Seid ihr mit eurem Versicherungsvertreter per Du?
Mit meinem Versicherungsvertreter in der alten Heimat war ich per Du. Da ich schon jahrelang bei dieser Versicherung war, hat er mir irgendwann das Du angeboten. Er kam sogar in meine neue Heimat und fuhr 250 km um zu sehen, ob ich immer noch gut betreut werde. Leider gibt es diese Versicherung nicht mehr in unmittelbarer Nähe, so dass ich nur noch einen telefonischen Ansprechpartner habe, den ich noch nie gesehen habe.
Autoversicherung, Lebensversicherung haben wir bei der Sparkasse bzw. der Provinzial, die Partner der Sparkasse hier sind und da betreut uns unser Sparkassenkundenberater. Mit diesem bin ich nicht per Du. Der kommt auch nicht zu uns nach hause um die Versicherungen zu besprechen.
Seid ihr mit eurem Versicherungsvertreter per Du? Wart ihr das schon bevor ihr bei dieser Versicherung versichert wart oder kam das erst mit der Zeit, dass ihr euch mit Du angesprochen habt? Denkt ihr, dass man irgendwann ein so vertrautes Verhältnis zu einem Versicherungsvertreter haben kann, dass man sich dann plötzlich mit Du anredet?
Ich habe mit meinen Versicherungsvertretern eigentlich nicht viel zu tun. Ich wüsste auch nicht, warum ich sie dauernd sehen sollte, außer beim Abschluss. Um zu einem Menschen du zu sagen, brauche ich mehr als eine geschäftliche Beziehung. Ein "du" bei einer rein geschäftlichen Beziehung finde ich nicht angemessen.
Ich habe mehrere Versicherungen und für fast jede eine andere Versicherungsgesellschaft. Keinen der Versicherungsvertreter kenne ich persönlich. Ich liebe es nicht, wenn mir die Versicherungsvertreter die Bude einrennen. Was ich an Versicherungen benötige, weiß ich und entscheide auch selbst darüber, ohne mich beschwatzen zu lassen. Allen Gesellschaften, die ab und an anrufen habe ich klar gesagt, dass ich keinen Besuch eines Versicherungsvertreters akzeptiere. Was glaubst du wohl, Diamante, warum man dir das „Du“ angeboten hat?
Ich wohne in einer etwas größeren Stadt, sodass ich meinen Berater wirklich auch nur sehe, wenn ich Verträge abschließe oder etwas besprochen werden muss. Geschäftlich und bei mir fremden Leuten benutze ich immer das "Sie", so auch bei diesem Berater. Ich sehe ihn auch wirklich nicht sooft, das es sich lohnen würde sich das "du" anzubieten. Auch bei meiner Sparkassenberatung habe ich seit Jahren denselben Berater und diesen duze ich auch nicht. Meiner Meinung nach ist das nicht angebracht, da es sich ja wie gesagt um eine geschäftliche Beziehung handelt und nicht dem privaten Bereich entstammt.
In deiner Situation verstehe ich aber, warum du deinen Berater geduzt hast. Ihr kamt beide vom Land und da ist das denke ich etwas anderes. Auch wenn man häufiger aufeinandertrifft, macht das sicherlich viel Sinn, da man sich auch besser kennenlernt und eben doch auch mal etwas Privates austauscht.
Ja bin ich. Das kann aber auch daran liegen, dass mein Versicherungsvertreter mein Vater ist. Der arbeitet neben seinem Beruf noch als Versicherungsvertreter und da stellt man sich eigentlich nicht wirklich die Frage, ob man zu einer anderen Versicherung geht oder nicht. Da geht man dann eben hin. Allerdings gibt es - zum Beispiel bei der Hausratsversicherung - noch einen Mittelsmann und den Sieze ich. Der duzt allerdings meinen Vater, was man sich aber auch denken kann. Ich kenne den aber nicht persönlich und in Mails und Telefonaten Sieze ich dann ganz automatisch. Alles andere halte ich, ehrlich gesagt, für unhöflich.
Das Verhältnis zum Versicherungsverkäufer sollte ein Vertrauensverhältnis sein. Es geht unter Umständen um viel Geld. So mancher Vertreter einer Gesellschaft bedient sich da wie viele Steuerberater dem Trick der persönlichen Beziehung und dem "DU".
Viel wichtiger ist, dass der Berater wirklich ein Berater ist und nicht der Vertreter einer Gesellschaft, er sollte euch vertreten. Bei verwandtschaftlichen Beziehungen kann selbst ein unabhängiger Makler selten punkten, ist Blut doch dicker als Wasser. Grundsätzlich aber sollte der Berater wirklich unabhängig sein und nicht dem Plan einer Firma oder einer Bank unterliegen. Als Angestellter sind die Leute immer weisungsgebunden und nicht unbedingt dem Kunden verpflichtet.
Das "DU" ist irgendwann möglich, wenn eine persönliche Beziehung gewachsen ist aber dazu gehört einfach auch Vertrauen.
Mit meinem jetzigen Versicherungsvertreter bin ich per Du, da er der beste Kumpel meines Partners ist. Ihm vertraue ich und er schwätzt uns nichts auf, was ebenfalls das Vertrauensverhältnis verbessert. Mit meinem vorherigen jedoch war ich immer per Sie und wäre das auch weiterhin geblieben. Das lag nicht daran, dass kein Vertrauen da gewesen wäre, sondern einfach daran, dass er viel älter war als ich und ich ihn nun auch nicht so oft gesehen habe, dass man sich einfach das Du anbietet.
Ich finde jedoch nicht, dass man sich unbedingt duzen muss, um gegenseitiges Vertrauen zu zeigen. Man kann auch per Sie sein und einander dennoch vertrauen oder aber zumindest nicht gleich denken, dass einen der andere über den Tisch ziehen will. Manchmal ist es auch wegen des Abstands besser, wenn man per Sie bleibt.
Ich habe alle meine Versicherungen über einen unabhängigen Versicherungsmakler laufen. Mit diesem sind mein Mann und ich per Du, was aber daran liegt dass dieser Makler und ich uns seit der Kindheit kennen und quasi miteinander aufgewachsen sind. Seine Angestellte sieze ich aber und das wird auch so bleiben. Wir kennen sie nur flüchtig, da wir immer von meinem Jugendfreund betreut werden.
Früher war ich bei einem anderen Makler und mit diesem war ich per Sie. Das würde ich in dieser Konstellation (Makler - Kunde) auch immer wieder so machen und finde ich auch richtig wenn da eine gewisse Distant besteht. Wenn man natürlich den Makler wie wir auch privat kennt wäre es ja albern sich zu siezen sobald es um Versicherungen geht.
Ich fände es eher lästig, wenn ich einen Versicherungsvertreter hätte, der zu mir nach Hause kommt und dann einen auf Kumpel macht. Es ist klar, dass es da in erster Linie darum geht, dem Kunden zu signalisieren, dass sich der Versicherungsvertreter aufrichtig bemüht, seinem geschätzten Kunden die bestmögliche Absicherung zu verschaffen. In Wahrheit geht es ohnehin um die Gewinnmaximierung, was ich aber gut nachvollziehen kann. Wäre ich Versicherungsvertreter, würde ich auch dafür sorgen, dass meine Kunden sich wohlfühlen und den Eindruck haben, dass ich nur das Beste für sie will. Dennoch würde ich wohl versuchen, so viel wie möglich an ihnen zu verdienen. Das ist ja auch logisch. Man kann bei vielen Leuten dann auch abschätzen, ob sie die professionelle Zurückhaltung und das Siezen bevorzugen, oder ob sie eher auf das Duzen anspringen.
Ich brauche keinen Versicherungsvertreter als Kumpel-Ersatz. Es gibt genug Möglichkeiten, sich selbst zu informieren und Versicherungen zum Beispiel schriftlich abzuschließen. Vergleichen kann man die Versicherungen selbst und wenn man weitergehende Informationen benötigt, ist es ohnehin ratsam, sich nicht auf einen einzigen Vertreter zu verlassen, sondern ruhig mehr als einen Versicherungsvertreter zu kontaktieren. Da ergibt sich dann auch gar nicht die Situation, dass man sich duzt.
Ich sehe den Abschluss von Versicherungen natürlich auch als geschäftlichen Vorgang. Dazu gehört dann eben auch, dass man sich gegenseitig siezt. Für mich wirkt das auch direkt professioneller. Ich würde es nicht gut finden, wenn mir ein Bankmitarbeiter oder ein Versicherungsvertreter das Du anbieten würde. Zum Glück war ich bislang nicht in einer solchen Situation. Die einzige Ausnahme wäre es wohl, wenn ich ohnehin mit dem Versicherungsvertreter befreundet wäre. Allerdings finde ich, dass man Freundschaften von solchen geschäftlichen Dingen trennen sollte und daher würde ich es nicht gut finden, meine Versicherungen über einen befreundeten Versicherungsvertreter abzuschließen.
Mein Freund hat unseren Versicherungsvertreter schon seit vielen Jahren. Ich selbst hatte ihn zwar bisher nur zweimal gesehen, aber bei uns in der Region ist es recht üblich, dass man sich gleich mit Du anredet. Das ist zwar eine Tatsache, an die ich mich damals nach meinem Umzug gewöhnen musste, aber mittlerweile geht es mir auch leicht über die Lippen. Aber da dieser Mann eben meinen Freund auch schon seit Jahren berät, wir uns sympathisch sind, haben wir das Du auch gleich angewendet.
Im Allgemeinen halte ich auch nichts davon, wenn man sich mit den Versicherungen breit streut. Einzig meine Lebensversicherung habe ich noch beim alten Anbieter. Alle anderen Verträge sind bei unserem jetzigen Berater in guten Händen und er versucht uns auch nichts zu verkaufen, was wir nicht wollen.
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