Urlaub in Frankreich: Was beachten?

vom 07.04.2010, 21:07 Uhr

Im Sommer habe ich einen Urlaub in Frankreich gebucht, auf den ich mich schon sehr freue, denn ich war noch nie zuvor in diesem Land und möchte dort einiges sehen. Was muss man denn alles beachten, wenn man nach Frankreich achten möchte, was die Gesetze und so weiter angeht?

Es gibt da bei einigen Ländern ja sehr viele Besonderheiten, bei anderen gar keine oder kaum welche, deshalb bin ich mir da noch etwas unsicher. Man möchte sich ja auch nicht ganz und gar falsch benehmen, wenn man in einem fremden Land zu Gast ist.

» Montagsmaler » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In Frankreich kannst du einiges beachten. Zum einen finden Franzosen es gut, wenn du auch französisch mit ihnen sprichst. Du solltest es auf jeden Fall versuchen. Ich habe auch schon oft erlebt, dass sie zwar Deutsch oder Englisch können, es aber auf keinen Fall sprechen werden. Da sind die Franzosen schon eigen.

Als Zweites solltest du, wenn du mit dem Auto durch Frankreich fährst, unbedingt die Geschwindigkeitsangaben beachten, sowie Parkverbot oder Ähnliches. Die Strafen für überhöhte Geschwindigkeit oder falsches Parken sind in Frankreich so richtig teuer.

Wenn du in Frankreich essen gehst, solltest du das Trinkgeld nicht vergessen, 10 bis 15 % legen viele auf den Tisch. Falls du nur mal einen Kaffee getrunken hast, wird das Geld dann einfach auf einen Teller gelegt, natürlich inclusive Trinkgeld. Der Kellner sammelt es dann ein, wenn du gegangen bist. Übrigens werden gerade bei einer Tasse Kaffee oft auch mal Gebäck oder Croissants in einem Korb dazugelegt. Diese sind keine kostenlose Einladungen, sondern müssen, sofern man davon isst, auch bezahlt werden.

In Frankreich haben große Lebensmittelmärkte im Sommer oft auch sonntags vormittags auf, dies steht aber immer an der Türe angeschlagen. Die Bäckereien, in denen du dein Baguette kaufst, haben fast alle immer sonntags zu gewissen Zeiten auf, damit du dein Baguette auch immer frisch bekommst. Fast überall kannst du mit einer Visa-Karte zahlen, oft auch in kleinen Bäckereien. Dies ist dort nichts Besonderes.

Die Autobahnen kosten in Frankreich Maut, auch für PKW oder Motorrad. Dafür sind sie sehr gut und die Raststätten sind ein ganzes Stück besser wie die in Deutschland. Wer aber etwas Zeit hat, sollte die Autobahnen meiden und auf den Landstraßen fahren. Da siehst du Land und Leute und sparst Geld. Die Landstraßen laufen meist direkt neben den Autobahnen und fast immer an den Städten oder Orten am Rand vorbei.

Es gibt so viele Punkte, die man beachten könnte. Ein paar, die mir direkt eingefallen sind, habe ich jetzt aufgeschrieben. Ansonsten lasse einfach alles auf dich zukommen, die Franzosen habe ich immer als nett und hilfsbereit empfunden. Wir fahren gerne dorthin, haben aber die letzten paar Jahre darauf verzichten müssen, denn Frankreich ist sehr teuer. Es ist eines der teuersten Länder im Vergleich zu Deutschland. Kosten für Lebensmittel, Eintritt in Freizeiteinrichtungen, Museen oder Sehenswürdigkeiten kosten richtig viel Geld. Wer noch nie da war, der hat aber etwas verpasst.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Je nachdem, wohin man innerhalb Frankreichs reist, ist es aber mit der Sprache gar nicht so streng. Ich war ja vor einigen Jahren (nein, eigentlich im Herbst 2008, also, so lange ist es gar nicht her) in Paris. Etwas über eine Woche habe ich dort verbracht.

Und ja, die Leute waren zwar richtig begeistert, wenn man mit ihnen als offensichtlicher Tourist Französisch sprach, aber es gab auch viele, die kamen mit Englisch auf einen zu, bevor man nur einen Mucks gesagt hatte. Die gehen davon aus, jedenfalls in touristischen Gegenden (beispielsweise nahe Eiffelturm, Montmartre, Les Halles, Louvre, et cetera), dass man dort wahrscheinlich sowieso kein gebürtiger Franzose ist und daher andere Sprachen eher beherrschen wird. Ja, ich habe sogar erlebt, dass ich auf eine englische Frage in einem Souvenirladen auf Französisch antwortete, und der Verkäufer da erst einmal völlig verwirrt war.

Da käme mir auch gleich eine Frage, die ja auch mit diesem Thread-Thema "Benehmen in Frankreich" zutun hat: Was wäre denn da höflicher, auf Englisch antworten, wenn man auf Englisch angesprochen wird, oder aber unbeirrt auf Französisch antworten?

Zu den Preisen: Die Nahrungsmittel und Getränke sind wirklich sehr teuer. Ich weiß nicht, wie sehr ihr euch mit Mineralwässern auskennt, und ob ihr daher meinem Beispiel nun folgen könnt, aber hier in Berlin zahle ich für das billigste Mineralwasser pro Flasche vielleicht 10 Cent. In Frankreich kostete des billigste in derselben Menge ab 50 Cent aufwärts. Die meisten sogar einen Euro und mehr. Oder habe ich da einfach nur eine teure Ecke erwischt?

Aber, was Eintrittspreise anbelangt, da möchte ich nicht zustimmen! Die Eintrittspreise fand ich in Paris sehr günstig. Verglichen mit Berlin auf jeden Fall. Außerdem ist Paris sehr freundlich gegenüber jungen Menschen. So viele Museen gibt es dort, wo man im Alter von unter 26 Jahren billig hinein kommt, wenn nicht sogar ganz kostenlos! Es gibt auch in einigen Museen Sonderzeiten, bei denen es niemanden Eintrittsgeld kostet. Wenn man sich vorab informiert und auch an der Kasse nach Sondertarifen fragt (das wäre so mein anderer großer Tipp, den ich dir nicht vorenrhalten möchte), dann kann man da sehr günstig sehr viel sehen. Also, ich war davon richtig begeistert dort!

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Paris ist seit dem letzten Jahr eine meiner bevorzugten Städte. Ich konnte meine Familie in diesem Jahr zu einem erneuten Besuch überreden. Fangen wir mal mit der Sprache an. Ich habe einen französisch Anfängerkurs belegt, aber damit kommt man nicht wirklich weiter. Man kennt zwar ein paar Begriffe und kann sich so halb weg verständigen, aber wenn ich mal von einem Franzosen angesprochen wurde, habe ich fast nichts verstanden.

Jedoch sind die Franzosen sehr begeistert, wenn man als Urlauber versucht sich in der Landessprache auszudrücken. Und plötzlich lächeln sie einen und sprechen dich auf englisch an. Kann ich zwar auch nicht so gut aber auf jedem Fall besser als französisch. Mit geringen französischen Kenntnissen kommt man auf jedem Fall weiter.

Paris erkundet man am besten zu Fuß oder mit der Metro. Das ist eigentlich idiotensicher, wenn man dann noch den Stadtplan dabei hat. kann eigentlich nichts schief gehen. Das Autofahren ist da schon eine Sache für sich, die Franzosen fahren wie die Henker und parken noch viel schlimmer. In Paris gibt es Straßen das stehen die Autos Stoßstange an Stoßstange und das Ausparken ist ganz toll. Die Autos die einen behindern werden langsam weitergeschoben, natürlich indem man die Wagen mit wenig gas hin und her schiebt. Das muss man mal gesehen haben, vorher hätte ich das nicht geglaubt.

Eintrittspreise in Museen sind preiswert. Wer als junger Mensch (unter 25) Schloss Versailles besichtigen möchte, kommt kostenlos rein. Sollte man auf jedem Fall machen. Essen und trinken ist da schon erheblich teurer, das kann man mit unseren Gaststätten und Restaurants nicht vergleichen. Aber vielleicht bekommt man ja von einem Einheimischen mal einen guten Tipp. Bei den Getränken muss man aufpassen, Bier habe ich fast gar nicht gefunden und wenn, dann schmeckte es nicht besonders und der Wein ist zwar lecker, aber auch teuer. Vielleicht war ich aber auch in den falschen Restaurants. Ansonsten sollte man sich in einem fremden Land immer freundlich verhalten, dann klappt es schon.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Um genauere Tipps geben zu können, wäre es natürlich am besten zu erfahren, wo die Reise im Sommer hingehen soll.

Grundsätzlich ist Frankreich ein sehr urlauberfreundliches Land, denn auch die Franzosen selbst lieben es Urlaub in ihrem eigenen Land zu machen. Die Ferienzeiten in Frankreich sind etwas gedrängter als in Deutschland, so dass alle Franzosen zwischen Ende Juni und Anfang September ihren Sommerurlaub verbringen. Dies führt dazu, dass in den Sommermonaten die „Touristenmagnete“ sehr voll und überlaufen sein können und vor allem die Preise für Übernachtungen ihren Höhepunkt erreichen.

Vermeiden sollte man am sog. „Bettenwechsel“ also dem Tag, an dem ein Teil der französischen Bevölkerung seinen Urlaub antritt und der andere Teil seinen Urlaub beendet, weite Strecken zurücklegen zu müssen, da oftmals die Autobahnen und Nationalstraßen überfüllt sind. Die meisten Autobahnen und einige Brücken sind in Frankreich mautpflichtig. An den Mautstationen empfiehlt es sich die Gebühr mit einer Kreditkarte zu bezahlen, da man dadurch wertvolle Zeit sparen kann.

Generell findet man in Frankreich unglaublich viele schöne Landschaften mit unterschiedlichen Besonderheiten, so dass es sich lohnt abseits der großen Autobahnen auf kleinen Straßen zu fahren. Diese sind z.T. jedoch nicht so gut ausgebaut wie in Deutschland und es herrschen strengere Tempolimits, so dass man etwas mehr Zeit einplanen sollte.

Im Stadtverkehr ist zu bedenken, dass Franzosen ihr Auto wesentlich mehr als Gebrauchsgegenstand ansehen, als die Deutschen, so dass man seinen Parkplatz bewusst auswählen sollte, da man sonst durchaus die ein oder andere Macke mit aus dem Urlaub bringt. Zudem werden vor allem in größeren Städten häufiger die Verkehrs- insbesondere die Vorfahrtregeln missachtet. Wer jedoch vorausschauend fährt sollte damit keine Probleme haben.

Ist man nicht in einem Hotel mit Vollverpflegung untergebracht, wird man feststellen, dass Lebensmittel in Frankreich, auch die Grundnahrungsmittel, teurer sind als in Deutschland. Allerdings findet man auch in den Supermärkten i.d.R. viele qualitativ hochwertige Produkte aus der Region. Solche Produkte kann man zudem sehr gut in kleinen Läden kaufen, die sich entlang des Weges oder in kleinen Orten finden. Besonders teuer, im Vergleich zu Deutschland, ist Eis. Dies ist vor allem im Sommer sehr schade. Wer zudem nicht auf den Crêpe an den „Touristenmagneten“ verzichten kann, wird ebenfalls mit saftigen Preisen leben müssen.

Essen gehen hingegen ist in Frankreich nicht teurer als in Deutschland, vor allem zur Mittagszeit, da die meisten französischen Restaurant spezielle Mittagsangebote anbieten. Oftmals zahlt man somit nur die Hälfte. Besonders abends wird jedoch deutlich, dass der Stellenwert des Essengehens ein anderer ist als in Deutschland. Häufig werden mehrere Gänge sowie ein Apéro und/oder einen Café serviert und auch wenn man à la carte ist sind mindestens zwei Gänge üblich.

Der Wein zum Essen kann in Restaurant durchaus einen stolzen Preis haben. In den Supermärkten, den kleinen Läden und caves findet man jedoch sehr guten Wein zu anmessenden Preisen. Um sich selbst einen Gefallen zu tun, sollte man allerdings mindestens auf einen vin de pays vertrauen und nicht auf die billigeren Kategorien (vin du table, etc.) zurückgreifen. Auch beim Wein gilt, dass vielerorts regionale Spezialitäten angeboten werden, die in Preis und Qualität besser sind als die großen bekannten Marken.

Ein Hindernis, welches zwar in den letzten Jahren erheblich besser geworden ist jedoch immer noch existent ist, kann die Sprache sein. In Frankreich ist Französisch die absolute Nummer eins, auch in den touristisch geprägten Regionen. Zumindest ein einige Worte sprechen zu können, kann viele Situationen erleichtern, vor allem in den abgelegenen kleinen Orten abseits der „Touristenmagnete“. Bemüht man sich werden kleinere und größere Fehler jedoch ohne weiteres verziehen. Ungern gesehen wird jedoch lautes Auftreten. Anders als in anderen südlichen Ländern wird lautes Reden in der Öffentlichkeit in Frankreich nicht geschätzt, ebenso wie es als sehr unhöflich gilt, wenn man die Hände während des Gesprächs in den Hosentaschen vergräbt.

Sollten noch spezifischere Tipps gewünscht sein, wäre es, wie eingangs bemerkt, gut zu wissen, in welche Region die Reise geht und um welche Art Urlaub es sich handelt.

» pk8 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 18,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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