Terminwünschen von Finanzdienstleistern sofort entsprechen?

vom 26.06.2013, 20:13 Uhr

Ich habe heute Abend nach der Arbeit auf meiner Couch gelegen und war ein wenig weggedöst, weil ich irgendwie heute Nacht eine ganze Weile wach gelesen hatte. Da riss mich ein Anruf aus dem Schlummer und mir teilte man mit, man sei meine Versicherung und ich hätte ja wohl doch eine Vorstellung, dass ich dort versichert sei. Ich fand diesen Einstieg schon recht merkwürdig, konnte mich aber blass erinnern, dass ich tatsächlich ein paar Versicherungsverträge besitze. :wink:

Auf jeden Fall wurde mir daraufhin mitgeteilt, dass die Anruferin die Tippse vom Dienst seit und für einen Herrn XY Termine plane, dabei ging es um ein Informationsgespräch bezüglich irgendwelcher Neuerungen, die für mich von Interesse sein könnten. Ich habe der Dame dann gesagt, dass XY mich gern im Herbst informieren könnte, aber jetzt nicht. Daraufhin stürzte eine Litanei auf mich ein, worunter ich denn im Herbst verstünde und warum überhaupt und wenn ich keine Lust hätte, könnte sie mich auch gleich von der Liste streichen, da würde XY dann ja auch Sprit sparen. Dabei hatte ich nur gesagt, dass ich mich halt später informieren lassen will. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn die mit den Informationsgesprächen das Sommerloch überbrücken wollen, ist das nicht mein Problem. Letztlich will sie mich jetzt im September anrufen.

Ich habe natürlich auch meine Gründe (andere als "kein Bock"), warum ich erst später ein Gespräch führen möchte, aber immerhin bin ich doch der zahlende Kunde und muss mir die Termine meiner Versicherung nicht diktieren lassen, zumal die Tippse vom Dienst auch nicht wirklich konkret wurde, wobei es bei der Angelegenheit genau geht. (Ferner regt sich natürlich der Verdacht, dass der Kunde ist er einmal informiert, möglicherweise noch schnell einen neuen Vertrag unterschreiben könnte). :?

Ich muss dazu sagen, dass ich in der Vergangenheit schon öfter regelrecht zu meiner Bausparkasse bestellt wurde. Mitunter rief auch da eine Dame an, die mir nicht mal sagen konnte wieso ich denn kommen sollte und am Ende saß ich einmal vor einem Mitarbeiter wegen einer Nichtigkeit, die man in 10 Sekunden am Telefon oder per eMail hätte klären können.

Ich gebe ehrlich zu, dass ich mich über den Vortrag der Versicherungstante heute am Telefon echt ärgere. Normalerweise hätte ich auch etwas "passender" darauf reagiert, aber ich war halt noch ein wenig im Schlummerland. Muss man als Kunde denn in der Tat sofort springen, wenn ein Finanzinstitut etwas will? Ist das Ansinnen, sich da zu einem späteren Zeitpunkt auseinander setzen zu wollen wirklich so ungewöhnlich und schlimm?

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bekomme immer wieder Schreiben von meiner Bank, dass ich doch bitte einen Termin machen soll, man hätte etwas Wichtiges mit mir zu besprechen. Teilweise haben die mich sogar angerufen und ich musste den Herrschaften klar machen, dass ich nur noch für wichtige Termine angerufen werde möchte und nicht wenn man mir etwas andrehen möchte. Seitdem habe ich nie wieder etwas von meinem Bankberater gehört.

Ich möchte durchaus selbst entscheiden, wann ich Termine machen, deswegen bestand ich auch darauf, dass ich mich melde, wenn ich einen Termin wünsche, dann kann man immer noch etwas ausmachen. Außerdem habe ich mir gewünscht, dass man bitte mit mir Klartext spricht und nicht einfach nur irgendeinen Termin macht, um mir etwas anzudrehen. Ich springe als Kunde nicht mehr sofort, wenn mein Finanzinstitut etwas will, außer es handelt sich um eine absolut unaufschiebbare Angelegenheit. Und das war bisher noch nie der Fall.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12590 » Talkpoints: 11,78 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich das Verhalten von der Dame am Telefon schon sehr unverschämt finde und dass ich an deiner Stelle absolut kein Interesse an einem solchen Termin hätte. Ich bin nicht der Meinung, dass man jemandem zum einem Informationsgespräch zwingen kann und ich finde, dass man das auch nicht unbedingt mitmachen muss. Immerhin könnte man sich ja auch selbst im Internet über Neuerungen informieren und muss dies nicht unbedingt persönlich bei dem Herrn tun.

Ich wurde auch schon ein paar Mal von meiner Bausparkasse angerufen und habe mich immer darüber geärgert, wenn die mich zu einem Termin zwingen wollten. Ich lese mir solche Informationen eigentlich lieber zu Hause durch und habe weder Zeit noch Lust für so etwas extra in deren Filiale zu fahren.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Da ich aus dem Finanzsektor komme kenne ich dieses Vorgehen. Wenn gesagt wird, dass der Anrufer, beziehungsweise die Anruferin lediglich die Tippse oder irgendetwas in der Art ist, dann ist das zwar nicht immer aber recht oft gelogen oder nur ein Vorwand um einen Termin leichter zu bekommen. Meist sitzt der entsprechende Mitarbeiter gar nicht weit weg und geht anderen Aufgaben nach. Es hat sich gezeigt, dass man dazu neigt, einer Helferin weniger Fragen zu stellen als dem eigentlichen Berater.

Oft tauschen die Berater auch einfach die Nummern untereinander aus und rufen die Kunden gegenseitig für einander an. Natürlich weiß die entsprechende Person nie worum es geht und hat für den Notfall nur ein oder zwei sehr grobe Themen, die vielleicht passen könnten. Die standardmäßigen Themen sind dann meist wichtige gesetzliche Änderungen, Zuschüsse die man bekommen kann oder Aktualisierung von Daten.

Alles klingt recht interessant ist aber in den meisten Fällen einfach nur ein Grund sich wieder zusammen zu setzen, die neuesten Dinge aus dem Leben des Kunden zu erfahren, die eventuell in naher Zukunft einen Vertragsabschluss möglich machen oder im besten Fall direkt ein neues Geschäft abzuschließen.

Wir bekamen damals teilweise mehrere A4 Seiten voller Telefonnummern mit der Anweisung alle Kunden, die auf diesen Listen stehen anzurufen und einen Termin zu vereinbaren. Das jedoch ohne vorher in die Daten der Kunden hinein zu sehen. Sprich man wusste gar nicht ob ein Termin sinnvoll wäre oder worum es gehen könnte, dies suchte man erst heraus wenn der Termin vereinbart war. Da man sonst zu viel Zeit aufwenden würde.

Auch das Vorgehen, direkt einen Termin vorzuschlagen ist einschlägige Praxis. Der Mitarbeiter hat in den meisten Fällen schon den Terminplan offen und ein paar Termine, die passen würden im Hinterkopf, da die meisten Kunden eher Ja oder Nein sagen, als dass sie selbst einen Termin vorschlagen.

Aus meiner Sicht ist es als Kunde das beste auf einen Rückruf des eigenen Beraters zu bestehen bevor man einen Termin vereinbart, denn von den Helfern bekommt man ohnehin keine Antwort warum man zu einem Termin erscheinen solle. Der eigene Berater würde sich jedoch unglaubwürdig machen wenn er selbst nicht sagen könnte warum er mit einem Kunden sprechen möchte.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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