Nachhilfe zahlen, wenn Verwandte helfen würden?
Mein Sohn hat zuletzt die Idee geäußert, dass er gerne Nachhilfeunterricht in Mathematik hätte, weil er nicht mehr klarkommt. Ich habe sie ihm verweigert, weil er stinkfaul ist und selber zurechtkommen würde, wenn er sein Buch oder sein Heft einmal aufschlüge. Das Heft müsste er allerdings erst einmal von einem Mitschüler kopieren, weil er es nicht für nötig hält, im Unterricht mitzuschreiben. Außerdem hat er den Unterricht auch schon so einige Male geschwänzt und schon einen verschärften Verweis deswegen.
Jetzt, ein paar Wochen vor dem Abitur, bekommt er Panik. Ich halte trotzdem an meinem Entschluss fest, ihm die Nachhilfe nicht zu zahlen. Wenn er meint, dass er welche braucht, muss er selber sein Sparkonto angreifen. Denn wir haben in der Verwandtschaft einige Leute, die mathematisch bewandert sind und ihm angeboten haben, ihm zu helfen. Er möchte das aber aus mir unerfindlichen Gründen nicht.
Ich selber könnte ihm beispielsweise helfen. Ich verstehe aber, dass das schwierig für ihn ist. Sein älterer Bruder würde ihm helfen. Auch hier kann ich seine Abwehrhaltung noch ein bisschen nachvollziehen. Seine Tante ist Diplom-Mathematikerin und hat sich bereit erklärt, mit ihm zu arbeiten. Dass er das ausschlägt, ist völlig unverständlich, denn er hat eigentlich nichts gegen sie.
Aber das Fass zum Überlaufen bringt die Weigerung, sich von seinem Onkel helfen zu lassen, der Mathematiklehrer am Gymnasium ist. Mein Sohn möchte nämlich nicht die zehn Kilometer mit dem Fahrrad zu ihm hinfahren. Er stellt sich vor, dass jemand ins Haus kommt und ihm den Stoff, ohne dass er sich bemühen muss, ins Gehirn trichtert.
Würdet ihr in einer solchen Situation auch die Bezahlung eines Nachhilfeunterrichts verweigern? Oder ist das zu hartherzig, weil das Abitur ja nicht mehr weit ist und er wegen der Weigerung vielleicht durchfällt?
Meiner Meinung nach ist das völlig richtig, die Nachhilfe in dem Fall nicht zu zahlen. Zumal ich auch der festen Überzeugung bin, dass eine Diplom-Mathematikerin sowie ein Mathe-Lehrer ihm das besser zeigen und erklären können als eine 10€-Studenten-Nachhilfe. Vielleicht möchte er auch nur Nachhilfe von einem Mädchen?
Andererseits glaube ich auch nicht, dass man kurz vor dem Abitur noch alles wichtige reingeprügelt bekommt. Wenn er seit der 12 schon nicht mitgeschrieben bzw. sich bemüht hat, bringt das jetzt auch nicht mehr wirklich viel. Und den Ehrgeiz hat er dafür anscheinend auch nicht Mal.
Wie gesagt, ich befürworte dein Durchgreifen, zur Not kann er ja selber zahlen!
Prinzipiell bin ich der Meinung man sollte seinem Kind so weit es geht helfen, und wenn dafür Nachhilfe nötig ist, sollten Eltern das auch bezahlen. Immerhin wollen Eltern schließlich wollen Eltern ja auch dass ihre Kinder weit kommen. Im Fall deines Sohnes allerdings, glaube ich dass Nachhilfe nicht viel bringen würde, denn Nachhilfe bringt nur etwas, wenn man wirklich Schwierigkeiten hat es zu verstehen und nicht wenn man zu faul ist es zu lernen. Bei der Nachhilfe muss er auch arbeiten, nur weil es ihm nochmal jemand erklärt wird er es nicht von selber können. Er muss auch da üben um es zu verinnerlichen.
Ich würde da nicht streng bleiben wollen und ihm auch die Nachhilfe bezahlen. Immerhin geht es hier nicht um eine kleine Sache und da sollte man alles geben, damit er es schafft und nicht unnötig stur bleiben. Ihr könnt ja auch Hälfte Hälfte machen und da hat jeder seinen Willen bekommen. Ich kann ihn im Gegensatz zu dir sehr gut verstehen, warum man das nicht vo der Verwandtschaft lernen möchte. Fangen wir bei dir an. Du bist doch eine ganz andere Generation und findest sicherlich andere Rechenwege als er und dann wird es zum Streit kommen. Ebenso möchte man sich ja nichts von seinem Bruder erklären lassen, das ist einfach nicht drin.
Zu den anderen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wenige Menschen gibt, die so sehr im Stoff stehen und es gut herüberbringen können. Wenn man zu viel weiß, möchte man alles mit einbauen und dann wirkt die Erklärung viel komplizierter, als sie sein müsste. Ein Student würde sicherlich eine Ebene zu deinem Sohn finden und ihm das Ganze auch mit seiner Sprache erklären können. 10 km mit dem Rad um eine Sache zu machen, die man nicht mag ist eben auch keine wirkliche Ermunterung und wenn er dann sieht, dass er es nicht packt, wird er vielleicht gar nichts mehr machen wollen und fällt durchs Abitur.
Ich muss sagen, dass ich mich doch ein wenig darüber gewundert habe, dass du so gar deinem Sohn so gar nicht finanziell unterstützen willst, was den Nachhilfeunterricht betrifft. Gegen Ende des Textes hatte ich dann aber schon ein gewisses Bild von deinem Sohn entwickelt. Hier würde ich dann wohl ähnliche Gedanken haben, weil er eigentlich mehr als genug sehr gute Möglichkeiten hat sich Hilfe zu organisieren. Nicht jeder hat so viele Leute in der Familie, die so einen hohen Bildungsgrad besitzen. Das kann man doch nutzen und sich damit selbst einen guten Schulabschluss beschaffen, aber scheinbar ist er zu faul dafür.
Irgendwie werde ich aber dennoch nicht richtig schlau aus ihm. Ist er denn in anderen Fächern auch so oder ist das nur in Mathe so? So langsam sollte er aber auch mal kapiert haben, dass es sehr wichtig ist, dass er im Unterricht mitschreibt und dann lernen muss. Wahrscheinlich hat er schon so viel versäumt, dass ihm der Gedanke daran schon verzweifeln lässt. Da ist er aber selbst Schuld, wenn er es so weit kommen lässt. Man kann das ganze aber auch Stück für Stück nachholen, auch wenn es nicht mehr lange bis zur Prüfung ist, aber hier muss er sich mal zusammen reißen, denn dann wird auch das klappen.
Selbst wenn dein Sohn faul ist, solltest du ihm die Nachhilfe nicht unbedingt verwehren. Ich hatte damals auch dieses Problem, ich war faul geworden, weil ich es einfach nicht kapiert habe und es als sinnlos empfunden habe. Meine Mutter hat mir auch meinen Cousin engagiert, der Informatiker ist, welcher dann mit mir lernen sollte. Es hat nicht funktioniert. Erst als jemand Fremdes mir das Ganze erklärt hat, habe ich gelernt, dass Mathematik gar nicht so schlimm ist. Deswegen kann ich deinen Sohn sehr gut verstehen.
Ihr solltet irgendwie einen Kompromiss finden. Er könnte ja die Hälfte des Preises für die Nachhilfe übernehmen. Oder du machst ihm das Angebot, dass du einige Stunden erst mal zahlst, aber wenn du es als sinnlos empfindest, den Geldhahn wieder zudrehen kannst. Ich hätte auch einige Akademiker in der Familie, aber die können zum Großteil nichts erklären, während ich zum Beispiel mittlerweile recht gut Lernstoff erklären kann. Es ist zwar toll, dass man auf diese Leute zurückgreifen könnte, aber es könnte komplizierter werden, als es sinnvoll ist. Versucht es doch einfach mal mit einer fremden Nachhilfe. Mir hat es etwas gebracht.
Ich bin da ein wenig zwiegespalten, was deine Erziehungsmethode angeht. Einerseits kann ich es verstehen, dass du ihm nichts finanzieren möchtest, wenn er wirklich so faul ist, aber andererseits ist das auch für seinen weiteren beruflichen Werdegang sehr wichtig. Ich würde wohl auch versuchen, einen Kompromiss mit ihm zu schließen und ihm sagen, dass er es anfangs selbst zahlen sollte und wenn Fortschritte sichtbar sind würde ich mich wohl daran beteiligen.
Ich kann es aber auch verstehen, dass er es nicht von direkten Verwandten beigebracht bekommen möchte, weil manchmal der Druck dann höher ist. Bei Fremden kann er eine Frage so oft wiederholen wie er möchte und sie machen nicht so einen Druck - nicht zuletzt, weil sie Geld dafür erhalten. Aber bei Verwandten ist der Druck dann da, dass sie dir alles genau erzählen bzw. in der Verwandtschaft herumerzählen. Ihr solltet es gegebenenfalls wirklich mit jemand Fremdem probieren.
Ich selbst habe kein Abitur war aber in der Schule immer sehr gut und habe Nachhilfe nie benötigt, da ich vom Elternhaus frühzeitig harte Strafen abbekam, wenn etwas in der Schule nicht funktionierte.
Genauso mache ich das nun bei meinen Kindern. Sie gehen erst in die Grundschule aber dort fängt es meiner Meinung nach an. Bei meiner ältesten Tochter sind die Noten etwas schlechter geworden, da sie momentan lieber mit Freundinnen etwas macht oder ihren Hobbys nachgeht. Nun kann leider keine Freundin mehr zu uns kommen und auch das Übernachten bei uns oder bei Freundinnen wurde eingestellt. Die gelockerte Schlafenszeit wurde wieder auf 19 Uhr angezogen. Wir hoffen, dass sich die Noten nun wieder fangen.
Ich kann sehr gut verstehen, dass man erzieherische Maßnahmen ergreift, wie die Weigerung Nachhilfe zu zahlen nur, weil das Kind zu faul ist, anders sieht es natürlich aus, wenn jemand etwas nicht versteht, aber dann lässt man sich doch egal von wem helfen. Die Frage ist nun lässt man seinen Sohn durch das Abi rasseln und ich würde ganz klar sagen ja. Der Junge lernt ja nicht für jemand anderen, sondern für sich und sein Leben dass scheint er noch nicht recht begriffen zu haben.
Als Eltern will man immer das Beste für seine Kinder. Natürlich als Erstes einen guten Schulabschluss aber das funktioniert nur, wenn das Kind mitzieht, sonst wird das nix. Wenn man nun nachgibt, denke ich wird er trotzdem durch das Abi fallen und Nichtmal was gelernt haben.
Meine Methoden werden leider von vielen anderen Eltern als zu hart angesehen. Aber ich mache es mir nicht einfach mit den Strafen und dem Durchziehen der Strafen, da so natürlich der Haussegen etwas schief hängt, da meine Tochter noch keine Einsicht zeigen will, ich denke aber das kommt noch.
Ich kann irgendwo schon verstehen, dass du nicht einsiehst deinem Sohn die Nachhilfe zu bezahlen, bei dem hin und her. Aber prinzipiell finde ich es krass, dass du deinen Sohn in dem Fall nicht unterstützt. Immerhin geht es um seine Zukunft und er hat jetzt - vielleicht recht spät - erkannt, dass er dabei Hilfe braucht und möchte diese nutzen. Dass er sich nicht von der eigenen Familie helfen lassen will, kann ich verstehen. Ich habe mir damals auch nur ungerne helfen lasse, wenn es um schulische Dinge geht. Mir war es da auch lieber, wenn es jemand war, den ich gar nicht wirklich kannte. Ich fand den Gedanken damals unangenehm zugeben zu müssen, dass ich es einfach nicht verstehe, beziehungsweise wollte ich auch nicht, dass sich dann besagte Person mit meinen Eltern über eventuelle Fortschritte oder Niederlagen unterhält. Das klingt vielleicht komisch und unvernünftig, aber das war eben bei mir so. Sobald eine gewisse Beziehung im Spiel ist, kann es halt zu Problemen kommen.
Die Aussage dass er nicht mit dem Fahrrad zu seinem Onkel fahren will ist natürlich krass und da hätte ich auch gesagt, dass es jetzt reicht. Aber vielleicht war auch das nur eine Ausrede, weil er eben wieder Hilfe von einem Familienmitglied annehmen hätte müssen. Hast du mal gefragt, warum er diese Hilfe komplett verweigert und ihn mal darauf fest genagelt, dass er dir eine ehrliche und gescheite Antwort gibt? Du kannst ja auch dazu sagen, dass du unter den Umständen keine Nachhilfe bezahlst, solange er dir keinen guten Grund nennen kann.
Dass er in deinen Augen so faul in Mathe ist, nichts mitschreibt und schwänzt kann aber eben auch daran liegen, dass er nicht mitkommt. Also dass es einfach eine Konsequenz davon ist, das er keinen Plan hat und deswegen eben auch keine Motivation mehr hat, überhaupt am Ball zu bleiben. Man macht es sich schon sehr einfach damit, nur zu sagen, dass er es schon können würde, würde er sich mal bemühen. Ich würde mit ihm reden, ihm deine Bedenken klar machen, deine Gründe darlegen und "verlangen" dass er ehrlich zu dir ist. Aber dass du ihm komplett die Hilfe verwehrst, finde ich nicht okay.
Ich kann als Mutter deinen Frust durchaus verstehen. Als Schüler habe ich es aber auch gehasst, wenn man sich von Familienangehörigen den Stoff erklären lassen sollte. Eine Person bei mir in der Familie ist sogar Physiker, konnte mir aber trotzdem nie den Abistoff in Mathe so erklären, dass ich es kapiert habe. Das liegt zum einen daran, dass man Erklären können muss. Zu einem guten Lehrer gehört eben auch ein Teil Talent. Zum anderen muss man noch im Stoff stehen und das ist nicht zwangsläufig so, auch wenn man im eigenen Beruf viel im Studium mit Mathe zu tun hat.
Dass ihr einen Onkel habt, der Mathelehrer am Gymnasium ist, ist natürlich toll. Aber vielleicht will sich dein Sohn einfach nicht vor ihr blamieren und hat Angst gerade das gute Verhältnis zu gefährden? Was sagt denn der Onkel dazu? Hat er vielleicht eine Idee, woher die Verweigerungshaltung deines Sohnes kommt? Gab es schon mal einen Versuch, die beiden zusammen lernen zu lassen?
Die Nachhilfe ganz zu verweigern würde ich vermutlich kaum übers Herz bringen. Ich würde aber durchaus mit meinem Sohn einen Deal machen und den eventuell sogar schriftlich fest legen. Viele Kinder bekommen von ihren Eltern nach dem Abitur eine Reise oder ähnliches geschenkt. Ich würde also mit meinem Sohn zum Beispiel aushandeln, dass das Abiturgeschenk um den Betrag X gekürzt wird und er das für die Nachhilfe verwenden kann. Zudem würde ich in dem Vertrag fest halten, dass das Geld erst fließt, wenn er sich das Heft eines zuverlässigen Mitschülers komplett kopiert hat. Zudem würde ich mit ihm schriftlich fest halten, dass Schwänzen ab jetzt nicht mehr vorkommt und ansonsten Konsequenzen drohen, beispielsweise, dass dann die Nachhilfe komplett selbst zu zahlen ist.
Alternativ könnte man wirklich vereinbaren, dass ihr euch die Kosten teilt und er einen Teil über sein Sparbuch finanzieren muss. Was nichts kostet wird oft als wenig wertvoll empfunden. Wenn er selbst bluten muss, dann strengt er sich vielleicht umso mehr an, damit möglichst effektiv etwas geschafft wird. Ganz selbst zahlen lassen würde ich ihn aber nicht.
Ob man mit Nachhilfe jetzt noch das Durchfallen verhindern kann, weiß ich nicht. Ob er ohne Nachhilfe zwangsläufig durchfällt, weiß ich auch nicht. Aber Wunder sollte man in so kurzer Zeit nicht erwarten. Zudem kann auch der beste Lehrer, auch wenn er ins Haus kommt niemanden die Erleuchtung bringen. Lernen muss er in der Tat selbst. Das sollte ihm schon klar sein. Aber dass gerade Jugendliche durch eine sympathischen Lehrer besonders zu Lernen motiviert werden, das ist kein Geheimnis. Von daher könnte eine fitte Studentin, die am besten Mathematik auf Lehramt studiert und auch Mathe lehren kann, schon eine gute Idee sein. Auf jeden Fall würde ich darauf achten, dass die Lehrkraft wirklich Ahnung hat. Viele Fächer kann man als Student leicht so unterrichten, auch wenn man es nicht studiert hat. Bei Mathematik ist das aber leider nicht so. Da muss man schon viel auf dem Schirm haben und wirklich ein guter Lehrer zu sein.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-215629.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1337mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen
- Calla Pflanze 2152mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2390mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege