Nervt euch auch, was der Sommer teils ans Licht bringt?

Mich "nerven" gar keine Modesünden - da bräuchte es schon Wichtigeres, damit ich genervt davon bin. Ich gebe zu, dass ich manchmal mit meiner Freundin im Café o.ä. sitze und wir uns dann auch die Leute anschauen und kichern, wenn jemand wirklich unvorteilhaft oder (nach unserem Geschmack) schrecklich gekleidet ist. Das ist allerdings keine Verhaltensweise, auf die ich unbedingt stolz bin. Ansonsten versuche ich, solchen negativen Gedanken möglichst wenig Raum zu geben. Ich möchte doch glücklich und ausgeglichen sein und wenn möglich die Persönlichkeit und innere Schönheit meiner Mitmenschen erkennen - nicht mich an ihren Makeln hochziehen und darüber urteilen!

Beim Thema Haare an den Beinen oder unter den Achseln bin ich (als Frau) ganz empfindlich. Ich habe mir einmal in meinem Leben die Beine rasiert, nur, um es auszuprobieren. Ich habe weder Zeit, noch Lust, das alle paar Tage zu machen. Waxing wäre mir im Übrigen zu schmerzhaft, Cremes, die die Haare quasi zerstören sind mir zu "chemisch", so etwas möchte ich nicht auf meiner Haut haben. Warum muss ich mich als Frau so einem komischen, gesellschaftlichen Bild unterordnen? Männer müssen sich doch auch nicht die Beine rasieren. Wem es nicht gefällt, der soll wegschauen, ich mag mich so, wie ich bin. Ich finde es unsäglich, dass frau bei der heute herrschenden Oberflächlichkeit gleich als ungepflegt oder gar unsauber gilt (oder dass einem unterstellt wird, man lege keinen großen Wert auf sein Äußeres - das tue ich nämlich sehr wohl), bloß, weil sie sich naturgegebene Haare nicht abrasiert.

Dieses Jahr habe ich glücklicherweise noch nicht so viele Menschen gesehen, die eine modische Sünde begangen haben. Somit gibt es auch keine neuen modischen Sünden, die ich entdecken konnte. Stattdessen vertrete ich, was das Thema betrifft, seit Jahren die gleiche Meinung.

Ganz schlimm finde ich Sandalen, die extrem robust sind und eher fürs Wandern gedacht wurden. Bei Männern sind diese Sandalen bereits extrem schlimm, doch bei Frauen finde ich den Anblick einfach unerträglich. Der Fuß sieht in solchen Sandalen gleich total klobig und riesig aus. Zudem passen solche Sandalen auch überhaupt nicht zu sommerlichen, leichten Kleidern.

Generell finde ich Sandalen bei Männern ganz schlimm. Ich kann mich mit dem Anblick einfach nicht anfreunden. Dabei ist es mir sogar egal, ob ein Mann Socken dazu trägt oder nicht, da ich Sandalen an sich einfach furchtbar finde. Zumindest habe ich noch keine Sandalen bei Männern entdecken können, die mir gefallen hätten. Von daher bin ich dafür, dass Männer im Sommer Sneakers oder zumindest Flip Flops tragen sollten.

Hier finde ich, dass du ganz schön hart ins Gericht gehst. Denn was du als unerträgliche Modesünde siehst, halte ich im Regelfall für lässlich. Natürlich ist es nicht schön, wenn sich eine Frau oder ein Mann - gemessen am "normalen" - unvorteilhaft präsentieren. Aber ehrlich gesagt würde ich hier nur dann meine Meinung kund tun, wenn mir die Person gegenüber wichtig ist! Treffe ich in der U-Bahn auf eine Frau, welche sich in einen zu kleinen BH quetscht und ein Oberteil nutzt, welches den Blick darauf frei gibt, so stört mich das nicht bzw. ist ein Ding, welches mich eben nichts anzugehen hat!

Die "kurzen Hosen" bei Frauen, welche wirklich maximal gekürzt wurden und bei denen man die Innentaschen sieht, sind ja absichtlich so. Es geht darum, anziehend zu wirken. Auch wenn sich Frau auf das äußere reduziert, würde ich meinen, dass in 9 von 10 Fällen die Hose ihre Wirkung entfaltet und ich persönlich finde es "anregend". Das ist aber schlicht so eine Frage des Trends. Und jetzt sind es eben diese superknappen, super engen Hosen. Was du bzgl. der Leggings geschrieben hast verhält es sich vermutlich ähnlich. Wenn die junge Frau die Betrachter erregen möchte, dann gelingt ihr das. Mehr aber auch nicht. Wem es wirklich nicht gefällt, der soll ganz einfach nicht hinschauen.

Und auch wenn ich diese kurzen Höschen mag, welche den Blick auf die Beine frei geben: ich finde es schlimm, wenn sich schon ganz junge Mädchen dem Diktat der Haarlosigkeit unterwerfen, und sich unter den Achseln, den Beinen und im Intimbereich rasieren, weil sie Angst vor Kritik Dritter haben. Denn die machen das nicht für "ihr" Schönheitsideal, sondern wieder nur um anderen zu gefallen. Und so was macht mich eher traurig.

Jeder sollte so herumlaufen, wie es ihm oder ihr passt. Zu kritisieren wäre nicht, was "der Sommer ans Licht" bringt. Viel mehr die Haltung dahinter. Man möchte damit ja genau so jung/hübsch/begehrenswert sein, wie die mutmaßlichen "Vorbilder" aus der Welt "der Stars".

Cloudy24 hat geschrieben:Aber um auch mal eine Modesünde in den Raum zu werfen - T-Shirts mit großen Armlöchern, durch die man den BH sehen kann, der aber leider nicht besonders vorzeigbar ist.

Was mir ehrlich gesagt am meisten zum Thema Modesünden auf die Nerven geht ist, wenn Frauen einen viel zu kurzen Rock tragen und damit meine ich nicht diese knapp oberhalb der Knie endenden, nein, ich meine die Art von Röcken, bei denen sich die Trägerin noch nicht einmal 2 cm nach vorne bücken kann ohne das man ihr Hinterteil in voller Pracht bewundern kann.

Dann hätten wir ebenfalls diese momentan anscheinend wieder ziemlich modernen neonfarbenen Klamotten (äußerst beliebt Neongelb und -pink) für beide Geschlechter. Ich habe einfach eine starke Abneigung gegen diese Farben und finde, dass sie gerade wenn die Sonne darauf scheint unfassbar hässlich sind.

Für gewöhnlich ist mir eigentlich egal, was meine Mitmenschen tragen, ich mag nun mal diesen manchmal recht billigen Look von manchen Frauen einfach nicht, ich finde das ist oft einfach viel zu viel. Ansonsten finde ich sollte jeder so herumlaufe wie er möchte und es stört mich auch ansonsten nicht wirklich was meine Mitmenschen anhaben oder als schön empfinden.

Manche Sachen finde ich persönlich auch nicht der Hit, aber ich denke mittlerweile eher darüber nach, warum jemand sich so anzieht. Nehmen wir das Beispiel mit dem BH. Ich selbst habe nur sehr wenige BHs. Irgendwie ist mir da mein Geld für zu schade. Beziehungsweise habe ich reichlich BHs im Schrank, von denen mir aber die meisten einfach zu klein sind und die teilweise auch so knapp sind, dass ich sie nicht anziehen würde. Trotzdem kommt es mal vor, dass ich eben einen der BHs trage, die knapp passen. Eben weil kein anderer mehr da ist.

Die große Hitze kam nun doch ein wenig überraschend. So empfand zumindest ich es. Mit dem Abteil Sommerkleidung meines Kleiderschrankes, hatte ich mich noch nicht wirklich auseinander gesetzt. Und ich stellte nun überraschend fest, dass mir viele meiner Sachen recht knapp geworden sind. Manches würde ich klar nicht mehr anziehen. Aber manche Sachen muss ich eben anziehen, weil ich einfach nichts anderes da habe. Und bevor ich mich nun zu dick anziehe, weil nichts luftiges mehr da ist, ziehe ich lieber etwas an, was eben nicht mehr so ganz passt oder verwaschen ist oder eventuell an einer Stelle kaputt ist.

Davon mal abgesehen, halte ich es im Winter ähnlich. Wenn mir kalt ist und ich eben nur die Mütze zu Wahl habe, die doof aussieht und farblich nicht unbedingt zur Jacke passt, ziehe ich die Mütze auf, weil mir mein Wohlbefinden wichtiger ist.

Mich erinnert der Thread hier an einen Mann, der mir wöchentlich bei der Tafel begegnet. Der Mann ist schon ein wenig älter. Er trägt immer die selbe Jacke, die nicht sonderlich sauber ist. Im Winter trug er dazu eine Mütze, die farblich nicht passte und schon ganz kaputt war. Mittlerweile weiß ich, der Mann lebt auf der Straße. Die Jacke trägt er immer noch. Nie würde ich was zu ihm sagen, weil seine Jacke dreckig ist oder so. Aber ich habe schon jemand gebeten, ob wir nicht mal gemeinsam schauen könnten, ob wir eine neue und bessere gebrauchte Jacke für ihn finden könnten, die eben auch für seine Bedürfnisse passend ist.

Ich versuche für gewöhnlich, möglichst wenig auf andere Menschen zu achten, weil sie mich schlichtweg nicht interessieren. Ich kann mich zwar gut in größeren Menschenmassen aufhalten und die Individuen dabei weitgehend ausblenden und sie lieber als eine große Masse ansehen, aber noch lieber ist es mir, nur auf wenige Menschen zu treffen, so dass ich auch nicht dauernd mit solchen Anblicken konfrontiert bin. Abgesehen davon gaffe ich auch nicht dauernd irgendwelchen Leuten hinterher, so dass ich es häufig nicht einmal mitbekomme, wenn mal wieder ein paar besonders unschöne Exemplare der Gattung Mensch an mir vorbeigehen. Wie man richtig genervt von solchen Leuten sein kann, ist mir auch schleierhaft.

Es gibt Dinge, die ich ätzend finde, keine Frage. Aber zum Glück muss ich nicht so herumlaufen und ich kann mir meine Bekanntschaften auch so aussuchen, dass sich darunter keine Personen befinden, die ich ekelig finden würde. Die Sache mit den Hornhautschwielen kann ich zum Beispiel ebensowenig nachvollziehen wie die Überlegung, dass man sich um diese im Sommer doch kümmern sollte. Das sollte man das ganze Jahr über tun. Ich finde, dass es einigermaßen verkommen aussieht, wenn man dicke und womöglich trockene Hornhaut an den Füßen hat. Das ist im Winter aber ebenso scheußlich wie im Sommer. Ich frage mich bei solchen Leuten immer, ob die sich nicht zu Hause vor sich selbst ekeln oder sich zumindest vor dem Partner schämen. Wenn man im Sommer offene Schuhe trägt, sehen es noch mehr Leute, aber das Problem beginnt nicht erst mit dem Tragen von Sandalen.

Ansonsten kann ich Körperbehaarung auch nicht viel abgewinnen und mag es lieber, wenn Männer und Frauen ordentlich rasiert sind. Besonders unangenehm finde ich Männer, die von Natur aus zwar eine helle Hautfarbe haben, im Sommer aber so lange in der Sonne liegen, dass sie aussehen wie dunkles, gegerbtes Leder. In Kombination mit einer Brustbehaarung (bei den Älteren oft schon in grau bis weiß) sieht das einfach widerlich aus. Ansonsten mag ich generell keine offenen Schuhe und ich finde auch kurze Hosen hässlich. Am schlimmsten sind kurze Jeans, die für meinen Geschmack echt verboten aussehen. Aber mich nervt es dennoch nicht, wenn andere sowas tragen. Ich finde es dann einfach nur unschön.