Wie wieder Arbeiten nach Überarbeitung und kurzer Pause
Ich suche gerade eine Lösung, um einer guten Bekannten helfen zu können. Leider fällt mir nichts passendes ein, also schildere ich euch mal kurz die Situation und hoffe, das einer von euch gute Ratschläge parat hat.
Die besagte gute Bekannte hat in den letzten Jahren allgemein sehr viel Stress im Privatleben gehabt und war deshalb (wie mir scheint) schon energietechnisch arg angeschlagen. Jetzt hat sie gerade ein sehr anstrengendes Semester hinter sich gebracht. In den letzten Monaten ging es bei ihr einzig und allein darum, etliche Literatur für die Uni zu lesen, einige Referate zu halten, Literaturberichte zu verfassen und ihrem Nebenjob nachzugehen. Daneben hat sie einen eigenen Haushalt. Leider hat sie es nicht geschafft, den Stress abzufangen und sich ab und zu mal zu entspannen. Statt dessen hat sie sich von uns (also ihren Freunden und wohl auch von der Familie) ziemlich zurückgezogen. Sie scheint tatsächlich nur immer daran gedacht zu haben, was sie noch alles bis zu welcher Frist erledigt haben muss. Zwischendurch war sie dann mit den Nerven recht am Ende.
Seitdem Semesterferien sind, hat sie nun weniger für die Uni gemacht und mal versucht, sich von dem ganzen Stress zu erholen.
Allerdings hat sie jetzt das Problem, dass sie sich noch immer nicht wieder fit fühlt und es einfach nicht auf die Reihe bekommt, sich wieder in die Arbeit zu schmeißen. Allerdings hat sie ja Fristen für die Seminararbeiten und so weiter, muss sich also irgendwie schnellstmöglich wieder vollständig erholen und wieder mehr arbeiten.
Wenn sie mir gegenüber sitzt und mich um Hilfe bittet, dann fällt mir leider nicht mehr ein, als das sie sich erstmal halt zusammenreißen muss und irgendwie zuzusehen hat, dass sie ihre Arbeiten fertig bekommt. Das ist kein Ratschlag, der sie groß weiter zu bringen scheint. Fällt euch für diese Situation eine bessere Lösung ein?
Falls sie sich wirklich ins Burnout gearbeitet haben sollte, was dann? Reichen dann drei oder vier Wochen kürzer treten überhaupt aus?
Das von dir geschilderte Problem deiner Freundin kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe auch vor einigen Monaten meinen Job hingeschmissen, weil ich nichts mehr auf die Reihe bekommen habe und die Spirale sich immer weiter nach unten drehte. Letztendlich fühlte ich mich wirklich mit allem extrem überfordert und dachte ich wäre im Burnout gelandet.
Leider hat sich, durch die Auflösung meines Dienstverhältnisses nichts geändert - es ging weiterhin stetig bergab und damit auch mein Selbstbewußtsein, weil ich das Gefühl hatte einfach nicht mehr zu funktionieren. Und je mehr ich mich bemühte irgendwie Kraft zu schöpfen, umso mehr entstand ein innerlicher Druck, dass ich mich nun endlich wieder zusammenreißen sollte. Letztendlich hatte das Ganze gesundheitliche Gründe bei mir, hätte ich mir aber schon früher professionelle Hilfe, z.B. bei einem Arzt geholt, wäre mir einiges erspart geblieben.
Falls deine Freundin wirklich in einem Burnout steckt, soll sie sich auf jeden Fall professionelle Hilfe holen. Meistens mobilisieren Betroffene tatsächlich ihre allerletzten Kraftreserven und verschlimmern damit ihre Situation zusätzlich. Eine Auszeit von 3 bis 4 Wochen reicht da in den wenigsten Fällen, je nachdem wie lange deine Freundin sich nun schon in diesem Zustand befindet, es kann Monate dauern bis sie wirklich wieder die "Alte" ist - deshalb ist es auch so wichtig sich rechtzeitig Hilfe zu holen! Je kürzer man wartet, umso schneller wird sich Normalität einstellen können.
Du als Freundin kannst ihr gut zusprechen, in dem du ihr sagst, dass sie einfach mal "Fünfe gerade sein lassen" soll. Menschen mit Burnout haben meistens einen ausgeprägten Hang zum Perfektionismus. Gib ihr den Ruck, dass sie vielleicht mal in eine Beratungsstelle geht und sich Tips beziehungsweise Beratung holt. Nur so wird sie auch einen Weg aus diser Spirale finden.
Bei einem Burnout sollte man sich helfen lassen und das Ganze nicht von Freunden, sondern auf professioneller Ebene. Es wäre ihr sicher anzuraten ein Freisemester zu nehmen und erst mal ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen mit Hilfe eines Psychologen oder eines Arztes. Man sollte sich da nicht auf sich selbst verlassen, weil man dann nur alles hinwirft und nicht mehr nach oben kommt. Durchquälen bringt sicherlich auch nichts, weil man dann irgendwann zusammenbrechen wird.
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