Besuch des wilden Nachbarjungen verbieten oder zulassen?

Wir haben in unserer Nachbarschaft einen Jungen im gleichen Alter meines großen, vierjährigen Sohnes. Mit diesem spielt mein großer Sohn auch recht gerne und es lässt sich nicht immer vermeiden, dass entweder mein Sohn zu dem Nachbarjungen geht wie auch dass der Nachbarjunge plötzlich bei uns im Garten oder vor der Haustür steht.

Nun ist es so, dass ich auch noch einen kleinen, zweijährigen Sohn habe. Dieser hat Angst vor dem Nachbarkind, weil dieser recht stürmisch und wild ist und weder auf Spielsachen aufpasst und sie durch die Gegend wirft, noch auf irgendwelche Kinder, die zufällig in seiner Nähe sind, so dass mein kleiner Sohn schon öfters umgerempelt wurde, ein Spielzeug aus der Hand gerissen bekam oder ein Spielzeug nach ihm geworfen wurde. Solche Aggressionen (so würde ich es schon bezeichnen) des Nachbarjungen versuche ich zwar zu unterbinden, aber ganz gelingt es einfach nicht, weil das Kind einfach auch nicht auf Erwachsene hört und eben ständig solche Dinge macht.

Ich bin bereits am überlegen, ob ich den Besuch des Nachbarjungen nicht komplett verbieten sollte und den Jungen sofort wieder nach Hause schicken sollte, wenn er bei uns vor der Türe steht, denn mein kleiner Sohn hat inzwischen richtig Angst vor ihm und klammert sich regelrecht an mein Bein, wenn er den Nachbarjungen sieht. Da es sich aber bei dem Nachbarjungen um direkte Nachbarschaft handelt und er eben genau so alt ist wie mein großer Sohn, möchte ich den Kontakt der beiden nicht unbedingt komplett unterbinden.

Wie würdet ihr in meiner Situation reagieren? Würdet ihr den Besuch des Nachbarjungen komplett verbieten oder würdet ihr auch nur versuchen so gut wie möglich aufzupassen, damit nichts passiert, auch wenn ihr dann jeden Schritt der Kinder verfolgen müsstet?

Ich würde auf jedem Fall mal mit der Mutter des Jungen reden und da auch die Angst des "Kleineren" Jungen ansprechen. Es kann ja nicht sein, das dein jüngerer Sohn sich in den eigenen 4 Wänden ängstigt, wenn der "wilde" Nachbarsjunge zu Besuch ist. Vielleicht reicht auch ein Gespräch zwischen dir und dem Nachbarkind.

Mein Neffe war in dem Alter auch sehr wild und hat zu Hause die Wohnung auf den Kopf gestellt. Allerdings war er bei "Fremden" immer sehr lieb und zurück haltend und keiner konnte verstehen, warum meine Schwägerin total überfordert war. Mittlerweile ist er auch zu Hause ruhig und zu einem liebenswerten Jugendlichen heran gewachsen. Bei ihm wurde damals eine Unterforderung in Kindergarten und Grundschule festgestellt. Nachdem das durch Sport und zusätzliche Förderungen ausgeglichen war, war der Junge viel umgänglicher.

Ehrlich gesagt, würde ich mir so einen kleinen Rabauken in der Wohnung nicht antun, wenn ich noch ein jüngeres Kind hätte, aber um der guten Nachbarschaft willen, würde ich vor dem Verbot erst einmal das Gespräch suchen. Vielleicht erledigt sich das Problem auch wieder von selbst.

Die Situation ist natürlich schwierig, wenn dein älterer Sohn gerne mit dem Nachbarsjungen spielen möchte, dein jüngerer Sohn aber Angst vor ihm hat. So kannst du es in der Situation deinen Kindern schon mal nicht beiden recht machen. Kennst du denn die Eltern des Nachbarsjungen und kommst gut mit diesen zurecht? Dann würde ich das Verhalten des Jungen mal bei denen ansprechen. Dazu würde ich dann auch sagen, dass dein kleiner Sohn schon Angst vor dem Jungen hat, weil er sich immer so wild und aggressiv verhält.

Vielleicht haben die Eltern ja die Möglichkeit, den Jungen zu einem ruhigeren Verhalten zu bringen. Ansonsten würde ich beim nächsten unangepasst wilden Verhalten des Nachbarsjungen diesen mal darauf hinweisen, dass es so nicht geht und dass dein kleiner Sohn dann Angst bekommt, wenn er immer so wild ist. Dabei würde ich dann auch klar sagen, dass er nicht mehr mit deinem älteren Sohn spielen darf, wenn er weiter so wild ist.

Vielleicht versteht er das ja und versucht dann, sich zu benehmen. Wenn das nicht der Fall ist, würde ich beim nächsten Besuch des Nachbarsjungen wirklich die Tür nicht öffnen, bzw. ihn wieder nach Hause schicken. Dann weiß er ja wenigstens, woran es liegt, dass er nicht willkommen ist. Mir wäre es auch zu stressig, jeden Schritt dieses Kindes zu beobachten, um ein Fehlverhalten sofort unterbinden zu können.

Vielleicht solltest du den Kleinen einfach aus der "Gefahrenzone" nehmen. Er muss ja nicht unbedingt bei den Großen mitspielen. Sein Bruder darf ja auch eigene Freunde haben, die dem Kleinen nicht passen. Er dürfte ja mitspielen, aber wenn er nicht will, muss er nicht. Wenn du da zu sehr darauf eingehst, förderst du seine Angst doch nur noch. Ich würde ihm da nicht zu viel Bestätigung geben. Es ist nämlich nicht wirklich gefährlich, mal ein wenig angerempelt zu werden (aber das musst du einschätzen!). Und mit Kindern, die ihm das Spielzeug wegnehmen, muss er sich spätestens im Kindergarten auch auseinandersetzen.

Ich finde schon, dass ein Kind sich in den eigenen vier Wänden sicher fühlen sollte und den Eindruck haben sollte, behütet zu sein, sodass da ein nerviges Nachbarskind, was die Ruhe stört, einfach nicht hingehört. Also unabhängig davon, ob das kleine Kind später im Kindergarten ähnliches erlebt oder nicht – zu Hause sollte es sich sicher fühlen und das Nachbarskind stört die Sicherheit.

Dein ältere Sohn wird es sicher bald wieder vergessen, wenn er keinen Kontakt zu dem Nachbarskind haben darf. Kinder in dem Alter finden doch schnell wieder neue Spielkameraden und erinnern sich dann später gar nicht mehr an den anderen. Ich denke, es ist daher für alle Beteiligten das Beste, wenn der Nachbarsjunge nichts mehr bei Euch zu suchen hat.

Handelt es sich hier um den Nachbarsjungen, der euren neu gepflanzten Strauch zertrampelt hat? Da müsstet ihr wirklich dringend mal mit der Mutter reden und sie bitten, auf ihren Sohn einzuwirken, dass er deinen Kleinen in Ruhe lässt. Du kannst ihr ruhig sagen, dass du Angst um deinen jüngsten Sohn hast und wenn ihr Sohn sich nicht sofort ändert, du den Umgang verbieten wirst. Ich würde es für richtig halten, wenn dein Mann mitgeht und deinen Worten noch Nachdruck verleiht.

Cid hat geschrieben:Handelt es sich hier um den Nachbarsjungen, der euren neu gepflanzten Strauch zertrampelt hat? Da müsstet ihr wirklich dringend mal mit der Mutter reden und sie bitten, auf ihren Sohn einzuwirken, dass er deinen Kleinen in Ruhe lässt. Du kannst ihr ruhig sagen, dass du Angst um deinen jüngsten Sohn hast und wenn ihr Sohn sich nicht sofort ändert, du den Umgang verbieten wirst. Ich würde es für richtig halten, wenn dein Mann mitgeht und deinen Worten noch Nachdruck verleiht.

Ja genau um diesen Jungen handelt es sich. Mit der Mutter haben wir schon hin und wieder geredet und sie weiß auch, wie wild ihr Sohn ist, aber sie kann ihn auch nicht wirklich bändigen. Sie schimpft ihn zwar dann meistens bzw. sagt ihm, dass er sich so nicht verhalten kann, aber das geht bei ihm irgendwie zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus und der Vater hat eigentlich gar nichts zu sagen, jedenfalls in der Öffentlichkeit. Zu Hause mag das vielleicht anders sein, aber draußen springt immer nur sie hinter dem Jungen her. Es ist echt schwierig.

Vielleicht solltest du einfach noch mal das Gespräch zur Mutter suchen und dann auch vorschlagen, dass der Junge doch mal in einer Sportgruppe ausgepowert werden könne. Vielleicht bringt das ja was, wenn er zu viel Energie übrig hat. Bei meinem Cousin war es auch so, dass er sehr wild war. Er wurde dann zum Fußball geschickt, was er auch wollte und dann wurde es viel besser.

Ansonsten würde ich den Kleinen beschützen, wenn er Angst hat, geht das gar nicht, dass du dann immer wieder den Jungen hereinholst. Vielleicht können die beiden Kinder ja draußen spielen unter Aufsicht und du bleibst mit deinem kleineren Kind auf Abstand. Ich finde auch, dass das Kind im eigenen zu Hause keine Angst entwickeln sollte und man es auch in irgendeiner Form beschützen muss. Die Kinder können ja sicherlich auch bei der Nachbarin gemeinsam spielen. Wenn man das begründet, hat sie sicherlich auch Verständnis.