Warum so unterschiedliche Öffnungszeiten bei Kiga und Schule
Ich komme aus Österreich und weiß nun nicht genau, wie es in Deutschland geregelt ist, aber hier ist es jedenfalls so, dass die Kindergärten durchaus moderate Öffnungszeiten haben. Im Durchschnitt kann man sagen, dass sie durchaus von 7 Uhr in der Früh bis 5 Uhr nachmittags geöffnet haben. Da gibt es zwar sicher auch zahlreiche die noch länger offen haben oder auch welche die nicht ganz so lange offen haben, aber eben im Durchschnitt. Auch die Ferien sind im Vergleich zur Schule sehr stark reduziert. Im Sommer hat der Kindergarte meines Sohnes "nur" 3 Wochen ganz geschlossen, Pfingstferien, Herbstferien, Semesterferien und auch so Brückentage gibt es eigentlich gar nicht. Geschlossen hat er sonst eigentlich nur zu Weihnachten und auch in der Osterferienwoche.
Selbst diese Öffnungszeiten sind für viele Eltern die berufstätig sind oft noch ein Problem, weil insgesamt hat der Kindergarten über das Jahr verteilt dann doch noch mehr als 5 Wochen geschlossen. Vor allem am Land, in den Städten haben sie oft noch länger offen.
Mit dem Schuleintritt kommt es aber zu einer radikalen Änderung. Es gibt zwar oft eine Hortbetreuung, aber eben auch nicht überall und plötzlich muss man auch wesentlich mehr für die Kinderbetreuung am Nachmittag bezahlen. Betreuung in den Ferien wird um ein vielfaches schwerer beziehungsweise geht die dann oft richtig ins Geld.
Warum ist das eigentlich so? Natürlich stehen Kindern auch Ferien zu, das ist mir schon klar. Und die Schule ist vom Lernen her sicher auch noch intensiver als der Kindergarten, wobei man das für das Alter der Kinder auch nicht unterschätzen sollte. Im Kindergarten meines Sohnes wird zum Beispiel durchaus zwischen "Schulzeit" und "Ferienzeit" unterschieden. Jetzt in den Ferien gibt es zum Beispiel keine pädagogischen Stunden mehr, dafür ist ein Plantschbecken im Garten aufgestellt und so weiter. Aber warum sind die Unterschiede in Bezug auf Öffnungszeiten so krass?
Naja, ich würde mal sagen, dass die Kinder ja auch älter werden und keine Rundumbetreuung mehr benötigen. In den ersten zwei Schuljahren kann die fehlende Betreuung schon mal problematisch werden, aber danach gibt's doch in der Regel da wenig Probleme, wenn die Kinder in den Ferien ein bisschen auf sich selbst gestellt sind.
Es ist eine Geldfrage. Ich sehe es nicht so, dass man Grundschulkinder den ganzen Tag in den Ferien alleine zu Hause lassen kann, selbst wenn sie schon in der vierten Klasse sind. Deutschland ist in der qualifizierten und flexiblen Kinderbetreuung sehr rückständig. Es müsste sehr viel mehr Geld dort hineingesteckt werden. Arbeitende Eltern wären ja auch bereit dafür zu bezahlen und könnten das auch, aber es fehlt das Angebot an Räumen und Personal. Zumindest in München ist das so.
Dass manche Eltern mit den Kinderbetreuungszeiten nicht wirklich klar kommen, ist doch kein Wunder. Der normale Bürger erwartet, dass er mehr oder weniger rund um die Uhr einkaufen kann, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Aber die Kinderbetreuung, die man sich mit dem Gehalt einer Verkäuferin leisten kann, geht nun aber nicht rund um die Uhr. Da haben viele Eltern schon bei den von dir genannten Öffnungszeiten ein Problem, wenn sie längere Wege zwischen Arbeit und Kindergarten bewältigen müssen.
Mit Eintritt der Schule geht man eben auch davon aus, dass ein Kind mal eine Stunde allein zu Hause verbringen kann, bis die Eltern von der Arbeit kommen. Und mit zunehmenden Alter der Kinder wird eben auch der Betreuungsbedarf weniger. Das ist ein natürlicher Vorgang. Wobei ich Schließzeiten im Sommer nur von sehr wenigen Kindergärten kenne.
Die meisten Einrichtungen wollen sehr früh wissen, wann die Kinder mit den Eltern im Urlaub sind und sie richten dann die Urlaubsplanung der Erzieher daran aus. Mir ist bisher auch nur eine Einrichtung bekannt, wo wirklich alle Erzieher noch schulpflichtige Kinder haben und man wirklich zwei Wochen im Sommer schließen muss. Da können die Kinder aber in andere Einrichtungen gebracht werden.
Ähnlich ist das bei uns an den Schulen. An Brückentagen gibt es immer eine Betreuung, sofern Bedarf besteht. Wird kein Kind angemeldet, ist der Hort eben auch geschlossen. Und nur in den Weihnachtsferien ist in der Stadt nur ein Schulhort geöffnet, wo dann eben auch die Kinder der anderen Grundschulen hingehen können. Man hat aber eben über Jahre beobachten können, dass da nur ein sehr geringer Bedarf ist und eine Öffnung einer Einrichtung ausreichend ist.
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