Urlaubsplanung an Interessen des Arbeitgebers ausrichten?
Müsst ihr eigentlich eure Urlaubsplanung in eurem Betrieb an den Interessen des Arbeitgebers ausrichten? Also habt ihr Urlaubsstopp in eurem Betrieb oder habt ihr vielleicht sogar einen Betriebsurlaub, wo das Geschäft oder der Betrieb komplett geschlossen ist? Werdet ihr in Flautezeiten von eurem Arbeitgeber angesprochen, dass ihr euren Jahresurlaub nehmt? Oder könnt ihr völlig frei entscheiden und es wird immer genehmigt, wann ihr Urlaub haben wollt?
Ich hatte in meinem Berufsleben eigentlich alles gehabt. Das hat sich auch mit jedem Arbeitgeber geändert. In Betrieben mit mehreren Angestellten und ohne Betriebsferien, konnte ich meistens meinen Urlaub selbst wählen. In Betrieben mit wenig Angestellten und Betriebsferien, wurde der Urlaub fast komplett von den Arbeitgebern verplant.
Ich habe viele Jahre im Betrieb meiner Eltern gearbeitet. Da gab es entweder Betriebsferien oder ich bekam kaum Urlaub. Mal einen freien Tag oder auch ein paar Tage am Stück, die ich aber kaum nutzen konnte. Urlaub nehmen dürfen, kannte ich nur aus meinem Ausbildungsbetrieb. Da wurde der aber zum Teil auch von den Arbeitgebern vorgeschrieben.
In einem Betrieb in dem ich war, sagte ich klar, dass ich um meinen Geburtstag rum Urlaub haben möchte. Den restlichen Urlaub verplante mein Arbeitgeber. So stand ich dann mit drei Wochen Urlaub im März da, den ich nicht wirklich brauchen konnte. Meinen Urlaub um meinen Geburtstag rum, wollte mir mein Arbeitgeber dann kurzfristig streichen. Er schob irgendwelche Gründe vor und nach dem Urlaub kam raus, dass er mir kündigen wollte und ich durfte den Urlaub dann einarbeiten. Heute weiß ich, dass das nicht rechtlich in Ordnung war.
In einem anderen Betrieb gab es Betriebsferien. Wir waren aber auch nur zwei Angestellte und da gab es dann nur schwer Urlaub, wie man ihn gerne gehabt hätte. Da kam es schon mal vor, dass mir meine Arbeitgeberin Vormittags sagte, ich bräuchte Nachmittags nicht kommen und sie zieht mir dafür einen halben Tag Urlaub ab. War nicht ganz so oft und so hat es mich nicht wirklich gestört.
In einem größeren Betrieb, in dem ich war, kam ich als letzte Angestellte dazu und alle anderen hatten ihren Urlaub schon eingetragen. Noch dazu gab es in bestimmten Zeiträumen Urlaubssperre. Zum Beispiel vor Feiertagen und den ganzen Dezember. Im August hatten die dann Probleme mir noch Urlaub zu geben. Wobei ich innerhalb der Probezeit Urlaub bekommen hatte, weil meine Argumente gut waren. Da man meinen Urlaub los werden wollte, hätte ich sogar im Dezember Urlaub bekommen. Das hatte sich dann aber erledigt, weil ich krank geschrieben war und währenddessen gekündigt wurde.
Nein, das könnte ich mir nicht vorstellen. Der Arbeitgeber passt sich meinen Urlaubswünschen eher an, wenn es eine interessante Reise gibt, die nur alle vier Jahre angeboten wird. Natürlich habe ich auch Vorgaben, wann ich unbedingt arbeiten muss, aber ich kann das bis zu einem Jahr voraus planen und Wünsche abgeben. Diese musste ich noch nie stornieren. Sicherlich gibt es Berufe, wo man das an die Konjunktur anpassen muss oder sollte.
Wir müssen unsere Urlaubsplanung auf jeden Fall nach den Interessen unserer Arbeitgeber ausrichten. Wenn diese Urlaub haben, darf in der Regel für diese Zeit sonst niemand Urlaub beantragen. Außerdem gibt es bei uns auch im Weihnachtsgeschäft im November und Dezember jedes Jahr eine Urlaubssperre. Bei uns ist es auch schon mal so, dass die Chefin einen anspricht und fragt, ob man den Urlaub nicht in eine bestimmte Zeit, wie z.B. die Sommerzeit legen möchte. Es ist also leider nicht so, dass man den Urlaub immer genehmigt bekommt, aber daran habe ich mich schon gewöhnt.
Nach meinen Erfahrungen ist es generell eher üblich, dass die Arbeitnehmer ihre Urlaubspläne an die Anforderungen ihrer Arbeitgeber anpassen müssen. Beispielsweise kann ich nur dann Urlaub nehmen, wenn die Bibliothek in den Semesterferien oder um Feiertage herum geschlossen ist, weil es sonst zu personellen Engpässen kommt. In meinem Bekanntenkreis gibt es zudem überdurchschnittlich viele Lehrerinnen und Lehrer, die in ihrer Urlaubsplanung natürlich auf die Schulferien angewiesen sind.
Innerhalb der vorgegebenen Schließzeiten kann ich mir den Urlaub allerdings so arrangieren, wie es mir zusagt. Hauptsache, es ist jemand da, wenn der Laden geöffnet ist, aber natürlich dürfen wir auch arbeiten, wenn gerade kein Kundenkontakt herrscht. Froh bin ich ebenfalls, dass ich von der Urlaubssperre im Vorweihnachtsgeschäft verschont bleibe, da diese Zeit im Jahr für viele Branchen ganz besonders stressig ist.
Auch bei uns ist es so, dass man seinen Urlaub nach den Wünschen des Arbeitgebers ausrichten sollte. Gerade in der Winterzeit vor und nach Weihnachten gibt es eine Menge mehr zu tun und es wäre auch unfair gegenüber den anderen Kollegen, gerade zu dieser Zeit Urlaub zu nehmen.
Allerdings deckt sich mein Wunsch nach mehr Urlaub im Sommer mit den Vorstellungen meines Arbeitgebers. Daher gibt es dahin gehend zumindest keinen Interessenkonflikt. Ich kann meinen Arbeitgeber auch verstehen, dass er nicht will, dass alle Mitarbeiter im Urlaub sind, wenn gerade sehr viel zu tun ist.
Ich musste meine Urlaubsplanungen Gott sei Dank nie nach dem Arbeitgeber ausrichten, weil ich immer nur in größeren Firmen gearbeitet habe. In begehrten Zeiten, wie beispielsweise den Pfingstferien mussten wir uns aber untereinander einigen. Ich wurde allerdings immer bevorzugt, da ich schulpflichtige Kinder hatte und mein Mann Lehrer war, der ja nur in den Ferien Zeit hatte.
Naja ich denke, das kommt halt auch immer auf die Branche an, aber es sollte ja eigentlich selbstverständlich sein, dass man keinen Urlaub nimmt, wenn gerade Hochbetrieb herrscht. Ich denke das könnte ich z.B auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Man kann ja nicht die Kollegen mit dem Stress alleine lassen.
Auf der anderen Seite finde ich es dann aber auch wichtig, dass der Arbeitgeber im Rahmen seiner Möglichkeiten auf einen zukommt, wenn es um die Planung geht. Ist halt wie immer im Leben - ein Geben und Nehmen. Hatte aber auch noch nie Probleme damit.
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