Die Freude daran, Handwerkern bei der Arbeit zuzuschauen

Ich hatte neulich eine Veranstaltung organisiert und bei der haben einige Handwerker, die man mir zur Verfügung gestellt hat, die Möbel aufgebaut, also die Tische und Bänke und solche Dinge. Nachher haben die dann alles wieder weggeräumt und ich muss sagen, dass es schon schön ist, den Handwerkern bei der Arbeit zuzuschauen. Also wie die sich da ans Werk machten und jeder einen Tisch wieder zurück zur Ladestation trug, das war recht schick anzusehen. Ich muss sagen, ich schaue gerne Handwerkern bei der Arbeit zu, auch Malern, wenn sie etwas streichen oder basteln oder das machen, was Handwerker eben so machen. Das ist manchmal total faszinierend, zu sehen, wie etwas entsteht oder aufgebaut wird, also etwas, wo man hinterher wirklich ein Ergebnis sieht und wo nicht nur irgendeine Tabelle am PC entstanden ist.

Dabei stelle ich mich jetzt nicht mit dem Fernglas hin und beobachte die Leute, so schlimm ist es auch nicht. Aber wenn man zufällig wo vorbeikommt, wo gerade gebaut oder renoviert wird und man kann unauffällig kurz zusehen, dann mache ich das auch. Beobachtet Ihr auch gern Handwerker? Kennt Ihr den Wunsch, beim Konstruieren von Dingen zuschauen zu wollen?

Ich finde solche Menschen ganz schlimm, die bei jedem Ding stehen bleiben müssen und dann gaffen müssen. Die Leute arbeiten da, die brauchen es nicht, dass du ihnen zu siehst. Ich lasse solche Menschen in Ruhe arbeiten. Wenn ich sehen will, wie man sich etwas zusammenbaut, dann mache ich es selber. Ich muss da nicht anderen Leuten bei der Arbeit zusehen.

Ich kann die Faszination schon verstehen. Es ist schon etwas ganz anderes als ein Bürojob, wo man telefoniert und Zahlen hin- und herschiebt. Es hat noch Hand und Fuß. Bei Häusern finde ich auch immer wieder faszinierend, wie schnell es doch geht und auch, dass das alles so hält trotz der ganzen Hohlräume. Und auch der Vorher-Nachher-Effekt eines frisch gestrichenen Raums ist beachtenswert.

Nicht jeder kann einfach selber etwas machen, wenn er mal einer Entstehung zuschauen will. Außerdem ist es auch etwas anderes, zuzuschauen oder mittendrin zu sein. Ich finde auch nichts Verwerfliches dran, wenn man mal kurz stehenbleibt und Handwerkern zusieht. Das hat doch noch nichts mit Gaffen zu tun. Und man hält sie oder jemand anderen ja auch überhaupt nicht auf wie bei einem Verkehrsunfall.

Ich mache das nicht mit dem Fernglas, sondern lieber von der Nähe. Der Grund ist weniger die Neugier, sondern die Hoffnung, dass ich den ein oder anderen Schritt mir aneignen könnte und auch gewisse Sachen nächstes Mal ohne Fremdhilfe bewerkstelligen könnte. Es geht nicht nur um das ersparte Geld, sondern ich liebe es, meine Fertigkeiten ständig weiterverbessern zu können.

Bei mir ist es eigentlich auch nicht so, dass ich mich unbedingt freue, den Handwerkern bei der Arbeit zuzusehen. Gerade bei solchen Dingen, wie Tische und Bänke aufzubauen, packe ich lieber selber mit an, anstatt zuzuschauen. Aber es ist schon so, dass ich Handwerker schon mal beobachte, wenn sie etwas machen. Da geht es mir wie celles, dass ich mir von dem Zusehen erhoffe, mir vielleicht einige Kniffe abschauen zu können, um solche Dinge eventuell zukünftig selber machen zu können.

Ich finde es auch oft recht faszinierend, wenn jemand seine Arbeit so gut und routiniert macht, dass es ganz mühelos aussieht und das Ergebnis sich sehen lassen kann. Gerade bei handwerklichen Arbeiten aller Art sieht man oft schon, dass da Profis am Werk sind, die wissen, was sie tun. Besonders Dachdecker imponieren mir immer ganz gewaltig.

Natürlich stehe ich nicht im Weg rum und glotze blöd, wenn irgendwo Malerarbeiten oder ähnliche Tätigkeiten im Gange sind, aber wenn es sich gerade ergibt, schaue ich schon mal ein bisschen zu, etwa, wenn ich sowieso gerade an der Bushaltestelle warten muss. Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass die Handwerkerinnen und Handwerker dadurch in irgendeiner Form genervt oder beeinträchtigt waren.