Mutter findet den Beruf ihrer Tochter peinlich

vom 11.06.2012, 15:14 Uhr

Ich kann es ehrlich gesagt auch nicht verstehen, warum die Mutter sich für den Beruf der Tochter schämt. Also ich habe auch jahrelang bei McDonalds gearbeitet und meine Mutter fand das auch überhaupt nicht tragisch. Okay, ich habe nebenbei auch studiert, aber viele Bekannte meiner Mutter, die sahen, dass ich eben bei dieser Fast-Food-Kette arbeite, wussten das ja auch nicht. Ich muss schon sagen, dass man oft komisch angeschaut wurde, wenn man erzählte, dass man bei McDonalds arbeitet. Die meisten Leute sehen das eben als niedere Tätigkeit an, wobei ich den Grund dafür ehrlich gesagt niemals verstanden habe. Ich fand den Job echt anstrengend und die Bezahlung war auch mies. Das wäre definitiv kein Job gewesen, den ich längere Zeit hätte ausführen können, aber viele Leute sind eben auf diese Arbeit angewiesen, weil sie nichts anderes finden.

Es gibt natürlich auch Aufstiegsmöglichkeiten. Beispielsweise haben bei uns viele Mitarbeiter nach einer Weile eine Ausbildung angefangen. Das ist definitiv ein Aufstieg und es gibt eben auch die Möglichkeit, ein Studium bei McDonalds machen. Allerdings stehen diese Möglichkeiten auch nicht jedem Mitarbeiter offen, das muss man auch zugeben. Die meisten sind eben nur Hilfsarbeiter und werden das auch jahrelang bleiben, weil sie keinen Schulabschluss haben oder auch keinen anderen Job finden, weil sie der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig sind. Das wissen eben auch viele Leute und daher werden die Mitarbeiter von McDonalds oft als dumm abgestempelt. Das musste ich in meiner Zeit dort auch des öfteren erfahren. Ich würde mich nicht für die Arbeit meines Kindes schäme, egal wo es arbeitet. Ich wäre ehrlich gesagt froh, dass es überhaupt einer Arbeit nachgeht, denn ich kenne sehr viele Jugendliche, die einfach nur abhängen möchten und gar nichts machen. Das finde ich beispielsweise peinlich!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke nicht, dass jemand wirklich sein Leben lang in McDonalds arbeiten möchte und als Übergangslösung finde ich das wirklich okay. Die Reaktion der Mutter ist auch irgendwo nachzuvollziehen, denn als Mutter möchte man ja auch immer ein klein wenig mit seinem Kind angeben.

Allerdings finde ich, dass die Reaktion darauf wirklich viel zu heftig ist. Ich finde sie verhält sich eher als würde die Tochter etwas Falsches beziehungsweise wirklich Peinliches machen. Als Mutter sollte man hinter seiner Tochter stehen. Selbst wenn sie keine Ausbildung hat, so arbeitet sie dennoch und liegt nicht auf der faulen Haut, daran sollte sie auch einmal denken.

» Überfliegerpilot » Beiträge: 178 » Talkpoints: 3,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass auch ich als Mutter ein Problem damit hätte, zuzugeben, dass meine Tochter bei Mc Donalds an der Theke arbeitet. Genauso hätte ich aber vermutlich ein Problem damit, wenn sie als Putzfrau arbeiten würde oder eine ähnliche Tätigkeit ausüben würde. Natürlich sind das alles Arbeiten, die erledigt werden müssen und wir können alle froh sein, dass es Menschen gibt, die diese Arbeiten übernehmen und sie ausführen.

Andererseits ist es aber doch so, dass gerade eine Mutter sich doch das beste für ihre Kinder wünscht und eine Arbeitsstelle an einer Theke von einem Fast Food Restaurant ist doch wohl nicht das Beste. Ich kann also verstehen, dass die Mutter nicht gerade stolz darauf ist und es auch nur ungern jemandem erzählen möchte.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke, dass es der Mutter eher peinlich ist, dass die Tochter keinen Abschluss und somit keine Alternativen hat. Umso länger sie sich mit so etwas aufhält kann sie eben nicht ihren Abschluss und eine Ausbildung machen und es ist eben schon ein bisschen blöd, wenn die eigene Tochter das nicht versteht.

Ich denke auch, das Mc Donalds nun nicht der Traum Arbeitgeber ist. Viele nutzen das als Übergang oder eben kurzfristige Lösung, aber es ist eben kein Job, den man auf Dauer gerne ausübt. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn man da arbeitet und denke auch, dass die Leute nur ihre Arbeit machen und Geld am Ende des Monats haben wollen, aber man hat ja schon seine Gedanken, wenn man hört dass jemand bei einer Fast Food Kette arbeitet und ich denke nicht, dass es da toll ist, wenn man sagen muss, dass das eigene Kind nicht mehr erreichen wird als das. Die Tochter hat ja sicherlich Potenzial mehr zu machen und auch einen Traumjob zu bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann schon verstehen, dass die Mutter nur ungern zugibt, dass ihre Tochter bei MC Donalds hinter der Theke steht. Meiner Meinung nach ist das aber immer noch tausend mal besser, als wenn man sagen müsste, dass sie seit Jahren Arbeitslos ist. Da würden sich die meisten Mütter wohl noch mehr schämen, obwohl das auch nicht immer sein muss. Klar, eine Anstellung bei MC Donalds ist nicht unbedingt das wahre, was man sich unter einer Karriere vorstellt, aber wenn es nicht anders geht, dann ist es eben mal so.

Das sich die Mutter hier so schämt kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen würde ich stark darauf tippen, dass bei ihr im Umkreis ebenfalls die Meinung herrscht, dass bei MC Donalds nur Leute ohne Abschluss landen, weil sie eben nichts anderes können. Das kann man verschieden betrachten, aber auf der anderen Seite muss man auch MC Donalds an dieser Stelle ein wenig loben, denn die könnten auch sagen, dass sie nur Leute mit Abitur haben möchten, was jetzt natürlich übertrieben wäre, aber rein theoretisch ist das möglich.

Ein weiterer Grund, den ich mir vorstellen könnte, dürfte ein zu genauer Blick auf das Leben der anderen sein. Die Tochter hat doch sicherlich Freunde und die Mutter wird ja nach und nach mitbekommen welchen Jobs diese nachgehen. Wenn nun alle super Jobs haben und auf einen aufstrebenden Ast sitzen, ist das für sie nun mal nicht sehr angenehm. Sie wünscht sich eben, dass ihre Tochter ebenfalls an dieser Stelle wäre, aber da kann man nichts machen. Sie sollte nicht immer auf die anderen schauen. Sie soll sich freuen, dass ihre Tochter überhaupt arbeiten geht und wenn es ihr Spaß macht kann ihr das doch egal sein.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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