Bekommt ihr euren Jahresurlaub immer schriftlich bestätigt?

Mein Mann und ich müssen unsere Urlaubsplanung meistens schon am Anfang des Jahres bei unserer Firma einreichen, damit sie versuchen kann sich grob ein Überblick zu verschaffen, wer und wann Urlaub braucht. Eine Bestätigung dass wir diesen dann auch bekommen, bekommen wir nicht und schon gar nicht schriftlich. Wir müssen uns dann kurz vorher immer bemühen nachzufragen und zu hoffen dass wir eingeplant wurden und diesen dann auch bekommen.

Ich habe mich gestern mit einer Freundin unterhalten, die meinte dass sie ihren Urlaub immer nochmal schriftlich zugesichert bekommt. Persönlich würde ich das auch besser finden, da man dann nicht immer Angst haben muss, das man vergessen wurde und dann auch was mehr oder weniger in der Hand hat. Bekommen wir aber beide nicht.

Ich frage mich nun, ob wir mehr oder weniger die einzigen sind, die ihn nicht nochmal schriftlich bestätigt bekommen oder bekommt ihr ihn auch nicht nochmal schriftlich zugesichert? Wie ist es bei euch, wenn ihr Urlaub eingereicht habt?

Schriftlich wurde bei mir früher, als ich noch angestellt beschäftigt war, nichts zugesichert, aber wir haben das eh über ein Tool beantragt, sodass es darin für alle sichtbar gespeichert war. Ohne eine Bestätigung hätte ich mich auch unwohl gefühlt. Die Urlaubsplanung sollte eigentlich irgendwie bestätigt werden. Ansonsten weiß man ja gar nicht, ob er genehmigt wurde. Oder erhalten nur die eine Ablehnung, die ihren Urlaub nicht zu den gewünschten Zeiten bekommen? Das müsste es doch auch geben. Dann wäre eine Nichtbenachrichtung sozusagen die Zustimmung.

Bei uns im Betrieb hängt ein großer Kalender an der Wand. Er hängt an einer Stelle, an der alle Angestellten immer mal wieder vorbei kommen und ist damit für alle gut sichtbar. Auf diesem Kalender wird es sofort eingetragen, wenn einer der Angestellten einen Urlaub beantragt hat. Durch verschiedene Farben ist es sehr übersichtlich und jeder kann sofort einsehen, wer wann Urlaub hat. So ist eine schriftliche Bestätigung bei uns eigentlich unnötig, weil man ja sehen kann, ob der eigene Urlaub planmäßig von der Chefin eingetragen wurde.

In unserem Betrieb ist es üblich, dass man seinen Urlaubswunsch schriftlich per E-Mail bestätigt bekommt. Ohne eine solche Mitteilung würde ich mich auch nicht wohlfühlen, wenn ich der Arbeit fernbleiben würde. Wenn man zum Beispiel eine Urlaubsreise bucht, dann ist man auf den Urlaub zu einer bestimmten Zeit ja angewiesen. Daher ist es schon wichtig, dass man etwas Schriftliches in der Hand hat. Nicht, dass der Arbeitgeber im letzten Moment noch die mündliche gegebene Urlaubszusage wieder zurückzieht.

Bei uns wird das ganze auch über einen Kalender geregelt. Da wir aber auch nur 7 angestellte sind, ist das noch möglich. In großen Firmen ist dann wahrscheinlich nur noch das reinste Chaos auf dem Kalender.
Am Anfang des Jahres geben alle ihre Urlaubswünsche für das Jahr ab und der Chef schaut dann ob diese sich überschneiden oder alles so geht. Überschenidet sich etwas werden wir darauf angesprochen und sollen uns untereinander einigen. Ist dann alles geregelt wird alles im Kalender eingetragen und jeder kann sehen wann jemand Urlaub hat. Trotzdem kommt es immer mal wieder vor, dass man geplanten Urlaub doch nicht nimmt und statt dessen zu einem anderen Termin benötigt. Das wird dann dem Chef mitgeteilt und im Kalender entsprechend geändert.

Eine schriftliche Bestätigung des Urlaubs ist nicht nur hilfreich, damit man selbst einen besseren Überblick hat und sich sicher sein kann, den gewünschten Urlaub auch nehmen zu können. Vielmehr stellt eine solche schriftliche Bestätigung auch einen konkreten Beweis im Falle einer Haftung dar, denn wenn Urlaub, der schriftlich bestätigt und genommen wurde, am Ende doch wieder storniert werden muss, so muss der Arbeitgeber für die Kosten der Stornierung einstehen.

In den größeren Unternehmen, in denen ich bisher gearbeitet habe, wurde mir der Urlaub ebenfalls immer schriftlich bestätigt. Zwar gab es auch jeweils die großen Wandkalender, aber die waren hauptsächlich für die interne Abteilungsplanung notwendig und auch nur so gedacht. Die eigentlichen Urlaubsanträge wurden in der Personalabteilung vorgelegt und von dort unterschrieben und genehmigt zurückgereicht.

In meinem jetzigen Job läuft es wiederum anders. Wir haben dort zwar zwei verschiedene Kalender, in die unsere Urlaube eingetragen werden, aber auch das dient lediglich der Übersicht, vor allem der Übersicht anderer Kolleginnen, die Urlaub nehmen wollen und auf diese Weise einen schnellen Überblick darüber bekommen, welche Zeiten noch frei und nicht schon von anderen Kolleginnen belegt sind.

Die Genehmigung des Arbeitgebers gibt es in meinem jetzigen Fall nicht schriftlich, sondern gewünschter Urlaub wird generell genehmigt, weil die einzige Regel hierfür lautet, dass immer nur eine von uns Sekretärinnen in den Urlaub gehen kann. Wir sprechen unsere Urlaubswünsche also untereinander kurz im Vorfeld ab, erkundigen uns, ob eine Vertretung durch die verbleibenden Kolleginnen machbar wäre und falls das der Fall ist, wird der Urlaub verbindlich eingetragen.

Anfangs war mir das nicht sonderlich recht, eben aufgrund der Haftungsfrage. Allerdings gab es in den zwei Jahren, in denen ich nun dort arbeite, bei noch keinem von uns ein Problem oder gar eine Stornierung des eingetragenen Urlaubs, sodass ich mittlerweile auch nicht mehr davor zurückschrecke, wirklich Urlaub zu buchen, denn ich kann inzwischen tatsächlich davon ausgehen, dass er nicht storniert werden wird.