Eigenes Kündigungsvorhaben den Kollegen mitteilen?

vom 11.07.2012, 10:06 Uhr

Ich würde meine Kollegen schon in meine Pläne einweihen. Es ist doch wirklich unangenehm, wenn man dann einfach irgendwann sagt, dass man gekündigt hat und die Kollegen dann vor vollendete Tatsachen stellt. Man muss seine Kollegen auch deswegen in Kenntnis setzten, damit dann keine Gerüchte entstehen. Meiner Meinung nach hat es aber einfach etwas mit Fairness zu tun. Man beweist mit dieser Tat auch einen gewissen Respekt gegenüber den Kollegen, da man sie mit einbezieht und sie so wertschätzt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde niemals meinen Kollegen erzählen, wenn ich vorhabe zu kündigen. Denn schnell kann es passieren, dass jemand es an den Vorgesetzten weitererzählt und man dann schlecht dasteht. Wenn man dann nicht umgekehrt von seinem Chef die Kündigung erhält hat man wohl noch halbwegs Glück. Für das Arbeitszeugnis kann das jedenfalls nicht vorteilhaft sein, wenn man seinen Chef durch so etwas verärgert.

Bislang habe ich zweimal selbst gekündigt und habe es dabei wie folgt gehalten: Zuerst habe ich gewartet, bis ich den Arbeitsvertrag bei dem neuen Arbeitgeber unterschrieben hatte. Vorher habe ich kein Wort verlauten lassen, nicht einmal meiner liebsten Kollegin gegenüber. Anschließend habe ich meinen Vorgesetzten um ein persönliches Gespräch gebeten und habe ihm meine Kündigung mündlich mitgeteilt. Dabei zu betonen dass man sich in dieser Firma sehr wohl gefühlt hat, aber sich beruflich weiterentwickeln möchte bzw. neue Herausforderungen sucht, kann nicht schaden und wurde bislang immer gut von meinen Ex-Chefs aufgenommen. Die Kündigung habe ich immer am nächsten Tag schriftlich nachgereicht.

Ich habe auch immer meinen Vorgesetzten gefragt, ob er den Kollegen von meiner Kündigung berichten möchte oder ob ich es selbst tun soll. Einer meiner Ex-Chefs wollte dies selbst in der Abteilungs-Sitzung tun und diese eine Woche bis zur Sitzung habe ich den Kollegen wie vereinbart nichts erzählt – auch wenn es schwer fiel. Der zweite meinte, ich darf es den Kollegen selbst sagen, was ich dann am nächsten Tag in der Kaffeepause auch getan habe.

Im Laufe der nächsten Woche steht mir auch wieder ein solches Kündigungs-Gespräch bevor. Hier liegt der Grund meiner Kündigung weder im Aufgabengebiet noch im Persönlichen, sondern einfach in der fehlenden Weiterentwicklungsmöglichkeit auf Grund eines Sparprogramms in unserem Konzern. Meinen Kollegen habe ich nichts gesagt bislang und werde auch hier meinem direkten Vorgesetzten in Rücksprache mit unserem Abteilungsleiter die Entscheidung überlassen, wann sie die Kollegen über meinen Weggang informieren möchten.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke es gibt kein generelles Rezept wie man in solchen Situationen verfahren sollte, besonders da es von den Kollegen abhängig ist, mit denen man zusammen arbeitet. Ich habe da verschiedene Erfahrungen gemacht. Ich habe bereits bei ein paar Unternehmen gearbeitet und auch ein paar Mal selbst gekündigt. Es ist schwer richtig zu entscheiden, wem man eine solche Information zukommen lassen kann und wem nicht.

Ich war der Meinung zu manchen Arbeitskollegen ein wirklich gutes und auch vertrauensvolles Arbeitsverhältnis zu haben. Aus diesem Grund habe ich verschiedenen Kollegen bereits weit vor Einreichung meiner Kündigung beim Arbeitgeber Leuten davon erzählt. Diejenigen mit denen ich heute noch befreundet bin, konnten dies für sich behalten bei anderen musste ich jedoch feststellen, dass ihr Pflichtbewusstsein über die Freundschaft siegte.

Ihre erste Handlung nachdem ich ihnen von meinem Plan erzählt habe, war zum Filialleiter zu gehen und ihn davon in Kenntnis zu setzen, dass ich in ein paar Wochen meine Kündigung einreichen werde. Schließlich bräuchte der Filialleiter Planungssicherheit war damals dann das Argument als ich erfahren hatte, dass dieser es bereits wusste.

Ich dachte immer ich hätte eine Kündigungsfrist im Arbeitsvertrag vereinbart, damit genau dies gewährleistet ist. Außerdem hatte ich nicht erwartet, dass ein Mitarbeiter solch eine Entscheidung für mich selbst fällt ohne mich darüber in Kenntnis zu setzen. Diese Vorkommnisse sind auch der Grund warum ich für meine Zukunft weiß, dass ich niemandem mehr im Vornherein über meine Pläne informieren würde.

Erst mit Abgabe der Kündigung beim Arbeitgeber selbst würde ich es auch öffentlich machen, außer es handelt sich dabei um Mitarbeiter mit denen ich echt gut befreundet bin und denen ich hundert prozentig vertrauen kann.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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