Angst im Tunnel

Ich bin beruflich viel auf der Autobahn unterwegs. Aus diesem Grund muss ich auch oft Tunnel passieren, die wirklich sehr lang sind. Ich fühle mich dort unten drin meistens etwas unwohl, vor allem wenn ich mir vorstelle wie viel Wasser über mir ist und was für ein Druck auf dem Konstrukt lastet. Trotzdem bleibt mir nichts anderes übrig als den Tunnel zu passieren, immerhin kann ich meinen Chef nicht sagen, dass ich Kundentermine nicht wahrnehmen kann, weil ich Angst vor einem Tunnel habe. Kennt ihr auch das beengende Gefühl in einem Tunnel? Fühlt ihr euch dort auch nicht so wohl und seid froh wenn ihr das Licht am Ende des Tunnels seht und ihr aus dem Tunnel herausfahren könnt?

Ich muss glücklicherweise nie durch einen Tunnel, denn so einer liegt nicht auf meiner Strecke. Ich mag Tunnel generell auch nicht so gerne und befahre sie wirklich nur mit einem Unwohlsein, wenn es aber nicht anders geht, dann muss ich halt auch da durch. Jedoch befahre ich Tunnel immer sehr vorsichtig, weil die Sicht eingeschränkt ist und weil es beengt ist, was mir zu schaffen macht. Ich bin immer froh, wenn ich am Ende Licht sehe und weiß, dass ich bald wieder draußen bin.

So geht es mir aber nicht nur in Tunneln. Ich mag generell keine engen Durchfahrten oder dunklen Stellen, die für mich unübersichtlich sind. Das gilt einerseits für Tunnel, aber auch für Unterführungen und solche Sachen.

Besonders wohl fühle ich mich jetzt in einem Tunnel auch nicht. Aber ich habe jetzt auch keine Angst oder gar Panik davor. Ich habe grundsätzlich keine Probleme mit, dass ich durch einen Tunnel fahren muss. Ich wüsste auch nicht warum man davor wirklich Angst haben müsste. Schließlich sind doch alle Tunnels in der Regel ausreichend getestet und werden im Zweifelsfall eben nicht für den Verkehr freigegeben. Ich habe es zumindest noch nicht mitbekommen, dass ein Tunnel zum Beispiel wegen der darüber verlaufenden Wassermassen eingestürzt wäre.

Natürlich ist die Unfallgefahr beziehungsweise die Folgen eines Unfalls in einem Tunnel wohl sehr viel schlimmer als ein Unfall auf freier Straße. Aber ich denke auch, dass eine Angst hier die wohl schlechteste Reaktion ist. Man sollte versuchen eben noch vorsichtiger und aufmerksamer zu sein, jedoch sollte man auch nicht übervorsichtig werden. Durch die übermäßige Vorsicht werden häufig Fahrmanöver durchgeführt, mit denen zum Beispiel das hinterher fahrende Auto nicht gerechnet hat, sodass dieses Verhalten dann vielleicht sogar eher zu einem Unfall führt, als ein ganz normales Verhalten, wie man es auch auf einer ganz normalen Straßen an den Tag legt.

Hier in Deutschland gibt es wohl vermeintlich eher wenige Tunnel, aber als ich mal für einige Wochen in der Schweiz war, da kam man nciht drum herum, dort gab es alle paar Meter einen Tunnel, dass geht dort eben natürlich auch gar nicht anders. Ich für meinen Teil habe das aber ehrlich gesagt nicht als wirklich schlimm oder so empfunden, es hat zwar ein bisschen genervt, wenn ich gerade am Lesen war oder so, und dann eben auf einmal kein Licht mehr hatte, aber Angst habe ich nicht vor Tunnel. Die Wahrscheinlichkeit, das ein solcher einstürzt ist wohl doch eher gering und wenn man es genau nimmt, dann kann im Grunde auch jedes Haus in dem man sich befindet einstürzen und letztendlich ist die Wahrscheinlichkeit und das Risiko, dass du in dem Auto, in dem du gerade sitzt umkommst, noch wesentlich höher, als die dass der Tunnel über die einstürzt oder so. Ich bin daher eher gelassen und fahre einfach durch.

Leider Gottes kenne ich dieses Gefühl nur zu gut und deine Beschreibung passt quasi exakt auf das, was ich fühle, wenn ich beispielsweise den Elbtunnel durchquere.

Das Einzige, was mir bei dieser Fahrt in irgendeiner Weise hilft,ist, mir selbst zu sagen, seit wie vielen ettlichen Jahren Millionen von Autos durch diesen Tunnel gefahren sind, dass selbst Unfälle in diesem Tunnel waren und nie irgendetwas ernsthaft zu Bruch gegangen ist. Ich bin ein Teil des Ganzen, ein minimaler Teil einer täglichen, durchfahrenden Autokolonne.

Ich kenne das Problem auch gut, ich fühle mich auch nicht sehr wohl in Tunneln. Wenn ich mir vorstelle, was für eine Last auf manchen Tunneln lastet, und wie es die Konstruktion schafft, diese Last zu tragen macht mir das etwas Angst weil es irgendwie unrealistisch ist, dass eine dicke Mauer, teilweise Gesteinsschichten trägt. Ich bin auch schon mal im Stau gestanden in einem sehr langen Tunnel und da kommt dann auch noch die Angst vor Sauerstoffmangel auf. Eigentlich sollte es in Tunneln nicht zu Sauerstoffmangel kommen, wenn allerdings Stau herrscht und sehr viele Autos in einem Tunnel sind, frage ich mich, ob die Belüftungsanlage genügend Sauerstoff in den Tunnel bringt.

Wenn ich damals mit meinem ersten Mann nach Kroatien gefahren bin, mit dem Auto, dann musste ich es auch immer über mich ergehen lassen, das wir einige Tunnel auf unserem Weg hatten. Auch ein sehr langer Tunnel war unter anderem dabei und der war mir persönlich immer am unangenehmsten. Ich bekam immer so ein Druckgefühl im Kopf und das dunkle und das, das um einen herum eigentlich nichts zu sehen ist, außer diese schreckliche Tunnelwand, ist für mich immer sehr schlimm gewesen. Ich fühle mich in solchen Tunneln immer so eingeengt und unsicher und deswegen meide ich solche Tunnel auch immer so gut es geht.

Das Gefühl kenne ich auch. Selbst in einer relativ kurzen Unterführung bekomme ich schon ein komisches Gefühl. Bei einer Tunneldurchfahrt sitzt mir die Angst im Nacken. Diese enge Röhre, die Dunkelheit, das Gefühl zu ersticken. Dann kommt der Gedanke, dass Feuer ausbrechen könnte, oder ein Unfall passiert und man sitzt stundenlang hier fest, mitten zwischen vielen Autos und kann nicht vor und nicht zurück, man sitzt fest.

Ein Stau im Tunnel ist wohl der reinste Horror. Das möchte ich nie erleben. Und doch passiert es immer wieder und macht viele Autofahrer krank. Da ist es besser, wenn möglich eine andere Strecke auszuwählen. Auch wenn das ein Zeitverlust bedeutet und mehr zu fahrende Kilometer sind. Aber die Angst vor der vermeintlichen Gefahr fährt dann nicht mehr mit und man kann erleichtert aufatmen.

Ich muss sagen, dass ich das von dir beschriebene Gefühl überhaupt nicht kenne. Dafür mag ich Tunnel viel zu gerne. Ich finde sie sehr interessant, vor allem aufgrund der interessanten Lichtsituation. Viele Tunnel sind ja gelblich beleuchtet. Außerdem mag ich den Klang, der in einem solchen Tunnel herrscht. Ich fahre daher besonders gerne mit offenen Fenstern oder mit offenem Verdeck durch Tunnel.

Ich fand bislang nur eine einzige Situation in einem Tunnel etwas unangenehm. Es war Sommer und ich fuhr offen. Im Elbtunnel geriet ich in einen Stau. Die Luft im Tunnel war aufgrund der vielen Autos natürlich ziemlich schlecht und ich musste sie die ganze Zeit über einatmen. In dem Fall fand ich es zum einen angenehm, als ich den Tunnel wieder verlasen konnte, aber ich fand es auch bedauerlich, dass ich die Fahrt durch den schönen langen Tunnel so nicht richtig genießen konnte.