Wann arbeitslos oder arbeitssuchend melden in der Ausbildung

Ich und ein Freund haben neulich darüber diskutiert, ab wann man sich in der Ausbildung arbeitslos melden sollte. Ein Kollege von uns ist momentan im dritten Ausbildungsjahr und scheint dies auch zu bestehen. Sein Arbeitgeber kann ihn jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht übernehmen.

Ich bin der Meinung, dass er sich bereits drei Monate vor Ende der Berufsausbildung arbeitslos melden muss, um später sicherzugehen, dass er Arbeitslosengeld bekommt. Mein Kollege hingegen behauptet, dass er sich auch noch am ersten Tag der Arbeitslosigkeit beim Arbeitsamt melden kann und trotzdem noch den Anspruch auf Arbeitslosengeld hat. Er sagt, die drei Monate Frist würden nur bei außerbetrieblichen Ausbildungen gelten.

Hat jemand von euch bereits Erfahrungen gemacht? Reicht es wirklich aus sich erst so spät beim Arbeitsamt zu melden? Oder reicht es aus wenn er sich erst einmal nur Arbeitsuchend meldet?

Bei Auszubildenden trifft die selbe Regelung zu wie bei Arbeitnehmern. Drei Monate vor der Arbeitslosigkeit muss man sich beim Amt melden. Kommt man dem nicht nach, droht eine Sperrung von sieben Tagen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es natürlich auch einige, die eine Ausbildung gemacht haben, von ihrem jeweiligen Betrieb jedoch nicht übernommen werden konnten. Diese haben sich dann 3 Monate vor dem Ende ihrer Ausbildungszeit Arbeitsuchend gemeldet und dann am 1. Tag der "Arbeitslosigkeit" als arbeitslos, glaube ich. Ich denke, es ist schon wichtig, sich frühzeitig zu melden, damit man in der Zeit, in der man arbeitslos ist von Anfang an das Geld erhält und nicht erst nachträglich diverse Papiere nachtragen muss.

Ich selbst habe damit keinerlei Erfahrung, weil ich selbst noch studiere und noch keine Ausbildung hinter mir habe.

Du musst dich auf jeden Fall beziehungsweise dein Freund drei Monate vorher beim Arbeitsamt melden und sagen, dass du wahrscheinlich arbeitslos werden wirst. Wenn du das nämlich nicht machst, kann es passieren, dass es zu einer sogenannten Sperrfrist kommt und du erst mal keine Leistungen vom Staat bekommst. In Ausnahmefällen wird das aber trotzdem gewährt, wenn der Arbeitgeber zum Beispiel plötzlich insolvent ist.

Deswegen sollte sich dein Freund unbedingt jetzt schon beim Arbeitsamt melden und erzählen, was los ist, eventuell haben Sie ja eine Weiterbildungsmöglichkeit oder eventuell jemanden der deinen Kumpel übernimmt. Unabhängig davon sollte dein Freund den Kopf nicht in den Sand stecken und auch jetzt schon fleißig Bewerbungen schreiben, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass ein anderes Unternehmen ihn übernimmt, wenn auch erst mal befristet. Wenn er es geschickt anstellt, braucht er dann gar keine Arbeitslosenmeldung mehr.

Man muss sich wie gesagt drei Monate vor Abschluss der Ausbildung Arbeitsuchend melden, um mögliche Gespräche oder Bewerbungen, die durch das Arbeitsamt ins Rollen kommen, anzunehmen oder umzusetzen. Wenn man aber am Ende einer Ausbildung steht (dreiviertel bis halbes Jahr) und weiß, dass man keine Chance auf Übernahme hat, kann man der Arbeitssuche/Arbeitslosigkeit vorbeugen. Man kann sich selbst auf Arbeitssuche begeben und eventuell auch wenn es die Zeit der Prüfungen ist, Vorstellungsgespräche wahrnehmen, um von der Ausbildung direkt in ein Arbeitsverhältnis zu gehen.