Einen Frisörsalon auch ohne Meisterbrief eröffnen?

vom 23.06.2013, 13:18 Uhr

Meine Cousine hat Frisörin gelernt und arbeitet schon seit 5 Jahren als Gesellin in einem Frisörsalon. Sie wollte sich aber Selbstständig machen und nun bekommt sie aber von allen Seiten gesagt, dass sie dafür erst einmal den Meisterbrief machen muss. ist das heutzutage eigentlich immer noch so, dass man, wenn man einen Frisörsalon eröffnen will einen Meisterbrief braucht? Meine Cousine wollte eigentlich nicht mehr so lange warten. Sie zieht nämlich bald mit ihrem Mann in eine andere Stadt und da wollte sie dann mit einer Selbstständigkeit beginnen.

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wie es genau rechtlich aussieht kann ich dir nicht sagen, aber soweit ich weiß ist der Meisterzwang nicht mehr so streng, so dass das durchaus funktionieren kann. Dennoch halte ich es für sehr sinnvoll, den Meister zu machen. In Vollzeit dauert das ja nicht besonders lang und wenn sie sowieso den alten Beruf wegen eines Wohnortwechsels aufgibt, ist das doch eine sehr gute Möglichkeit, mit der Meisterschule zu beginnen.

Der Meisterbrief bringt schon einige Vorteile mit sich. Zum Einen schafft es Vertrauen bei der Kundschaft. Meister haben eigentlich immer noch ein sehr hohes Ansehen und ich kann mir schon vorstellen, dass es manche Kunden abschreckt, wenn der Chef keinen Meisterbrief hat.

Außerdem lernt man in der Meisterschule auch wertvolle betriebswirtschaftliche Grundlagen, die für die Führung eines Unternehmens absolut unverzichtbar sind. Zu einer Selbstständigkeit gehört es eben nicht nur, fachlich gut zu sein, man muss eben auch ein Unternehmen führen können.

Schließlich gehört zur Meisterausbildung auch der Ausbildereignungsschein, der zum Einstellen von Auszubildenden notwendig ist. Man kann den zwar auch als Geselle machen, aber beim Meisterbrief ist es eben ein fester Bestandteil.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Da würde ich mich einfach einmal bei der Handwerkskammer erkundigen. Früher brauchte man immer einen Meisterbrief, wenn man ein eigenes Geschäft eröffnete. In manchen Berufen ist das aber weggefallen. Vielleicht gehört das Friseurhandwerk ja dazu.

Ich kann mir das sogar vorstellen, weil sich ja mittlerweile viele Friseure mit mobilen Salons selbstständig machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die alle einen Meisterbrief haben. Denn es ist ja relativ teuer, den Meister zu machen. Auch bei den vielen Billigfriseuren, die es bei uns gibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Betriebe alle von einem Meister geleitet werden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Handwerkskammer oder IHK können da Auskunft geben. Der Meisterzwang ist aber bei vielen Berufen abgeschafft worden für ein eigenes Geschäft. Nur wenn man ausbilden will, muss man den Meister dann noch nachweisen können. Von daher sollte sich deine Cousine mal bei einen von den beiden Kammern beraten lassen, ob sie als Friseurin den Meister noch vorweisen muss, wenn sie nur ein eigenes Geschäft eröffnen will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Nur wenn man ausbilden will, muss man den Meister dann noch nachweisen können.

Um ausbilden zu dürfen braucht man keinen Meister. Man muss lediglich die fachliche Qualifikation verfügen (dafür reicht ein Gesellenbrief) und benötigt dazu noch die Ausbildereignungsprüfung nach AEVO. Diese ist, wie ich oben ja schon geschrieben habe, ein fester Bestandteil des Meisterbriefs, sie kann aber auch unabhängig davon in einem einwöchigen Kurs erworben werden.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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