Kommt es in eurem Beruf auf eine gute Teamarbeit an?

Heutzutage wird Teamarbeit in vielen Berufen groß geschrieben. Es wird immer wichtiger, zusammen mit seinen Kollegen irgendetwas im Team erarbeiten zu können. Häufig wird man auch in Vorstellungsgesprächen mit der Frage konfrontiert, ob man teamfähig ist beziehungsweise gut im Team arbeiten kann.

Natürlich gibt es aber auch Berufe, in denen Teamarbeit eher zweitrangig oder gar nicht gefragt ist. Beispielsweise ist eine gute Teamfähigkeit für einen Autor, der die meiste Zeit alleine arbeitet und seine Zeit damit verbringt, Texte zu verfassen, eher weniger wichtig als für einen Arzt, der zusammen mit seinen Assistenten jemanden operieren muss.

Kommt es in eurem Beruf auf eine gute Teamarbeit an oder arbeitet ihr überwiegend alleine und habt während eurer Arbeitszeit kaum mit euren Arbeitskollegen zu tun? Würdet ihr euch selbst als teamfähig bezeichnen? Könnt ihr euch gut in ein Team eingliedern, eigene Vorschläge einbringen und euch mit den anderen Gruppenmitgliedern auf eine Lösung einigen?

In meinem Beruf ist es schon wichtig, dass ich mit meinen Kollegen als Team zusammen arbeiten kann. Ich muss zwar auch einige Dinge alleine machen, aber alles in allem kommt es doch auch darauf an, dass das Team funktioniert. Mir selber ist es auch sehr wichtig, dass ich mich auf meine Kollegen verlassen kann. Ich würde mich schon als teamfähig bezeichnen. Ich helfe auch mal in anderen Bereichen aus, wenn ich gebraucht werde und ich werde auch öfter bei Problemen nach einer Lösung gefragt. Außerdem klappt es bei uns auch sehr gut, wenn wir uns in der Gruppe als Team auf etwas einigen müssen.

Ich muss sagen, dass die Teamarbeit bei meiner letzten Beschäftigung nicht unbedingt im Vordergrund stand. Es war schon so, dass man die Aufgaben gleich verteilt hat, aber direkt mit jemanden zusammenarbeiten musste man eigentlich in meiner Abteilung nicht. Wir waren drei Personen in der einen Abteilung und jeder nahm sich immer einen Stapel weg, den er dann selbst komplett erledigen konnte. Zwischendurch haben wir uns natürlich immer gegenseitig gefragt und schwierige Fälle zusammen gelöst. Hier gab es dann schon ein sehr starkes Teamgefühl und bei manchen Situationen war ich echt heilfroh darüber, dass ich noch die eine Kollegin hatte, die wirklich immer einen Ausweg kannte.

In meine Ausbildung hatte ich mal für kurze Zeit ein Praktikum, in dem ich mit einem anderen Auszubildenden gearbeitet habe. Wir hatten einen bestimmten Aufgabenbereich zu übernehmen, bei dem die Aufgaben geteilt wurden. Er machte den Anfang und erstellte die rohen Daten und fertigte die Auftragslisten an. Ich habe das ganze dann genommen und weiterverarbeitet und eine entsprechende Planung gemacht. Der Kollege war aber so was von langsam, was dazu führte, dass ich sehr viele Phasen hatte, in denen ich nicht mehr richtig arbeiten konnte, weil mir noch eine Menge Daten fehlten oder er einfach nicht mehr nachkam.

Ich habe ihm dann angeboten, dass ich doch einen Teil mit erledigen könnte, so dass er etwas entlastet ist und ich wieder ein wenig Schwung in meine Arbeit bekam, aber das wollte er nicht. Auch als der Chef mit ihm darüber sprach, blieb er stur der Meinung, dass er das alles alleine schafft und nicht will, dass jemand anderes seine Hände mit einbringt. Er hat quasi von selbst jede Teamarbeit verweigert. Auf jeden Fall war es dann aber so, dass wir beide einen neuen Praktikumsbetrieb suchen mussten, da dieser nur für wenige Monate vorgesehen war.

Grundsätzlich bin ich eher jemand der alleine arbeitet, da ich mich dann besser konzentrieren kann, dennoch kann ich mich in ein Team einfügen und auch erfolgreich in einem Team mitwirken. Es gibt kaum noch einen Beruf in dem das Schlüsselwort "Teamfähigkeit" keine Rolle mehr spielt. Jedoch bedeutet das Wort "Teamfähigkeit" nicht nur mit ein paar Leuten zusammenarbeiten zu können. Teamfähigkeit beinhaltet auch andere soziale Kompetenzen die sich nicht nur auf die reine Arbeit beziehen. Teamfähigkeit kann auch jemand unter Beweis stellen, der zum Beispiel nur stiller Beobachter ist und dadurch Strukturen setzt um die Gemeinschaft zu optimieren. Es kann aber auch jemand sein, der durch seine zwischenmenschliche Kompetenz in der Lage ist angespannte Situationen im Team zu lösen.

Ich arbeite in einer Tischlerei, da muss man Hand in Hand arbeiten. Man muss sich aufeinander verlassen können und auch aufeinander achten. Bei manchen Arbeiten kann dich eine kleine Ablenkung zum Invaliden machen, will heißen, dass dort auch absolute Rücksichtnahme verlangt wird. Ich kann nicht einen Kollegen von hinten an die Schulter tippen und ihn was Fragen, wenn er gerade an der Abrichte einen Balken bearbeitet. Solch ein Verhalten kann dem Kollegen die Hand kosten.

Wir sind auch öfter auf dem Bau wo auch noch andere Firmen ihre Arbeit machen und wenn man da gegeneinander arbeitet, ist das ganze Projekt gefährdet, auch dort werden die Arbeiten untereinander abgesprochen. Wer schon mal versucht hat ein Kunststofffenster anzuheben kann sich in etwa vorstellen was passiert wenn einem so ein hübsches Teil entgegen fliegt. Nun lass so ein Fenster noch dreifach verglast sein, wird heutzutage gerne bestellt, dann brauchst du dir entweder gar keine Sorgen mehr machen oder den Rest deines Lebens darüber, welche Pflegerin wohl am nächsten Tag Nachtdienst hat.