Sind Briefkastenfirmen immer nur Scheinunternehmen?

vom 12.06.2013, 12:05 Uhr

Ich habe schon oft von diesen sogenannten Briefkastenfirmen gehört. Was sind das eigentlich genau für Firmen? Sind das immer nur Scheinunternehmen? Woran erkennt man denn diese Briefkastenfirmen, wenn man nicht gerade zu dieser Adresse fährt um nach zuschauen, ob da ein Unternehmen ist. Was haben solche Briefkastenfirmen denn für die Unternehmer für einen Vorteil? Sind diese Briefkastenfirmen immer illegal? Oder gibt es auch ganz legale Briefkastenfirmen?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wieso sollte eine "Briefkastenfirma" illegal sein? Es geht dabei nur darum, in welchem Land ein Unternehmen seinen Hauptsitz angelegt haben will. In aller Regel wird das dazu genutzt, in einem Land unterzukommen, in dem praktisch keine Gewerbesteuern anfallen. Dort verbuchen die Unternehmen dann ihre Gewinne. Weil es sich da aber um eher kleine und mitunter "exotische" Staaten handelt, gibt es dort auch keine Mitarbeiter. Und letztlich wird doch auch nicht wirklich produziert oder aber verkauft. Daher würde es auch keinen Sinn machen, extra Personal zu beschäftigen.

Die Praxis, auf diese Weise in irgendeiner Art Steuern zu umgehen (es geht also gar nicht um das Sparen von Steuerzahlungen), ist auch bei großen Unternehmen beliebt, die ansonsten z.B. in Deutschland auch sehr bekannt sind. Die haben durchaus auch "Vertriebsorganisationen" z.B. in Panama oder den Caymans - auch wenn dann keine realen Mitarbeiter dort arbeiten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es gibt sehr viele kleine Einmannfirmen, bei denen die Unternehmer ausschließlich in ihrer eigenen Wohnung arbeiten. Das sind meistens Mietwohnungen, in denen eigentlich keine gewerbliche Nutzung erlaubt ist. Der Unternehmer kann oder will die private Adresse nicht als Unternehmenssitz verwenden. Für einen solchen Fall gibt es Anbieter, die eine repräsentative Adresse in einer Großstadt für die Nutzung als Unternehmenssitz quasi vermieten. Dort wird dann auch die Geschäftspost angenommen und an die private Adresse des Unternehmers weitergeleitet.

Eine solche Konstellation könnte man durchaus auch als "Briefkastenfirma" bezeichnen. Trotzdem sind diese Firmen natürlich nicht mehr oder weniger seriös als andere Einmannfirmen, deren Firmensitz auf den Wohnsitz des Unternehmers laufen oder die ein kleines Büro angemietet haben.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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