Habt ihr schon mal etwas veröffentlicht?
Ich schreibe, obwohl es mir viel Spaß macht, ja nicht zum Selbstzweck. Damit ein Buch tatsächlich jemand liest und womöglich wenigstens ein kleiner Verdienst dabei herausspringt, muss ein Buch beworben werden. Das kann jemand der seine Werke selbst oder zum Beispiel über Ebook-Plattformen veröffentlicht, meiner Meinung nach kaum leisten.
Zudem wird meines Erachtens hierbei auch die Arbeit des Autors, unabhängig davon ob es literarische Texte oder Sachtexte handelt sind, nicht fair entlohnt und schon gar nicht angemessen gewürdigt. Außerdem sollte man die kleinen Verlage, die aufgrund des Internets und der Verlagskonzerne ohnehin Schwierigkeiten haben, unterstützen.
Ehrlich gesagt habe ich da ganz andere Erfahrungen gemacht. Mir wurde kurz nach der Veröffentlichung noch von einer anderen Autorin gesagt, dass man Geduld benötigt. Für die wenige Werbung die ich bis jetzt für meine Bücher gemacht habe, wurden schon sehr viele Exemplare verkauft. Von daher muss kein großer Verlag dahinter stehen. Wenn es für diese Unternehmen so einfach wäre, würden sie ja nicht bei zu erwartenden Bestsellern noch Rezensionsexemplare verschenken.
Und mal ehrlich. Ehe ich alle Verlage abklappere, einen enormen finanziellen Aufwand in Druck- und Portokosten für den Versand investiere, habe ich mein Buch selbst auf den Markt gebracht und auch beworben. Für den selben finanziellen Aufwand bin ich dann schon dabei Geld zu verdienen und so schlecht sind die Prozente nicht, die man pro verkauftem Buch bekommt.
Ich schreibe bereits Geschichten, seit ich überhaupt schreiben kann. Bereits als Schülerin wollte ich immer Bücher veröffentlichen, was mir damals aber nicht gelang. Jetzt als Erwachsene habe ich mittlerweile zwei Kinderbücher auf den Markt gebracht, die sich auch relativ gut verkaufen.
Besonders das Buch "Die kleine Teufelin Corona" konnte ich schon oft verkaufen und habe auch viel positives Feedback erhalten. Das freut mich natürlich, dass die Geschichte um Corona so auf Anklang stößt. Jetzt bin ich dabei, einen zweiten Band über die Teufelin zu schreiben.
Ich habe bisher noch nichts veröffentlicht, zumindest keine geschriebenen Werke. Ich schreibe allerdings auch keine Geschichten und wenn ich mal meine Gedanken aufgeschrieben habe, waren diese nicht für andere Leute bestimmt, sondern nur für mich. Ich weiß nicht, ob man Fotos auch als Veröffentlichungen ansehen kann, wenn man sie irgendwo präsentiert. Ich stelle im August ein paar Bilder bei einer Ausstellung aus. Das wird das erste Mal sein, dass ich eigene Werke öffentlich präsentiere. Ich habe zwar auch einen Fotoblog, allerdings ist das ja doch etwas anderes.
Für mich stellt sich die grundsätzliche Frage, wo und wie veröffentliche ich Texte und wie bewerbe ich sie. Viele bestehende Möglichkeiten im Internet bieten meines Erachtens keine angemessene Entlohnung. Bei Xinxii hat man zum Beispiel die Möglichkeit eigene Geschichten/Ebooks einzustellen. Die potentiellen Leser sind aber selten bereit hier auch für gute Texte angemessen zu zahlen. Da schließe ich mich selbst gar nicht aus! Grund ist vermutlich, dass jeder ungeprüft/-lektoriert etwas einstellen kann und dadurch auch viel nicht lesenswertes "unterwegs" ist. Wo vermarktet man also selbst, ohne einen Verlag zur Hilfe zu nehmen, sinnvoll eigene Texte und wie soll man diese dann effektiv bewerben?
Das Problem sind nicht die ungeprüften Texte, sondern die Selbstpublisher die meinen ihre Bücher gratis anzubieten. Selbst wenn es nur für maximal fünf Tage ist, wie es Amazon ermöglicht. Erst heute hat da jemand gemeint, wenn man da 1.000 Downloads hat, was einen kurzfristigen Sprung nach oben im Ranking bringt, dann wird das Buch höchstens von zehn Leuten wirklich gelesen.
Außerdem gibt es wohl auch schon irgendwelche Übersichten, wo Autoren gelistet sind, die immer mal ihre Bücher gratis anbieten. Selbst, wenn sie ganz tolle Bücher schreiben, warten die Leser dann auf den Tag, wo sie es zum Nulltarif bekommen. Wer sich auf Dauer einen seriösen Namen machen will, lässt solche Preiswerbungen komplett außen vor.
Was die Werbung betrifft, so sehe ich Kollegen, die täglich ihre Bücher bei Facebook und Co. bewerben. Das nervt dann schon ein wenig. Ich selbst mache das alle paar Wochen mal, weil selbst eine Verlinkung bei den sozialen Netzwerken von Google als positiv angesehen wird. Dazu noch Blog und Werbemails, wobei die Mails im Moment nur dazu dienen, um das Guthaben bei den Anbietern abzubauen.
Bis jetzt habe ich also effektiv keinen Cent in Werbung investiert, der schon mal auf meinem Konto lag. Kann aber steigenden Absatz verzeichnen und das ohne, dass ich über den Preis verkaufe oder damit werbe. Es ist langwierig, aber eher von Erfolg gekrönt, als wenn man bei den Verlagen Klinken putzt.
Ich stimme zu, dass die zahlreichen kostenlosen Angebote sozusagen den Markt verderben. Andererseits habe ich trotzdem Zweifel an der Wirksamkeit einer Selbstvermarktung. Ich erinnere mich an den Versuch von Stephen King, unabhängig von den großen amerikanischen Verlagen, ein Buch zu vermarkten. Der Roman hieß , wenn ich mich richtig erinnere: The Plant. Er wollte dann weitere Teile dann ins Internet stellen, sobald eine bestimmte Zahl von Abrufen erreicht ist. Meines Wissens ist dieses Projekt dann irgendwann unvollendet gestorben, obwohl glaube ich die ersten Teile inzwischen auch als ebook erhältlich sind. Offensichtlich haben also selbst Bestsellerautoren mit einer Selbstvermarktung Probleme.
Das Ganze ist schon ein paar Jahre her und freilich hat sich das Internet und die Möglichkeiten inzwischen weiterentwickelt; zudem ist die Technik mittlerweile weiter. Zum Beispiel das ebook bietet natürlich neue Möglichkeiten. Trotzdem ist meines Gefühls nach die Akzeptanz und die Bereitschaft Geld auszugeben beim Leserpublikum weitaus größer, wenn die Veröffentlichung durch einen Verlag und nicht im Rahmen von Selbstpublishing erfolgt.
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