Großeltern wollen ein Geschenk, nämlich Enkel!
Ich finde es ist eine sehr egoistische Aussage, wenn Menschen davon sprechen, dass ihre Kinder immer noch nicht verheiratet sind und selbst noch keine Kinder haben. Wenn sich jemand Kinder angeschafft hat, darf er nicht von diesen Kindern erwarten oder sogar verlangen, dass sie sich selbst Kinder anschaffen. Das ist doch eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Man sollte niemanden dazu animieren, sich Kinder anzuschaffen, wenn derjenige nicht will.
Die Erinnerung an Aussprüche wie: sie haben mir immer noch keine Enkelkinder geschenkt, kam mir beim Lesen eines Threads über das Aussterben einer Familie. Mit welchem Recht wird hier davon gesprochen, dass jemand „Enkel geschenkt bekommt“? Entscheiden sich die Kinder, selbst Kinder zu bekommen, sind es keine Geschenke für die Großeltern. Man könnte es höchstens so betrachten, dass diese die Enkelkinder verwöhnen wollen und dieses Verwöhnen als Geschenk betrachten, so sie dürfen.
Oma und Opa sind nun meistens mal die Besten, die ihre Enkelkinder verwöhnen wollen. Dieses Vorrecht steht ihnen zu und das möchte man ihnen auch nicht nehmen, sofern sie es nicht übertreiben. Habt ihr diesen berühmten Ausspruch der Großeltern auch schon gehört oder selbst gesagt bekommen? Welches Gefühl kriecht da in euch hoch, wenn ihr das hört? Empfindet ihr das einfach nur als Aussage und denkt ihr nicht weiter darüber nach? Oder nervt euch dieser Satz?
Du meinst die Eltern und nicht die Großeltern oder? Beziehungsweise du meinst die zukünftigen oder potentiellen Großeltern? Das kommt ein wenig unverständlich rüber.
Meine Mutter hat mir viele Jahre wegen Enkel in den Ohren gelegen. Angefangen hat das recht früh. Bei jeder ehemaligen Freundin die schwanger war und meine Mutter hat das erfahren, kam die Frage an mich, wann ich ihr endlich Enkel bringe. Ähnlich war es auch, wenn Cousinen Mutter wurden. Wobei ich eine gleichaltrige Cousine habe, die relativ früh Mutter wurde.
Mit Anfang dreißig und immer noch kinderlos, war meine Mutter in der netten Situation, von mir dazu befragt zu werden, warum sie mich nie aufgeklärt hat. Wirkliche Antworten habe ich nicht bekommen. Nachdem alle guten Worte nicht zogen meinte ich irgendwann, was sie denn getan hätte, wenn ich mit 16 Jahren schwanger gewesen wäre. Ein Achselzucken und die Worte: DAS Kind hätten wir auch groß bekommen! waren die Antwort. Na toll dachte ich. Ich finde diese Geschichte aber sehr bezeichnend für den Wunsch meiner Mutter nach Enkelkindern.
Nun hatte mein Bruder viele Jahre eine Freundin, die den selben Vornamen wie ich hatte. Die Beziehung war auch richtig eng. Die Freundin meines Bruders wurde von meinen Eltern und ganz besonders von meiner Mutter vergöttert. Das endete dann irgendwann damit, wenn meine Mutter mal wieder fragte, wann *meinVorname* ihr endlich Enkel bringt, habe ich nur gemeint, sie soll sich an die andere *meinVorname* wenden. Damit war dann komischerweise Ruhe.
Ich weiß bis heute nicht, warum sie unbedingt Enkel wollte. Um den Fortbestand der Familie kann es ihr nicht gegangen sein. Ich trage den Namen meines Vaters, da meine Eltern verheiratet waren. Und mit der Familie meines Vaters konnte es meine Mutter nie. Auf der anderen Seite wären die Chancen, dass meine Kinder den Namen ihres Vaters tragen ziemlich hoch. Da wäre es besser gewesen, wenn mein Bruder Nachwuchs bekommen hätte.
Allerdings hat meine Mutter auch immer gesagt, dass sie wenn von ihrer Tochter gepflegt werden will, weil sie da irgendwie den Gedanken nicht so toll fand, wenn das eine Schwiegertochter macht. Vielleicht hatte sie auch hier die Hoffnung, dass sie mehr von einem Enkel hat, wenn es von mir ist. Ich persönlich habe mich fürchterlich unter Druck gesetzt gefühlt und war froh als die Nerverei ein Ende hatte.
Direkt bin ich da nie von meinen Eltern angesprochen worden, wann ich denn endlich mal Kinder bekommen will. Allerdings trat mein Vater diesbezüglich mal in einen richtigen Fettnapf mit einer Bemerkung dazu. Denn zu der Zeit war ich schon fast am verzweifeln, weil sich keine Schwangerschaft einstellen wollte. Er hat danach nie wieder etwas gesagt, weil er wusste wie ich mit dem Thema zu kämpfen hatte.
Meine ehemalige Schwiegermutter war dagegen schon richtig am drängen. Zwar nicht uns gegenüber, obwohl wir ja die Personen waren, die für Enkel sorgen konnten. Aber sie jammerte quasi im ganzen Dorf, dass sie wohl nie Oma werden würde. Als es dann soweit war, wurden wir doch gleich gefragt, ob wir uns den Zeitpunkt auch gut überlegt hätten. Man muss dabei sehen, dass unser Haus da gerade fertig war, mein Ex-Mann in Lohn und Brot stand und ich meinen zweiten Berufsabschluss gerade in der Tasche hatte.
Nun fangen meine Töchter mit ihren 10 1/2 Jahren schon zu diskutieren, wann sie mal eine Familie gründen wollen. Da kamen echt Ansichten, dass man doch gleich mit 18 Jahren das erste Kind bekommen sollte. Ich dachte nur, dass kann nicht war sein. Zumal dann meine Tochter dann gerade mal im ersten Ausbildungsjahr wäre.
Meine Eltern sind der Meinung, dass ich in meinem Leben das machen soll, was mich glücklich macht, deshalb würde ich von denen so einen Spruch nie zu hören bekommen. Ich denke, dass sie eigentlich auch ganz froh sind, dass sie ihre Zeit nun wieder frei einteilen können, nachdem die eigenen Kinder aus dem Haus sind, und sich nicht mit der Betreuung von Enkelkindern herum schlagen müssen.
Die Schwester meines Vaters ist da aber anders drauf und von ihr durfte ich mir schon die ein oder andere dumme Bemerkung anhören - dass ich langsam mal dran wäre mit der Fortpflanzung, wann ich denn endlich heiraten würde und so weiter. Ab und an kommt auch die rhetorische Frage, wie lange ich denn schon mit meinem Freund zusammen sei, mit der sie andeuten will, dass wir nach jahrelanger Beziehung nun endlich mal "zur Sache kommen" müsste.
Natürlich nervt das irgendwo, weil das private Themen sind, die andere Leute einfach mal nichts angehen, auch, wenn sie zur eigenen Familie gehören. Ich finde auch nicht, dass ich mich vor irgendjemandem für meinen Lebensentwurf rechtfertigen muss, ich stelle die Lebensentwürfe von anderen Menschen ja auch nicht in Frage.
Einen solchen Ausspruch habe ich noch nicht gehört und ich wäre auch sicher nicht begeistert davon. Mich haben früher, vor allem als Jugendlicher, allerdings ähnliche Sprüche gestört. Für mich war praktisch immer schon klar, dass ich keine Kinder haben will. Es gab dann immer ein paar altkluge Erwachsene, die der Ansicht waren, ich würde meine Meinung über Kinder noch einmal überdenken. Das fand ich ziemlich überheblich, denn ich war mir meiner Sache immer sicher. Es gibt sicher Leute, die so sprunghaft sind und erst sagen, dass sie niemals Kinder haben wollen, dann später aber doch ganz begeistert von diesem Gedanken sind. In diese Schublade passe ich aber nicht und ich wäre daher auch nicht so begeistert, wenn mir jemand nun dauernd mitteilen würde, dass er oder sie auf meinen Nachwuchs wartet.
Ob und wann jemand heiratet und Kinder bekommt, liegt allein im Ermessen desjenigen, den es betrifft. Die Familienangehörigen können sicher sagen, dass sie es schön fänden, wenn derjenige auch Nachwuchs in die Welt setzen würde, aber es wäre zu viel, wenn sie regelrecht darauf drängen würden. Manche Leute können sich vielleicht ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen und verstehen es daher nicht, wenn sich eine andere Person, zum Beispiel auch das eigene Kind, gegen eigene Kinder entscheidet. Aber es gibt eben verschiedene Ansichten zum Thema Kinder und man kann niemandem seine eigene Meinung aufzwängen. Abgesehen davon sollte man das auch gar nicht versuchen.
Eigentlich sind solche Eltern, die sehnsüchtig auf ein Enkelkind warten, sehr praktisch. So dürfte in den meisten Fällen ein Babysitter gefunden sein, wenn die Eltern mal etwas unternehmen wollen. Es sollte aber dennoch nicht darauf hinauslaufen, dass diese sich zu sehr in das Leben ihres Kindes einmischen und dieses fast dazu nötigen, nun endlich eine Familie zu gründen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass man irgendwann heiraten muss. Das ist auch etwas, das für mich eher nicht in Frage kommt und das muss die Familie so akzeptieren.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass solche Fragereien und die ewigen Anspielungen auf gewünschte Enkelkinder auf Dauer ziemlich nervig sein können und auch das eigentliche Verhältnis zwischen Mutter und Tochter beziehungsweise werdender Großmutter und werdender Mutter dadurch ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht wird.
Ich für meinen Teil bin mir überhaupt noch nicht sicher, ob ich mir irgendwann nicht einmal Kinder anlachen sollte. Das kommt nicht nur darauf an, ob ich denn nicht einmal wirklich Karriere machen möchte, nein ich muss mir auch sicher sein, dass ich die richtige Partnerin dafür habe. Und diese Unsicherheit wird nicht durch ein ewiges Drängen seitens meiner Mutter bestärkt. Im Gegenteil, sie würde mich nur noch mehr verunsichern. Da meine Mutter aber überhaupt keine Enkelkinder möchte habe ich mit einer solchen Problematik, wie sie hier im Thread geschildert wurde, nicht zu kämpfen.
Letzten Endes sollte so etwas aber die Entscheidung eines jeden selbst sein, ob man denn nun eigene Kinder großziehen möchte oder nicht. Da haben die künftigen Großeltern dann herzlich wenig mit zu tun. Immerhin erziehen sie ihr Enkelkind ja nicht, sie betütteln und verwöhnen es höchstens. Es ist eben nicht das eigene Kind, man ist nicht für das Kind verantwortlich, aber trotzdem gehört es zur engen Familie und man kann es knuddeln und verwöhnen. Das machen Enkelkinder so attraktiv. Die Oma kann dem Kind Kuchen und Kekse backen und der Opa baut mit dem Kind coole Sachen und bringt ihm den ein oder anderen Trick bei.
Ich bekomme immer mal wieder die Frage nach den Kindern gestellt, dabei bin ich gerade mal 23. Meine Schwiegermutter weiß auch, dass ich Kinder will, aber dass das noch warten muss und sie fragt das auch gar nicht. Es sind meistens Personen aus ihrem Umfeld die ganz blöd nachfragen, ob ihre Schwiegertochter nun mal heiratet und schwanger wird. Ich finde das extrem dreist.
Ich denke, dass man die Kinder entscheiden lassen sollte, was passiert. Immerhin muss man ein Kind schon wollen und nur um jemanden einen Gefallen zu tun, sollte man kein Kind in die Welt setzen. Ich finde auch die Nachfrage danach nicht schön. Ich habe es leider auch schon gehört, dass diese Frage anderen gestellt wird und ich finde das richtig frech. Immerhin muss man das ja immer selber entscheiden und nicht jeder will Kinder bekommen.
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