Richtiges Studium finden

vom 13.12.2010, 18:15 Uhr

Im nächsten Jahr werde ich mein Abitur machen und ich möchte dann wahrscheinlich studieren und auf eine Universität gehen. Nun habe ich aber ein für mich sehr großes Problem. Ich bin mir einfach nicht sicher was genau ich studieren soll. Ich weiß zwar, dass ich in eine bestimmte Richtung gehen will aber ich habe Angst, dass ich etwas mache was ich am Ende gar nicht wirklich möchte und ein falsches Studium wähle.

Das Studienangebot ist für mich so unglaublich groß und ich habe überhaupt keinen Überblick, weshalb ich mir jetzt wirklich viele Gedanken darüber mache, was ich wirklich studieren möchte. Könnt ihr mir vielleicht einige Tipps und Informationen geben, damit ich meine Wahl etwas eingrenzen und mich besser entscheiden kann?

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was sind deine Interessen, deine Lieblingsfächer, was machst du in deiner Freizeit? Soll es eher ein naturwissenschaftliches oder ein geisteswissenschaftliches Fach sein? Gibt es Schulfächer, die du absolut nicht kannst und mit deren Materie du nichts mehr zu tun haben möchtest?

Das sind erste Grundfragen, die ganz grob helfen, sich ein Bild vor dir zu machen. Momentan wissen wir ja noch weniger als du, da du fast keine Angaben über dich gemacht hast.

» weeky » Beiträge: 53 » Talkpoints: 28,74 »


Das Problem hatte ich auch. Ich bin dann wie folgt vorgegangen: Auf dieser Webseite Arbeitsagentur findest du alle Studienberufe nach Themen geordnet. Du schließt also nun erst mal aus was du dir überhaupt nicht vorstellen kannst. Somit kannst du schon einmal alles ein wenig eingrenzen. Danach schaust du dir die Berufe an die in Frage kommen und ordnest diese den Studienfächern zu. So kann es z.B. sein das du herausfindest das man für Beruf A,B,C den gleichen Studiengang belegen musst. Dein Spektrum, was du mit deinem Studium machen kannst wird also immer größer.

Nachdem du alles durchgelesen hast solltest du den Weg zur Arbeitsagentur machen und dir einen Termin zur Berufsberatung geben lassen. Nach diesem Termin kannst du vielleicht weitere Berufe ausschließen.

Der nächste Schritt wären Praktika in den Berufsfeldern. Damit nimmst du dir selbst deine Unsicherheit und entdeckst vielleicht auch neue Seiten an dir. Manchmal ist es auch gut etwas völlig gegensätzliches zu machen. So habe ich zum Beispiel festgestellt das in doch ganz gut im Büro arbeiten könnte. Probieren geht hierbei vor studieren.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mit dem Problem stehst Du nicht allein und um es vorneweg zu nehmen: es wird niemals eine Gewähr dafür geben, hier das absolut Richtige zu wählen. Jedenfalls dürfte es kein Verfahren geben, mit dem Du die falschen Studiengänge ausschließt bzw. das wirklich wahre Studium heraussuchen kannst. Den es ist ja so, dass ein und derselbe Studiengang sich sogar von Universität zu Universität unterscheidet! So kann es passieren, dass man beim Physikstudium in Berlin ganz andere Erfahrungen macht, als bei einem Physikstudium in München.

Hinzu kommt, dass man selbst ja auch gar nicht wirklich (oder nur in ganz seltenen Fällen) nur eine Richtung als die richtige Richtung (an)erkennt. Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass Du Dir verschiedene Richtungen vorstellen kannst, die aber selbst sehr verschieden sind.

Die letztlich Entscheidung kann Dir aber niemand abnehmen und Du wirst in Laufe der kommenden Monate eine solche Entscheidung fällen müssen. Auch im vollen Bewusstsein, dass es möglich ist, Dich falsch zu entscheiden. Wobei es keine falsche Entscheidung gibt, sondern es möglicherweise andere Studienfächer geben kann, die es Dir einfacher gemacht hätten.

Wovor ich aber warnen würde, wäre das Fokussieren auch potentiellen Möglichkeiten (Jobchancen oder Verdienstmöglichkeiten) nach einem Studium! Das ist der sicherste Weg, sich falsch zu entscheiden. Auch wenn man natürlich diese Punkte nicht gänzlich außer Acht lassen darf, dürfen diese Aspekte nicht zum Leitmotiv bei der Auswahl werden. Selbst wenn man sich für ein Orchideenfach entscheiden, bei dem jeder die Hände über dem Kopf zusammen schlägt, weil die Jobchancen (angeblich) so mies sind, heißt das nichts für die persönliche Zukunft. Was nämlich spätere Karrieren (im klassischen Sinn) angeht, kenne ich eigentlich unheimlich viele Menschen, die sich heute kaum allein auf die Studieninhalte von einst stützen (müssen) und sehr erfolgreich agieren.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Du solltest dich vorher genauestens informieren. Man kann sich natürlich nie sicher sein, ob es dann wirklich das Studium werden wird, aber wenn man sich gut informiert weiß man ja schon ungefähr was auf einen zukommt. Es gibt ja auch eine Studienberatung, bei der man sich über die Studiengänge informieren kann. An deiner Stelle würde ich dann auch einfach mal Informationen zu ähnlichen Studiengängen einholen. Man kann ja auch ein Studium anfangen und dann noch wechseln. Das ist ja nichts Schlimmes. Wenn man erst ein Mal angenommen ist, ist ein Wechsel auch nicht so schwierig, wenn es dann doch nicht das Richtige sein sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das schöne an einem Studium ist, dass man später nicht sehr stark auf ein Berufsfeld eingegrenzt ist. Die wenigsten Studiengänge bilden spezifisch auf einen speziellen Beruf aus. Mir fällt da als Beispiel nur Lehramt , medizinische Studiengänge und Pharmazie ein, wobei man da immer noch nicht ganz festgelegt ist, weil man auch dort noch die Chance hat, in die Forschung zu gehen, anstatt dem eigentlichen Berufsbild Arzt oder Apotheker nachzugehen. Und auch bei Lehramt muss man nicht unbedingt Lehrer werden, sondern kann sich einen Job in seinem ausgebildeten Fach suchen.

Ganz extrem ist diese Offenheit bei Fächern wie Mathematik und Physik. Die wenigsten Absolventen werden als richtige Mathematiker oder Physiker arbeiten. Viele arbeiten eher als Ingenieure oder Informatiker, zum Beispiel in der Softwareentwicklung. Andere gehen eher in Richtung Unternehmensberatung oder Management. Das liegt einfach daran, dass die Ausbildung von Mathematikern und Physikern so komplex und universell ist, dass man davon ausgehen kann, dass sie sich sehr schnell in jeden beliebigen Zusammenhang einarbeiten können.

Von daher ist die Gefahr, dass man ein absolut falsches Studium erwischt, eher gering. Man muss natürlich schon etwas sein gewünschtes Berufsbild im Auge haben, schließlich kann man mit einem Germanistik-Studium kein Ingenieur werden. Aber die Berufswünsche können sich im Laufe des Studiums auch noch einmal ändern. Heutzutage ist es aber auch kein großes Thema mehr, wenn man ein Studium abbricht oder nach Abschluss ein zweites Studium anhängt, wenn das Berufsbild nicht mehr zu den Vorstellungen passt.

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