Lehnt Ihr andersartige Musik grundsätzlich ab?
Ich bin für meinen Teil unter starkem Einfluss klassischer Musik aufgewachsen und habe mit sieben Jahren angefangen selbst klassische Musik zu spielen, auf dem Klavier. Wenig später - so um das Jahr 2000 rum - entdeckte ich die Pop- und Technomusik für mich und stand dieser sehr unkritisch gegenüber, wie man halt als Kind so tickt. Aber eigentlich war es viel mehr: ich hatte wirklich Gefallen daran mir die Mainstream-Musik im Radio anzuhören und diese mit einem Kassettenrecorder zu remixen. Diese "Zweispurigkeit" hat sich bis heute fortgesetzt: Einerseits spiele ich auf dem Klavier liebend gerne überwiegend klassische Musik - von schwer einzuordnenden Improvisationen mal abgesehen - andererseits höre ich aber weiterhin gerne elektronsiche Tanzmusik. "Nur" vom Mainstream habe ich mich abgewendet. Außerdem produziere ich mittlerweile auch selbst elektronsiche Musik.
Mit der Offenheit ist das bei mir nun so eine Sache: Einerseits ist mein Musikgeschmack mit der Zeit spezifischer geworden, andererseits kommt es auch vor, dass ich aus reiner Neugierde auch mal ein Pop-Stück - von Yann Tiersen - auf dem Klavier spiele. Solche "Experimente" mögen bei mir Einzelfälle sein, da ich herausgefunden habe, dass mir solche modernen Stücke wirklich nicht zusagen, jedoch lehne ich "modernere" Musik nicht a priori aus Prestigegründen ab. Elektronsicher Musik, bei der es sich mal nicht um mein Lieblingsgenre Trance handelt, stehe ich auch relativ offen gegenüber, z.B. wenn mir mal jemand einen YouTube-Link zu einem Dubstep-Song schickt oder so.
Gleichwohl konnte ich schon viele Menschen - besonders im virtuellen Raum - kennenlernen, die alles, was sich fernab ihres Lieblingsgenres bewegt, strikt ablehnen und bestimmte Musikrichtungen sogar von vornherein als "minderwertig" bezeichnen, ohne dafür wirklich stichhaltige Gründe nennen zu können, außer dass es beispielsweise zur Kreation klassischer Musik mehr Aufwand braucht, als zur Kreation elektronischer Musik. Jedenfalls scheint es mir, dass solche Menschen bestimmte Musik nicht um ihrer selbst willen, sondern aufgrund ihres "Rufes" ablehnen, z.B. elektronische Tanzmusik, welche bei denjenigen als Musik der jungen "Komasäufer" gilt. Sowas kann ich eigentlich gar nicht nachvollziehen. Einziger Grund für mich ein bestimmtes Musikstück abzulehnen wäre für mich nur unzulängliche Qualität bzw. wenn mir das Stück einfach aus klangästhetischen Gründen nicht zusagt.
Wie ist das bei Euch, hört Ihr nur ein bestimmtes Genre oder wagt Ihr es auch mal was anderes anzuhören oder zu spielen? Findet Ihr, man könne den Wert einer bestimmten Musikrichtung wirklich objektiv bestimmen und diesen zu einem Qualitätskriterium erheben?
Mein Musikgeschmack ist sehr breit gefächert. Absolut nicht mögen tue ich eigentlich nur Schlager. Bei Florian Silbereisen hört für mich der Spaß einfach auf. Das könnte ich mir keine Stunde am Stück anhören. So richtigen 90er Jahre Techno mag ich auch nicht. Aber ansonsten bin ich offen. Von Klassik über Country, Rap, Metal, Pop und Rock, Gothik. Ich finde in jeder Musikrichtung gibt es interessante und gute Künstler und jede Richtung hat andere Qualitäten. Was im Radio rauf und runter läuft, gefällt mir meist auch nicht, aber ein paar gute Lieder sind da auch immer dabei. Mir tun die Leute, die sich so auf eine Musikrichtung versteifen, sogar ein wenig leid. Die verpassen ja ganz viel.
In erster Linie höre ich an Musik alles was mir gefällt, egal um welches Genre es sich handelt. Überwiegend höre ich Rock und Metal, gerne aber auch mal ruhige Musik. Ich lehne Musikrichtungen prinzipiell nicht im Voraus ab, weiß aber einfach was ich mag und was ich eben nicht mag. Das heißt nicht, dass ich mir nicht auch mal andere Genres anhöre, es gibt aber einfach welche, da mag ich wirklich keines der Lieder. Ich weiß, dass besonders Rap oder HipHop absolut nichts für mich sind, deswegen höre ich mir da auch gar nicht erst irgendwas an. Auch Schlager- oder Partymusik kann ich nicht leiden und da gibt es auch kein Lied, welches mir irgendwann auch mal nur annähernd gefallen hat. Und Objektivität kann man wohl eher nur selten bei Musik anwenden.
Ich habe von Klassik bis Death Metall so ziemlich alles im Regal stehen, ich bin also nicht auf ein paar wenige Genres abonniert und mir ist es eigentlich auch völlig egal, was für ein Label ein Lied aufgedrückt bekommen hat, das ich mag.
Es gibt allerdings schon Genres, bei denen weiß man ziemlich genau, was man zu erwarten hat und wenn ich so ein Genre nicht mag dann lehne ich diese Musik wohl schon mehr oder weniger grundsätzlich ab. Um mal ein Beispiel zu nennen - vor Kurzem habe ich in der Werbung das Lied von dieser Schlagerfrau gehört, die bei DSDS gewonnen hat und das klang ganz genau so, wie man das von einem Schlager erwartet, da war nichts dran, was auch nur irgendwie neu oder innovativ gewesen wäre. So ist das bei allem, was aus dieser Ecke kommt und deshalb kann ich auch mit gutem Gewissen sagen, dass ich Schlager nicht mag und dass ich auch ein mir unbekanntes Lied aus diesem Genre nicht mögen würde.
Was man mag und was man nicht mag ist aber natürlich völlig subjektiv und ich finde solche Klassik-Snobs total lächerlich. Frag so jemanden doch einfach mal, warum es so viele klassische Musiker gibt, die populäre Musik covern oder die mit Rockbands zusammen spielen. Diese Leute sehen das offensichtlich nicht als "minderwertige Musik" an sondern haben einfach Spaß daran neue Sachen auszuprobieren.
Also so wirklich grundsätzlich lehne ich keine Musikrichtung von vornherein ab. Ausgenommen von Schlager und Volksmusik, was aber meines Erachtens nach einfach keine "Musik" mehr ist, sondern irgendwo eine Qual für die Ohren.
Natürlich habe ich bestimmte Genres beziehungsweise Musikrichtungen, die ich besonders favorisiere beziehungsweise bevorzuge, jedoch ist dies einfach eine breite Auswahl beziehungsweise ein breitgefächertes Spektrum bestehend aus Metal, Hip-Hop, Rap, Rock, Indie-Rock, Grunge-Rock, Dubstep und Metalcore. Oftmals gibt es aber auch Interpreten beziehungsweise "Komponisten", welche verschiedene der gerade genannten Genres beziehungsweise Musikrichtungen zusammenwerfen und daraus etwas komplett neues machen und sich nicht wirklich kategorisieren lassen. Beispielsweise könnte man hier Manafest und Limp Bizkit erwähnen, welche vorwiegend Rock mit Rap mischen. Erstaunlich was es diesbezüglich so alles gibt!
Kategorisch ablehnen tue ich prinzipiell nichts. Wenn jemand zu mir kommt und sagt "Ey, hör dir das mal an, das ist der totale Hammer!", dann hör ich mir das auch an. Ob es mir gefällt ist aber eine andere Sache. Auch wenn ich es nicht vermute, aber wenn mir jemand mit einem Volkslied ankommen würde und total begeistert und überzeugt davon erzählt, so würde ich mir das höchstwahrscheinlich auch sogar noch anhören. Gibt ja bei jedem Genre ein paar Diamanten.
Jedoch muss ich schon gestehen, dass ich mir gewisse Sachen schon gar nicht mehr so oft antue. So höre ich beispielsweise sehr selten Radio, da ich in den derzeitigen "Mainstream" überhaupt keine Hoffnung beziehungsweise überhaupt kein Vertrauen mehr habe. Zwar laufen auf manchen Sendern auch heute noch einige gute Sachen, wie beispielsweise das ein oder andere Lied von den Red Hot Chili Peppers, jedoch ist und bleibt dies vermutlich die Ausnahme. Also ich meide prinzipiell keinen Musikstil beziehungsweise ein Genre, ich meide die "beliebte" Musik und das was im Radio so tagtäglich auf und ab läuft!
Musik ist Musik. Ich höre einfach jede Musik von Klassik über Marschmusik, Jazz und Schlager, Techno und Pop. Auch höre ich mir manchmal gerne die Metal Musik von meinem Bruder an. Mein Musikgeschmack verschafft mir unter Freunden schon manchmal einen merkwürdigen Seitenblick, doch ich würde sagen, dass die Musik die du gerne hörst alleine dich angeht. Ebenso wie dein Büchergeschmack oder deine Hobbys.
Das Alles kann weit gefächert sein und es kann dir eigentlich keiner vorschreiben, was du gut oder schlecht finden sollst. Ebenso findet man, ob man es glaubt oder nicht ab und an Elemente aus Klassischen Werken in einem Pop oder Metal Song. Diese Überschneidungen finde ich schon sehr interessant, da diese zeigen, dass die Musik weit reicht und so jeden berühren kann.
Ich höre auch ganz, ganz viele Musikrichtungen an, aber manche eben auch gar nicht. Zu meinen Lieblingsmusikrichtungen gehören Oldies, Liedermacher, Rock, Operetten, klassische Musik, Symphonic Metal, Schlager, Country, Mittelalter Musk, Irish Folk, Gothic, Reggae, Ska-Punk und natürlich Pop. Es macht mir Spaß, die Musik zu hören, auf die ich gerade "Appetit" habe, denn mit der Musik ist es wie beim Essen. Man hat ein bestimmtes Verlangen, dann greift man danach und dann befriedigt das ungemein.
Was ich hingegen gar nicht gerne höre und vor allem nicht auf Dauer, ist solche Clubmusic. Ok, man kann schon mal Rihanna oder Lady Gaga in der Club Version anhören, aber ich krieg die Krise, wenn ich bestimmte Radio Sender anhöre oder wenn auf Partys/in der Disco von einem Lied ins nächste gewechselt wird mit immer demselben Rhythmus und immer demselben "Beat". Das fühlt sich für mich an wie wund liegen. Ich liebe Abwechslung und Melodien und dieses Geschranze nervt mich einfach nur.
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