Auch ohne Ausbildung zum tollen Beruf

vom 14.08.2009, 22:06 Uhr

Meine Tochter kommt bald aus der Schule, sie hat einen Freund und ich schätze dass die beiden zusammen bleiben wollen. Nun meint sie dass sie ja dann wohl keine Ausbildung zum Beruf braucht und dass es reicht wenn sie in der Zwischenzeit einen Job an der Kasse sucht.

Sie ist der Meinung dass sie bald heiraten wird und dann wäre es Verschwendung wenn sie extra eine Ausbildung für einen Beruf macht den sie dann nicht mehr ausüben wird. Das finde ich überhaupt nicht, wo kann ich Infos finden über die Ausbildung?

» Kernmotor » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Was helfen dir Infos über Ausbildungsberufe, wenn deine Tocher überzeugt ist, dass sie keine Ausbildung benötigt? Ich denke du greifst da von der falschen Seite an das Problem an. Zunächst einmal solltest du deiner Tochter klarmachen, wie wichtig eine Ausbildung heutzutage ist, besonders in der heutigen Zeit, in der Scheidungen an der Tagesordnung stehen. Frage sie doch einfach mal, wie sie mit einem Kassenjob über die Runden kommen will, wenn sie zwei Kinder hat, die sie alleine großziehen muss, weil ihr Freund/Mann sie für eine andere verlassen hat.

Und selbst wenn das nicht passiert, und sie trotzdem wegen Kindern eine längere Auszeit nehmen muss kann sie später wieder ihren Beruf ergreifen. Es ist natürlich nach längerer Pause schwierig, wieder zurück ins Berufsleben zu finden, aber es ist deutlich einfacher als ohne Ausbildung. Außerdem ist es natürlich eine Geldfrage.

Meiner Meinung nach klingt das aber nur nach Faulheit. Sie hat möglicherweise keine Lust eine zugegebenermaßen oft stresige Ausbildung zu machen, sondern will lieber, dass ihr Mann das Geld ranbringt und sie dann als Hausfrau bis ans Lebensende leben kann. Ich frage mich aber, ob sie mit dieser Einstellung eine stressige Kindererziehung durchsteht.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Hallo!

Da muss ich Weasel völlig zustimmen! Du solltest mit deiner Tochter sprechen, denn sie sollte sich auch Gedanken über die fernere Zukunft machen. Wenn sie Kinder bekommt und die dann irgendwann aus dem Haus sind, wird sie vielleicht doch arbeiten wollen und ohne Ausbildung wird das schwer. Was wenn die Beziehung irgendwann in die Brüche geht?! Natürlich hofft man das nicht, aber man sollte diese Möglichkeit trotzdem nicht außer Acht lassen!

Wir wollen in ca. 2 jahren heiraten und ich studiere momentan. Ich möchte einfach unabhängig sein und leg mich jetzt auch nicht auf die faule Haut und sag mir, dass ich einfach ein oder zwei Kinder bekomme und mir dann das Arbeiten sparen kann. Es ist einfach wichtig, dass man im Zweifelsfall auch für sich selber sorgen kann und unabhängig ist.

Und wie schon angesprochen wurde, ist es auch eine Geldfrage. Wir könnten auch gut über die Runden kommen,wenn ich mir einen Nebenjob suche, aber warum soll man sich damit zufrieden geben, wenn man mit Ausbildung ein weit höheres Gehalt bekommen kann und vor allem sehr viel bessere Chancen hat überhaupt einen Job zu bekommen?! Ich würde wirklich mal mit ihr reden und versuchen sie umzustimmen!

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dir hilft es sicherlich nicht, wenn du nun nach Ausbildungen suchst und sie die gar nicht annehmen will. Du solltest dringend mit ihr reden und ihr erklären, dass eine Ausbildung eben eine Grundlage ist. Du kannst sie vielleicht dazu bringen, wenn du ihr erzählst, dass sie dann eben eine Abwechslung haben könnte, wenn die Kinder später aus dem Haus sind oder sie eben doch mal wieder arbeiten gehen möchte.

Mit Sicherheit wäre es aber eine absolute Dummheit, wenn sie nun keine Ausbildung macht. Man bekommt ja mit der Ehe keinen Garantieschein, dass es auch klappt und dann steht sie im schlimmsten Fall eben ohne Grundlage da. Wenn sie Abitur hat, kann sie ja auch später noch studieren, aber bei einer Ausbildung sieht es bestimmt nicht so gut aus, wenn man sie dann mit 30 anfängt. So ein Schritt sollte gut überlegt sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mit deiner Tochter besteht Redebedarf. Ich würde an deiner Stelle über ihre Motive reden, warum sie keine Ausbildung beginnen möchte. In einem Gespräch könnte man die möglichen Gründe bereden. Wenn es an Faulheit liegt, könnte sie motiviert werden. Wenn sie nicht die Notwendigkeit an eine Ausbildung sieht, könnte man sie in das Arbeitsamt mitnehmen und durch beliebige Reportagen mit Auswirkungen auf den Lebensstandard dazu bewegen, eine Ausbildung zu beginnen.

Nur durch eine gute Ausbildung kann man sich was leisten. Frag sie nach ihren Wünschen und Träumen. Und gleichzeitig kann man ihr an dieser Stelle klar machen, dass sie diese nur erfüllen kann, wenn sie eine Ausbildung macht, um sich , ihren zukünftigen Mann und ihre Kinder zu versorgen. Vielleicht kann man ihren Freund in die Sache einbeziehen. Er ist bestimmt nicht erfreut, wenn sie nur 450 Euro Basis arbeiten geht.

Aber immerhin sehe ich bei deiner Tochter eine gewisse Bereitschaft arbeiten zu gehen. Sonst würde sie einen Minijob an der Kasse nicht machen wollen. Ich würde sie sonst erst einmal beginnen lassen und dann daraufhin bauen, dass ich sie frage, ob ihr nicht der Job so gut gefällt, dass sie sich diesen als zukünftigen Job vorstellen könnte.

Vielleicht würden ihr aber auch andere Optionen zum Kennenlernen von anderen Jobs gefallen. Wozu gibt es denn ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr? Auch kann man Bufdi werden oder aber ein Berufvorbereitendes Jahr. Ich würde mich an deiner Stelle mit der Beschaffung dieser Stellen beschäftigen und sie mit ihr bereden.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also komplett ohne Ausbildung wird man wohl kaum einen tollen Beruf erwarten können. Man kann froh sein, wenn man überhaupt einen richtigen Beruf findet. Aber bevor ich auf die Suche nach Ausbildungen gehen würde, musst du deiner Tochter erst bewusst machen, dass sie eine Ausbildung mache muss. Da führt kein Weg dran vorbei.

Denn da deine Tochter jetzt erst aus der Schule kommt, wird sie noch sehr jung sein. Sie hat jetzt einen Freund, dies ist sicherlich auch schön. Momentan ist sie mit ihm glücklich, aber wer sagt ihr was in zwei Jahren ist? Besonders in diesem jungen Alter ist heutzutage nicht mehr an eine Hochzeit zu denken, wie es damals vielleicht der Fall war. Auch die Dauer von Beziehungen sind in jungen Jahren nicht so lang. Auch hier gibt es natürlich auch Ausnahmen, aber die Regel ist es nicht, dass man seinen Freund/Freundin mit 18 Jahren auch heiratet.

Aus diesem Grund würde ich auf jeden Fall schauen, dass sie unabhängig ist und auf keinen angewiesen ist. Denn es schadet nie, wenn man weiß, dass man auch ohne Mann kein Hart IV beziehen muss. Und wer sagt denn, dass sie später nicht mal etwas arbeiten möchte? Mache deiner Tochter auf jede Fall klar, dass sie eine Ausbildung benötigt. Ohne diese Einsicht würde ich keine guten Prognosen für die Zukunft geben.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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