Hausaufgaben nur so machen, wie man dran kommt

Jede Woche bekommen wir in einem Latein Kurs Hausaufgaben auf, bei dem wir übersetzen müssen. Dabei geht unsere Dozentin immer die Reihen so durch, dass man eben so dran ist, wie man gerade sitzt. Da ich in dem Kurs keine Klausur schreibe und ihn auch so für Zeitverschwendung halte, habe ich mich jetzt um die fünf seitige Hausaufgabe gedrückt. Ich habe nur die ersten paar Sätze übersetzt, falls ich da dran kommen sollte und werde mir dann im Raum überlegen, wenn ich noch einmal dran komme und den Satz dann eben dort übersetzen. Sonst würde ich nämlich wieder zwei Stunden übersetzen müssen, um am Ende sowieso nicht zuzuhören und nur zwei Sätze vorzulesen, darauf habe ich eigentlich keine Lust.

Ich kenne auch aus der Schulzeit noch eine Menschen, die eine solche Strategie immer angewandt haben. So hat beispielsweise ein Lehrer immer die Hausaufgaben von zwei bis drei Schülern eingesammelt, sie haben sofort beim ersten Mal abgegeben und hatten dann erst einmal eine Weile Ruhe und haben die Hausaufgaben dann auch in dieser Zeit nicht gemacht. Manchmal geht das natürlich auch schief, wenn man dann trotzdem dran genommen wird, aber in den meisten Fällen ist man damit auf der sicheren Seite.

Nun würde mich einmal interessieren, ob ihr auch solche Taktiken bei eurer Hausaufgabenanfertigung habt. Gibt es bei euch viele Fächer, wo so etwas möglich ist? Nutzt ihr das aus oder macht ihr immer die Hausaufgaben für jedes Fach, auch wenn ihr nicht abgeben müsst oder gar dran kommt? Oder macht ihr, wie ich heute auch, nur einen Teil der Hausaufgabe, die ihr dann vorstellt?

Früher war das Hausaufgabenmachne immer eine Qual. Egal wie sinnlos und unnötig diese waren, mussten sie erledigt werden. Wenn man sie nicht hatte, wurden dann eben Strafarbeiten und andere aufgezwungen. Auf meiner jetzigen Schule ist das ganz anders. Hausaufgaben werden zwar vergeben, aber es interessiert praktisch niemanden, ob man sie macht, oder auch nicht. In einem gewissen Alter denke ich, sollte man selber Ahnung haben, ob man es sich leisten kann die Aufgaben schleifen zu lassen, oder ob man sich dranklemmen sollte.

Früher mussten wir immer irgendwelche lächerlichen Geschichten in Deutsch schreiben, Einleitungen, Charakterisierungen, Stilmittel von Gedichten und Analysen von Prosatexten. Viele Lehrer nehmen es sehr persönlich, wenn man kein Interesse an Themen wie Kommunikation oder Axiomen hat, obwohl man eigentlich demnächst ziemlich sicher einen technischen Ingenieursberuf erlernt. Wir hatten allerdings das Glück, dass unser das nicht so nahm, was ich ihm sehr hoch anrechnete. Er machte immer das Angebot für anstehende Klausuren Probearbeiten oder Ausschnitte oder andere Dinge einzusammeln und (wirklich sehr ausführlich) zu bewerten und kommentieren. Wer wollte, hatte eine sehr gute Möglichkeit sich neben dem Unterricht zusätzlich zu bilden.

Ich finde es daher in Ordnung, wenn man etwas nicht so sehr verfolgt. Ich weiß zwar nicht was du machst, aber wenn du denkst es ist unnötig, es aber doch brauchst, bist allein du dafür verantwortlich, und solange du die Schuld nicht auf einen anderen schiebst, ist das völlig in Ordnung, und ich würde es mit Sicherheit ähnlich machen. Zwei Stunden vom Tag sind doch recht heftig für etwas, was nicht so wichtig ist / scheint.