Narrenfreiheit für Kinder deren Eltern die Schule sponsern?
Bei A in der Grundschule geht es sehr ungerecht zu. Schüler B ist kein guter Schüler und versemmelt jede Schularbeit. Dennoch ist es so, dass er am Ende des Schuljahres schon ab dem ersten Schuljahr super Bewertungen bekommen hat und ab der dritten Klasse auch gute Noten. Schüler A muss sich alles erkämpfen und steht mit seinen Noten fast genauso gut da wie Schüler B, der alles einfach gemacht bekommt. Obwohl er keine Klassenarbeit gut geschrieben hat, steht in jedem Fach ein gut auf dem Zeugnis und dem Gymnasium steht nichts im Wege. Die Eltern von A haben nun erfahren, dass der Vater von B der Schule sehr viel Geld gibt und diese sponsert. Das gleiche macht er auch im Gymnasium, wo der Bruder von B immer wieder durchgeschleift wird.
Eigentlich sollten sich die Eltern der anderen Schüler sich nicht darum kümmern, solange die eigenen Kinder eben auch nicht schlecht sind. Aber gerade die Schüler, die die gleichen Noten schreiben wie Schüler B und dennoch am Ende schlechter bewertet werden sind darüber sehr traurig. Angeblich würde die mündliche Note alles wett machen. Schüler B hat also irgendwie Narrenfreiheit.
Ist es eigentlich normal, dass die Kinder von Eltern, die Geld haben und die Schule sponsern besser behandelt werden und irgendwie Narrenfreiheit haben? Konntet ihr das in eurer Schule auch schon feststellen? Kann man was dagegen machen oder muss man das so einfach hinnehmen? Was denkt ihr über solche Ungerechtigkeit?
Also normal sollte so etwas natürlich nicht sein, das ist wohl allen klar. Eine Seltenheit ist es aber fürchte ich leider auch nicht. Ich habe früher auch an einem Gymnasium unterrichtet. Mitbekommen hätte ich dort so ein Verhalten zum Glück nicht, aber ich kann mir durchaus gut vorstellen, dass es in anderen Schulen zum Teil so ist. Leider.
Mein Sohn ist noch im Kindergarten. Dort gibt es auch eine Familie die den Kindergarten immer wieder zwar weniger durch Geld sondern vor allem durch Materialspenden wie Dreiräder und Co fördert. Ich habe dort auch das Gefühl, dass diese Eltern von der Kindergartenleitung bevorzugt werden. Nicht nur die Eltern sondern auch das Kind. Fair finde ich das auch in keinster Weise, aber es ist da zumindest noch weniger dramatisch als in einer Schule.
Und das ganze hat auch einen bitteren Nebengeschmack: Diese Eltern und das Kind werden eben von der Kindergartenleitung bevorzugt, was aber den Groll der anderen Eltern auf sie zieht. Also sie sind dadurch bei anderen Eltern in der Gemeinschaft eher der Außenseiter.
Wenn wie in deinem Fall ein Kind ungerechter Weise auf ein Gymnasium kommt, erscheint das natürlich auch als unfair. Ist es ja auch. Wirklich bringen wird es dem Kind aber nichts. Es wird dort wohl überfordert sein und ob es dann so glücklich ist, wage ich einfach einmal zu bezweifeln. Sie schneiden sich also irgendwie selber ins eigene Fleisch. Ich selber war in der Volksschule eine sehr schlechte Schülerin. Ich kam dadurch nicht ans Gymnasium sondern an eine Hauptschule und das war auch gut so. In einem Gymnasium wäre ich untergegangen! Es wäre einfach die falsche Schule für mich gewesen. Und selbst wenn ich da Eltern gehabt hätte, die mich mit Geld durchgeschummelt hätten, hätte es mir langfristig gesehen nichts gebracht. Ich wäre frustriert gewesen. In der Hauptschule habe ich vor allem das Lernen gelernt. Das hätte ich im Gymnasium mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gelernt. Mir ist dann der Knopf aufgegangen und so konnte ich dann sogar ein Studium machen. Mit einem Gymnasium wäre das in meinem Fall denke ich nicht so gewesen.
Damit will ich sagen, dass ich den Ärger durchaus verstehe. Es ist ungerecht und unfair. Ich würde mich da auch aufregen, aber auf lange Sicht gesehen, ziehen sie den Kürzeren, vor allem wahrscheinlich das Kind. Die Eltern werden nicht immer mit Geld Situationen retten können!
Meiner Meinung nach ist so was zwar nicht die Regel an deutschen Schulen, jedoch durchaus nicht fair. Zwar sollte man sich prinzipiell nicht in die Geschichten beziehungsweise in die Angelegenheiten anderer Leute beziehungsweise Personen einmischen, jedoch würde ich dies auch tatsächlich machen, wenn wirklich, trotz klarer Notengebung, andere eine bessere Gesamtbeurteilung bekommen als ich. Nicht nur, dass die berufliche Zukunft eines Schülers von den Noten abhängt, nein, es geht auch einfach um das Prinzip. Das Notensystem an sich sollte in sich geschlossen ein einheitliches Vergleichssystem darstellen, was in dem geschilderten Falle anscheinend eben nicht mehr der Fall ist.
Zwar ist es durchaus möglich, dass, wie tournesol es bereits sagte, Kinder von Schulsponsoren besser gefördert beziehungsweise allgemein besser behandelt werden, jedoch kann dies auch recht unbewusst geschehen. Die Kindergärtnerin sieht dann das Kind der Sponsoren und weiß gleichzeitig "Ah, das war doch der Fritz, dessen Eltern immer so viel spenden". Somit wird eine gewisse Verbindung beziehungsweise eine Beziehung ermöglicht beziehungsweise aufgebaut.
Andererseits kann es auch die Angst der Kindergartenleiterin sein, dass die Eltern des jeweiligen Kindes weniger spendabel sind beziehungsweise weniger Sponsoren-Güter abdrücken, wenn sie merken, dass ihr Kind nicht entsprechend behandelt wird. Daher finde ich, dass so etwas eigentlich unvermeidbar ist, jedoch heißt dies nicht direkt, dass es unfair ist, nein, denn wenn die Kindergärtnerin beziehungsweise die Lehrerin trotzdem die "guten" Kinder beziehungsweise die "leistungsbringenden" Schüler fördert und entsprechend behandelt, dann sollte Kind B und dessen Sponsoren-Eltern keinerlei Problem darstellen.
Wie tournesol aber sagte, ist das Verhalten der Sponsoren-Eltern im Gesamtblick einfach ein Schnitt in das eigene Fleisch, denn früher oder später wird sich das Kinder überfordert fühlen auf dem Gymnasium. Nicht umsonst gibt es dieses Notensystem, welches Grundschülern beziehungsweise deren Eltern die Wahl der weiterführenden Schule erleichtern soll.
Ich denke nicht, dass es sozusagen eine ungeschriebene Regel ist, dass Kinder, dessen Eltern die Schule oder den Kindergarten sponsern, besser behandelt werden. Das geschieht wohl eher im Unterbewusstsein der Erzieher, dass sie eben diese Kinder mit den Eltern assoziieren, wie KingTarzan auch schrieb.
Natürlich kann es auch sein, dass der Direktor einer Schule den Lehrern extra einbläut, welches Kind das Kind der Eltern ist, die die Schule sponsern, damit eben dieses besser behandelt wird und die Eltern freigiebig sein, aber das halte ich für eher selten, wenn überhaupt.
Ich finde es auch sehr schade, dass es so etwas gibt und muss glücklicherweise auch sagen, dass ich froh darüber bin, dass mir das noch nie untergekommen ist. Eigentlich bin ich auch eher dafür, dass man sich nicht in anderer Leute Angelegenheiten einmischt, aber das betrifft ja dann doch schon die ganze Klasse und alle Eltern, wenn Kinder, die schlechter abschneiden im Endeffekt doch besser dargestellt werden als sie sind.
Im Großen und Ganzen betrachtet schadet das wohl auch den Kindern selbst, weil die Eltern eben nicht alles mit Geld regeln können. Und wenn diese Kinder nichts leisten müssen, dann werden sie das vielleicht erst sehr spät, zu spät, lernen.
Ich empfinde das auch als sehr ungerecht, aber menschlich nachvollziehbar. Besonders schlimm ist es für die Schüler, die gleich viel mitarbeiten und wissen wie B, aber schlechter benotet werden. Da kann ich mir schon vorstellen, dass zwischen den Schülern Hass entsteht und die Schüler untereinander kein gutes Verhältnis zu B haben. B profitiert zwar davon, dass seine Eltern die Schule sponsern, aber ob er das als Schüler so möchte, weiß man nicht. Denn irgendwie wird er auch ausgeschlossen werden von der Gemeinschaft. Könnte ich mir jedenfalls denken.
Da A doch ebenso gute Noten hat wie B, ist das für ihn doch in Ordnung. Er muss zwar mehr dafür machen, hat aber keine Nachteile. Es sei denn, dass es ihn wurmt, dass B ebenso gut dasteht wie er selbst und er das nicht verdient hat. Solche Gedanken würden die Atmosphäre total vergiften.
Man sollte meinen, dass B auf dem Gymnasium auf die Nase fällt. Aber dem wird nicht so sein, weil ja die Eltern durch Sponsoring auch hier dafür sorgen, dass nicht nur der Bruder von B, sondern auch B selbst bevorzugt behandelt wird durch das Lehrpersonal. Auch die Lehrer als solche werden nicht viel machen können, wenn sie die Anweisung von der Direktion erhalten, zu Gunsten des Schülers B zu entscheiden. Richtig ist das auf keinen Fall und irgendwann wird B versagen, dann aber total.
Normal ist dieser Zustand nicht und die anderen Eltern sollten sich so ein ungerechtes Verhalten auch nicht bieten lassen. Ich selbst mache sehr viel für die Grundschule meiner Töchter und würde nie darauf hoffen, dass sie nun bevorzugt behandelt würden. Im Gegenteil, ich finde es durchaus richtig, wenn sie auch einen Rüffel bekommen, sofern er verdient ist. Es wäre eben falsch, wenn die Kinder einen Vorteil davon haben, nur weil ich mich engagiere.
Dafür werden auch Kinder nicht benachteiligt, wo die Eltern keinen Finger rühren. Zumindest wird man bei uns an der Schule nicht danach handeln, wo Geld herkommt. Soweit ich das überblicken kann, versucht man jedem Kind individuell gerecht zu werden.
Ich persönlich musste so etwas in meiner Schulzeit nicht erleben, obwohl es da auch einige Eltern auf meiner Klassenstufe gab, die ein wenig Geld in die Schule gesteckt haben und somit die Schule von den Eltern etwas gesponsert wurde. Die Kinder der Eltern, also meine Mitschüler waren aber eigentlich genauso gut wie ich oder sogar schlechter, aber, wenn sie besser, als ich in der Schule waren, dann haben sie sich das auch mit guter Mitarbeit und guter Leistung verdient. Ich habe das nun nicht damit in Verbindung gebracht, dass sie etwas Besseres sind und eine besondere Behandlung und Benotung bekommen, nur weil die Eltern die Schule gesponsert haben und im Nachhinein, wenn ich darüber nachdenke, bin ich immer noch der Meinung, dass meine damaligen Mitschüler wegen ihrer Leistung beurteilt und benotet wurden und nicht, weil die Eltern in die Schule Geld gesteckt haben.
Auch heute, wenn ich da so an die Schulzeit meiner kleineren Schwester denke. Da gibt es auch Eltern, die die Schule ein wenig unterstützen und ihr Geld in die Schule stecken und sehr aktiv in der Schule sind. Ich kann mich daran erinnern, dass von der einen Mutter das Kind sogar sitzen geblieben ist und die dritte Klassenstufe wiederholen musste, weil dieser so schlecht in der Schule war. Die Mutter investiert auch eine Menge Geld in die Schule und dieser Junge wird trotzdem nicht anders behandelt, wie die anderen Schüler und Schülerinnen. Es kann natürlich sein, dass es solche Schulen und Lehrer gibt, aber mir ist so etwas noch nicht aufgefallen. Natürlich ist es unfair, wenn man so etwas mitbekommt, aber dagegen kann man nichts unternehmen. Wenn man sich an jemanden wendet, der etwas dagegen unternehmen könnte, wie zum Beispiel man wendet sich an den Direktor der Schule, dann muss die Aussagen, die man tätigt, auch beweisen können. Und meist kann man dies nicht beweisen.
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