Aus Vergewaltigung entstanden - Wie / wann dem Kind sagen?
Eine Freundin von mir ist vor 2 Jahren vergewaltigt worden. Der Täter ist auch verurteilt worden. Aus der Vergewaltigung ist eine Tochter entstanden. Das Kind ist jetzt etwas über ein Jahr alt. Meine Freundin liebt ihr Kind über alles und sie lässt es auch das Kind nicht spüren, dass es nicht aus Liebe entstanden ist. Aber irgendwann sollte das Kind es auch erfahren. Aber ist das nicht ein schlimmer Schlag für ein Kind?
Wann und wie sollte man es sagen? Sollte man es überhaupt sagen? Wie kann ein Kind denn damit klar kommen, dass es aus einem Verbrechen heraus entstanden ist? Wann ist das richtige Alter? Wann kann man einem Kind so eine Nachricht zumuten? Wenn ihr darüber nachdenkt, wie es wäre, wenn ihr so was erfahren würdet, wie hättet ihr reagiert? Wenn ihr es erst im Jugendalter oder im Erwachsenenalter erfahren würdet, würdet ihr euch hintergangen fühle? Wann ist denn der richtige Zeitpunkt?
Das beste Alter ist, mit etwa sechzehn Jahren rein Tisch zu machen. In dem Alter kann das Kind ganz gut damit umgehen. Es ist ja auch nicht so, dass die Mutter ihr Kind nicht liebt. Gerade wenn das Kind viel Liebe erfahren hat, wird es bestimmt wissen, dass es geliebt wird. Das macht die Wahrheit auf jeden Fall leichter und die Mutter sollte im Gespräch auch ruhig immer wieder sagen, dass sie ihr Kind trotz allem vom ersten Augenblick geliebt hat, denn sie war es letztendlich, die das Kind geboren hat.
Wenn das Kind aus einem One-Night-Stand entstanden wäre, würde ich sagen, es erst im Erwachsenenalter zu erfahren, wäre etwas spät. Aber bei Vergewaltigung finde ich, sollte man schon länger warten. Es kommt natürlich auch auf das Kind an. Aber Jugendliche sehen nun mal vieles eher Schwarz-Weiß. Wenn sie verliebt sind, ist es die große Liebe und sie werden immer zusammen sein. Und drei Monate später ist es vorbei. Wenn sie Tierpflegerin werden wollen, gibt es für sie niemals eine Alternative. Drei Monate später wollen sie plötzlich Fotografin werden.
Verstehst du, was ich meine? Es ist alles immer entweder oder. Und vor allem haben sie noch nicht viele Erfahrungen gemacht. Die große Liebe war noch nicht dabei und vom Beruf sind sie auch noch weit entfernt. Daher können sie das noch nicht gut einschätzen. Und Kinder haben sie meist auch noch nicht. Wie sehr man sein Kind liebt, können Jugendliche meist nicht nachvollziehen.
Erst recht nicht, wenn man die in der Pubertät üblichen Probleme mit der Mutter hinzurechnet. Jugendliche befinden sich in einer Abnabelungsphase. Da findet man seine Mutter auch mal doof oder denkt, dass man seiner Mutter ja ganz egal ist, wenn man mal etwas nicht darf. Da kann so eine Nachricht fatale Folgen haben.
Ich würde daher warten, bis die Tochter erwachsen ist, am besten über 20. Bis die Beziehung von Mutter und Tochter nach der Abnabelung wieder erfolgreich gefestigt ist. Mit der Erklärung wird sie es verstehen, dass ihre Mutter es ihr so spät sagt. Aber wie gesagt, es kommt auf die Tochter und ihr Leben an. Manche wäre vielleicht schon früher soweit. Aber ich denke, lieber später.
Schwierig wird es, wenn sie nach ihrem Vater fragt. Ich würde wohl sagen, dass es nur für eine Nacht war und ich den Namen nicht kenne. Das ist eine Notlüge, die die Tochter sicher auch verstehen wird, wenn man es dann aufklärt.
Das ist eine schwere Frage. Ich bin nun 18 und wenn meine Eltern jetzt mit so einer Botschaft kommen sollten, würde ich sie fragen, ob sie es gut fanden mich 18 Jahre anzulügen. Sicher ist es für ein Kind bestimmt schwer es überhaupt zu begreifen. Aber ich denke, dass man das auf jeden Fall schon vor der Pubertät oder mit der Aufklärung also weit vor der Pubertät klären sollte. Denn dass es Verbrecher gibt, weiß hoffentlich bereits jedes Kindergartenkind. Und deswegen meine ich, kann man das mit der Aufklärung eines Kindes auch ansprechen. Und wenn dann Fragen entstehen, kann man diese auch kindgerecht beantworten.
Ich würde, insofern es mein Kind wäre, welches aus einer Vergewaltigung entstanden ist und insofern ich dann die Mutter wäre, es dem Kind solange es tatsächlich noch ein Kind ist nicht zumuten wollen. Ein Kind wird so etwas nicht vermutlich überhaupt nicht verstehen können. Einem Jugendlichen würde ich diese Nachricht, dass er beziehungsweise sie aus einem Verbrechen, sprich einer Vergewaltigung, heraus entstanden ist, ebenfalls nicht zumuten wollen.
Wie Bienenkönigin schon sehr gut erklärt hat, ist ein Jugendlicher in der Pubertät in einer Findungs- beziehungsweise Abnabelungs-Phase, in der auch die ein oder andere Situation beziehungsweise Tatsache schnell übertrieben beziehungsweise überspitzt formuliert beziehungsweise auch wahrgenommen wird. Wenn ich einer sechzehnjährigen dann so eine Botschaft, welche in der Tat kein Zuckerschlecken ist, rüberbringen würde, dann sind bei ihr vermutlich erst einmal alle Lichter aus, sprich die Verbindung beziehungsweise die Beziehung zwischen Mutter und Tochter wird dann vermutlich auch einmal gestört werden.
Ich würde, insofern ich denn tatsächlich die Mutter eines Kindes, welches durch eine Vergewaltigung gezeugt wurde, es dem Kind einfach machen und versuchen ihm beziehungsweise ihr eine schöne Kindheit zu bieten, auch ohne Vater. Auch das Jugendalter sollte erst einmal überwunden werden, ohne dass das Kind die traurige Wahrheit weiß. Wenn das Kind dann erwachsen ist und tatsächlich einmal die Frage nach dem Vater aufkommen sollte, dann würde ich klaren Tisch machen.
Wann das Kind erwachsen ist kann man meiner Meinung nach nicht pauschal beziehungsweise verallgemeinernd sagen beziehungsweise festlegen. Ein sechzehnjähriges Mädchen kann durchaus schon reif genug beziehungsweise psychisch bereit für solch eine Botschaft sein. Jedoch muss die Mutter dafür ihr Kind erst einmal kennen lernen, weshalb ich an der Stelle der Mutter mir darüber erst einmal keine Gedanken machen würde. Man muss sich nicht auf Dauer unnötig belasten.
Das ist eine schwierige Frage. Gerade auch weil das Kind irgendwann nach dem Vater fragen wird. Wenn es nach dem Vater fragt würde ich es wahrscheinlich erst mal damit probieren zu erklären, dass der Vater kein Interesse an dem Kind hat und man ihn auch nicht lange kannte. Man kann ja vielleicht auch sagen, dass der Vater in einem weit entfernten Land wohnt. Bei kleinen Kindern dürfte das zwar schwierig sein, aber sie werden mit dieser Antwort eine Weile auskommen.
Ich würde es dem Kind aber in keinem Fall in der Pubertät sagen, sondern erst, wenn es ins eigene Leben startet. Man sollte sich dann für dieses Gespräch viel Zeit nehmen. Es wird dann sicherlich auch eine Zeit lang nicht wissen, wie es damit umgehen soll, aber eher würde diese Aussage schlimmer auf die Kinderseele wirken, weil das Kind immer an den Schaden der Mutter denken würde und sich das vielleicht auch selber ankreidet, obwohl das ja nicht der Fall ist.
Man muss es aber ganz klar irgendwann sagen und kann es nicht verschweigen. Man muss seine Wurzeln kennen, auch wenn das bedeutet zu erfahren dass der Vater ein Vergewaltiger war. Es ist ein schwerer gemeinsamer Weg, aber wenn die Mutter mit der Tochter normal umgehen kann, dürfte man das aus einem guten Verhältnis heraus sagen können, was wichtig ist.
Ich würde so eine Frage gar nicht in einem Internetforum stellen. Erstens gehört die Frage zu den Fragen, die zum Glück nicht jeder Mutter widerfahren. Zweitens sind hier fast nur Laien unterwegs die bestenfalls ihr Bauchgefühl fragen können.
Ich würde mich an der Stelle der Mutter des Kindes so schnell wie möglich mit einem guten Kinderpsychologen an einen Tisch setzen und das Kind so lange anderswo betreuen lassen. Dem Kinderpsychologen würde ich das ganze schildern und um einen Rat bitten. Je nach Charakter des Kindes wird es möglicherweise auch die Betreuung durch den Psychologen in so einem Fall brauchen. So eine Nachricht, dass der eigene Vater ein perverses verbrecherisches Schwein ist, wird in jeden Fall jeden in jedem Alter belasten, egal wie geschickt man das erklärt. Da ist solche professionelle Hilfe durchaus angebracht.
Ich würde das auch mit einem Psychologen besprechen. Als Laie kann man da eigentlich keine qualifizierten Ratschläge geben. Aus meinem Bauchgefühl heraus würde ich es dem Kind gar nicht sagen. Ich würde die Sache zu einem One Night Stand umdefinieren und sagen, dass man nur kurz befreundet war. Das kann ein Kind verstehen. Die Vergewaltigung würde ich frühestens erzählen, wenn das Kind, weil über 20 ist und wirklich erwachsen und reif.
Sehr sensibles Thema und von daher auch nicht ganz einfach zu beantworten, zumal man selber nicht betroffen ist. Zu was ein Außenstehender in solch einer Situation raten würde oder wie man sich solch einer Situation gegenüber verhält ist oftmals anders als wenn man selber mit der Thematik konfrontiert ist. Daher kann ich auch nur als Außenstehender meine Gedanken dazu mitteilen, würde sie aber nicht als "Rat" definieren. In diesem Fall denke ich auch,dass man sich mit einem Psychologen beraten sollte, vielleicht kommt nach einigen Gesprächen auch was ganz anderes heraus.
Ich frage mich gerade, ob es nur die Option gibt zu welchem Zeitpunkt es dem Kind mitgeteilt wird, ob im Kindesalter oder als Jugendliche? Kann es nicht auch die Option geben, das Kind gar nicht damit zu belasten? Sollte man im Vornherein nicht mal durchdenken oder Abwegen wie sich unter Umständen ein Kind nach so einer Offenbarung fühlen könnte? Wenn das Kind geliebt wird und in einem liebevollen Umfeld aufwächst ist das meiner Meinung nach ein großes Glück. Viele Frauen die durch eine Vergewaltigung schwanger geworden sind lassen Abtreiben, geben ihr Kind nach der Geburt zur Adoption frei oder haben Jahrelang ein "gestörtes" Verhältnis zu dem Kind.Scheinbar hat die Mutter die Kraft gehabt, trotz des tragischen Zusammenhangs, es differenzieren zu können und sich mit all ihrer Liebe dem Kind zu widmen.
Heutzutage ist es nicht mehr ungewöhnlich allein erziehende Mutter zu sein. Oftmals entwickelt sich ja auch eine neue Beziehung und der neue Mann an ihrer Seite übernimmt die Verantwortung eines Vaters. Zudem bin ich nicht der Meinung, dass zu einem Kind immer Vater und Mutter gehören müssen. Ein Großteil hier in Deutschland, vermutlich auch anderswo, wird immer noch der Ansicht sein aber ein allein erziehendes Elternteil ist ebenso in der Lage einem Kind die Liebe und Verantwortung entgegen zu bringen die es brauch um in einem vernünftigen Rahmen und auch Umfeld aufwachsen zu können. An dieser Stelle kämen jetzt vermutlich die Einwände bezüglich der fehlenden, männlichen Bezugsperson aber ich bin mir sicher, dass auch hier das Kind nicht ohne männlichen Einfluss leben muss. Egal ob ob dieser nun durch familiäre oder aber auch freundschaftliche Verhältnisse besteht.
Ich bin auch ohne Vater aufgewachsen und kann nicht behaupten, dass mich das jetzt zu einem schlechteren Menschen gemacht hat, auch habe ich nichts vermisst, da ich es einfach nicht anders kannte. Natürlich habe auch ich die Frage nach meinem Vater gestellt aber weniger aus dem Gefühl heraus das mir was fehlt, sondern aus reinem Interesse. Daher denke ich, dass es vielleicht gar nicht das Schlechteste ist in solch einer besonderen Situation darüber nachzudenken, ob die Wahrheit für das Kind in diesem Falle sogar nicht eher schaden könnte. Man muss auch in betracht ziehen, dass das Kind vielleicht mit der Tatsache, die Tochter eines Peinigers zu sein, nicht zurecht kommen wird. Sowas könnte unter Umständen verheerende Folgen mit sich bringen und da ist es vermutlich egal wie groß die Liebe der Mutter zu dem Kind ist. Denn diesen Konflikt tragen nicht Mutter und Kind aus sondern nur das Kind mit sich.
Ich wundere mich, dass du stellvertretend für deine Freundin eine so wichtige Frage klären möchtest, wo es meiner Meinung nach eine rein persönliche Sache deiner Freundin ist. Sie sollte sich mit einem Psychologen unterhalten über dieses Thema.
Hier kommt es auch auf die allgemeine Verfassung des Kindes an, wann man den geeigneten Zeitpunkt wählen kann, dem Kind seine Herkunft zu erklären. Immerhin muss man damit rechnen, dass das Kind völlig geschockt sein wird und einen psychischen Schaden nimmt. Eine solche Nachricht muss einschlagen wie eine Bombe und kann das Kind extrem aus der Bahn werfen.
Die Frage nach ihrem Erzeuger wird so oder so kommen. Wie klug es da ist, ein Kind, das sich darüber wahrscheinlich schon Wochen und Monate Gedanken gemacht hat, mit einer frommen Lüge abzuspeisen, das weiß ich wirklich nicht. Aber das wäre eine Frage an den Psychologen. Würde ein Kind je wieder Vertrauen zur Mutter haben, die ihm eine solche Lüge aufgetischt hat? Wie man es dreht und wendet, es ist und bleibt eine verteufelte Situation. Die beste und meiste Erfahrung dürfte ein Psychologe haben.
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