das? Kann Schutzbekleidung auch zur lebensgefährlichen Falle werden? Gerade bei Kindern?

Man kann es aber auch mit der Ängstlichkeit weit übertreiben. Wenn das Kind gerne im Gebüsch spielt, finde ich einen Fahrradhelm sogar irgendwie originell und dazu geeignet, das Kind vor Kratzern am Kopf durch Zweige zu schützen. Eine Strangulierung dürfte bei vernünftigen Fahrradhelmen wohl ausgeschlossen sein. Viel wichtiger wäre mir da eine gute Belüftung, damit kein Hitzestau entstehen kann. Ein Fahrradhelm ist zwar Pflicht. Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, aber ich habe auch schon gehört, dass ein solcher Helm nicht unbedingt ideal ist in jedem Fall. Vielleicht könnte die Mutter darauf einwirken, dass das Kind den Helm nicht immer trägt, wenn es nicht mit dem Rad unterwegs ist.

Wie soll man sich denn mit einem Fahrradhelm strangulieren können, wenn dieser gut zugemacht ist? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich finde auch, dass das Kind doch ruhig das machen soll, was es mag und gerade im Gebüsch kann man sich ja auch so kratzen und da ist so ein Helm sicherlich auch ganz nützlich, weil es die Äste vom Kopf weghält. Wenn das Kind woanders spielt, sollte man meiner Meinung nach aber auf den Helm verzichten, weil es sonst nur noch damit spielen will. Ich denke, dass man es aber auch nicht übertreiben muss.

Es gibt ja keine "allgemeine Schutzkleidung"! Viel mehr wird immer speziell für den Zweck eine entsprechende Schutzkleidung entworfen und nur für den Zweck dient diese Kleidung dann auch als Schutz. Daher ist es beim Fahrradhelm eher naiv darauf zu bauen, dass hier immer Schutz gegeben wäre. Wenn also die Schutzkleidung nicht zweckmäßig (hier der Fahrradhelm zum Fahrradfahren) eingesetzt wird, darf auch keine Schutzwirkung erwartet werden. Damit sollte ja hier keine weitere Diskussion notwendig sein. Dass zusätzlich durch den Helm eine Verletzungsgefahr ausgeht, würde ich hier nicht wirklich sehen. Kann aber sicher darauf ankommen, wo gespielt wird und wie der Helm getragen wird.