Erkennen eure Haustiere, wenn es euch schlecht geht?
Ich bin momentan ziemlich fasziniert von meiner Katze. Bis etwa Samstag hat sie mich gut eine Woche lang nur angezickt, gefaucht und gekratzt. Weil es mir am Wochenende nicht sonderlich gut ging, verbrachte ich meine Zeit eigentlich nur im Bett, schlief viel und litt so vor mich hin. Meine Katze, die vorher -aus mir bisher unbekanntem Grund- nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen war, machte seit Samstag etwa 1x pro Stunde einen Besuch an meinem Bett, kam kurz zum Kuscheln und ging wieder. Anfangs dachte ich mir nicht wirklich viel dabei sondern freute mich einfach nur.
Heute früh ging es mir dann so mies, dass ich kurz nach dem Aufstehen umgekippt bin und für etwa 10 Minuten kotzend und kraftlos auf dem Boden lag. Meine Katze kam sofort angelaufen, setzte sich neben meinem Kopf, stupste mich einige Male an und miaute freundlich. Als ich mich dann wieder aufgerappelt hatte, wich sie mir nicht mehr von der Seite. Sie lief immer etwa 2 m vor, blieb stehen, schaute sich um und wartete, bis ich nachkam. Als ich dann vom Arzt heimkam, holte sie mich an der Wohnungstür ab, geleitete mich in beschriebenem Prozedere ins Bett, legte sich neben mich und leckte mir Hand und Arm ab, wollte mir auch das Gesicht ablecken. Fast so, als wüsste sie ganz genau, dass es mir wirklich miserabel ging und als wolle sie mich trösten.
Keine Ahnung, vielleicht überinterpretiere ich das auch, aber es ist doch schon auffällig, dass sie mit Eintritt meiner Krankheit plötzlich anhänglich wird und irgendwie liebevoll mit mir umgeht. Ich weiß, dass gerade Katzen und Hunde durchaus so sensibel sind, dass sie die Verfassungen und Launen ihrer Menschen wahrnehmen können, allerdings war ich gerade bei Katzen nicht wirklich davon ausgegangen, dass es sie auch interessiert.
Kennt ihr das von euren Haustieren? Dass sie irgendwie zu merken scheinen, wenn es euch schlecht geht und sich plötzlich viel lieber verhalten? Dass es fast so scheint, als wollten sie einen trösten? Glaubt ihr, meine Katze hat die Situation überblickt oder ist ihr Verhalten wohl eher Zufall?
Tiere fühlen, was mit Dir vorgeht. Sie haben dafür einen Instinkt, sodass es wohl bei fast allen Haustieren so ist. Meine Katzen sind auch so und kommen dann kuscheln. Früher, als wir noch bei meinem Vater einen Hund hatten, wusste dieser genau, wenn es mir nicht gut ging. Er kam dann auch immer ins Bett und schlief neben mir ein. So hat er es immer gemacht, wenn es mir nicht gut ging. Tiere empfinden es, wenn irgendwas nicht in Ordnung ist.
Ich kenne dieses Phänomen auch und denke, dass auch eigenwillige Katzen ein Gespür für ihren Dosenöffner und dessen Empfinden haben, erstaunt war ich allerdings anfangs ähnlich wie du auch über ihr Interesse und ihre Anteilnahme. Besonders gemerkt habe ich das bei einer meiner beiden Katzen. Sie ist sonst mir gegenüber ziemlich abweisend und schenkt eigentlich nur meiner Mutter ihre Aufmerksamkeit, andere Familienmitglieder werden beim Versuch, sie zu streicheln, meist nur gekratzt oder angefaucht. Wenn ihr gerade nach einem Leckerli gelüstet, werden vielleicht noch kurz beachtet, aber das war es dann auch mit Zuneigungsbekundungen.
Wenn ich krank im Bett liege, ändert sich dieses Verhalten mir gegenüber allerdings deutlich. Sie wird zwar dann immer noch nicht wirklich zur Schmusekatze, sieht aber gelegentlich an meinem Bett vorbei, lässt sich ein wenig streicheln und leckt mir über die Hand, als ob sie mich trösten wollen würde. Bei meiner anderen Katze kann ich das im Übrigen nicht so extrem beobachten, das rührt aber eher daher, dass sie sowieso absolut kuschelbedürftig ist und sich immer zu mir ins Bett kuschelt - egal ob krank oder nicht.
Deine Katze spürt ganz klar, wenn es dir nicht gut geht und verhält sich dann auch anders. Tiere haben ein feines Gespür für so etwas und merken es immer schnell, wenn mit Frauchen oder Herrchen etwas nicht stimmt.
Wenn ich mich nicht gut fühle oder es mir sonst irgendwie nicht gut geht, merken meine Tiere das auch. Vor allem mein Hund kommt dann oft zu mir und kuschelt oder legt sich einfach zu mir. Aber auch die Katzen kommen dann hin und wieder und verhalten sich dann auch ruhiger. Als wenn sie dann eben wüssten, dass ich Ruhe brauche. Als ich eine Behandlung unter Vollnarkose bekam und es mir danach sehr schlecht ging und ich einen Tag nicht aus dem Bett kam, war mein Hund die ganze Zeit im Schlafzimmer bei mir. Er wollte mir nicht von der Seite weichen. Wir mussten ihm damals auch seinen Wasser - und Futternapf ins Schlafzimmer stellen, weil er sonst nicht mal zum fressen oder trinken aus dem Raum wollte. Nur abends, wenn mein Partner kam, ist er mit ihm freiwillig eine Runde Gassi gegangen. Das hat mir auch gezeigt, wie sensibel und feinfühlig Tiere doch sind.
Ich kenne dieses Phänomen mit meinen drei Katzen auch nur zu gut. Egal ob ich krank bin, oder es mir nur psychisch mal nicht so gut geht, meine Katzen sind immer für mich da, kuscheln sich an mich oder maunzen mich ganz lieb an, so in der Art "ich hab dich lieb, erzähl mir was dich bedrückt". Ich denke dass auch diese Eigenschaft der Katzen das sehr gute und innige Verhältnis zwischen Mensch und Katze ausmacht.
Das ist doch eigentlich ein sehr schönes Verhalten deiner Katze. Ich denke auch, dass Tiere das mitbekommen, wenn es dem Besitzer nicht gut geht. Wenn es mir nicht gut geht, kommt mein Hund auch immer zu mir und will kuscheln beziehungsweise leckt dann immer meine Hand. Sitze ich dann auf einem Stuhl, setzt sie sich zwischen meine Beine. Ich finde das eigentlich immer ganz gut und ich merke ihr dann auch an, dass sie eben für mich da sein möchte. Ich denke, dass sie sich schon Sorgen machen und man ist ja auch ein Teil ihres Lebens und ihrer Gruppe.
Freue dich, dass deine Katze so sensibel ist und für dich da sein möchte, wenn es dir schlecht geht. Ich kenne das von einem Hund. Ich bin innerhalb der Wohnung mal gestürzt und hatte mich sehr verletzt. Vor Schmerzen musste ich eine Weile liegen bleiben, bis ich wieder aufstehen konnte. Der Hund kam sofort, leckte mir das Gesicht und die Hand und kuschelte sich an mich. Er bliebt bei mir. Also muss er auch ein Gespür dafür gehabt haben, dass es mir nicht gut ging.
CCB86 hat geschrieben:Kennt ihr das von euren Haustieren? Dass sie irgendwie zu merken scheinen, wenn es euch schlecht geht und sich plötzlich viel lieber verhalten? Dass es fast so scheint, als wollten sie einen trösten? Glaubt ihr, meine Katze hat die Situation überblickt oder ist ihr Verhalten wohl eher Zufall?
Oh ja, ich kenne das von unserem Rüden ganz extrem, denn der ist sehr auf mich bezogen und sobald ich mal schlechte Laune oder Schmerzen habe, weicht er mir keinen Millimeter mehr von der Seite, bis es mir besser geht. Da er ein großer Brocken von stolzen 50 Kilogramm ist und mich dann oft am Arm stubst, kann man sich ja vorstellen, was da für eine Kraft auf mich einwirkt. Er lässt auch solange keine Ruhe, bis es mir wieder besser geht. Geht es mir schlecht, legt er sich zu mir ins Bett und schlabbert meine Hand, bzw. legt seinen Kopf auf meinen Arm, so nachdem Motto, das er ja bei mir wäre und alles gut wird. Ich kann mir gut vorstellen, das Tiere merken, wenn es ihrem Besitzer nicht so gut geht und dann möchten sie halt einfach für ihn da sein. Das zeigt mir auch, wie treu er mir ist und ich finde es schon sehr faszinierend.
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