Polizei verweigert Bewerberin wegen zehn Millimeter
Erst heute habe ich gelesen, dass eine Bewerberin, nennen wir sie einfach A bei der Polizei in Berlin dreimal abgelehnt wurde, weil sie zehn Millimeter zu klein ist. Sie hat zwei Klassen in der Schule übersprungen und das Abitur mit siebzehn Jahren erreicht. Des Weiteren war der Notendurchschnitt so weit ich mich jetzt noch erinnern kann im Abi bei 2,6. Auch alle Eignungstests der Polizei hat sie mit Bravour bestanden. Doch bei der Polizei in Berlin gibt es keine Chance. Doch die Kripo Hamburg hat sich dazu entschlossen, Person A zu nehmen.
Ich finde es einfach bekloppt, wenn es um diese zehn Millimeter geht, denn die Polizei jammert doch immer rum, dass sie kaum besetzt sind. Da wären zehn Millimeter jetzt nicht ausschlaggebend für ihre augenscheinlich gute Zukunftsperspektive bei der Polizei. Wie seht ihr dieses Szenario, findet ihr das auch lächerlich oder in Ordnung?
Das Problem ist aber, wenn sie Person A mit 10 Millimetern zu wenig aufnehmen, kommt Person B mit 20 Millimetern zu wenig und verlangt die gleiche Behandlung. Es sind ja dann wieder nur 10 Millimeter als die andere Bewerberin. Es gibt nun mal eine feste Grenze und sich nicht daran zu halten, lässt die Grenze verschwinden. Dann ist wieder alles möglich. Das ist ja das Gleiche mit dem Einlass in eine Disko. "Ich werde morgen 18" ist da einfach kein Argument, weil dann die kommen, die übermorgen 18 werden und irgendwann lässt man dann 16jährige rein.
Sicher ist es ärgerlich und ich finde es auch irgendwie gut, dass die Hamburger Polizei sie nimmt. Aber die wird sich rechtlich dagegen abgesichert haben, dass jetzt nicht ganz viele bereits Abgelehnte klagen. Denn wenn die Grenze nicht mehr eingehalten wird, wird es schlicht ungerecht.
Es gibt schlicht ein Regelwerk und wenn der Behörde eben kein Handlungsspielraum gegeben wurde, dann ist das einfach so. Wenn hier eine Ausnahme gemacht worden wäre, dann könnte letztlich die verantwortliche Person zur Rechenschaft gezogen werden. Und das kann massive berufliche Folgen nach sich ziehen. Da verstehe ich dann schon, dass man sich lieber an die Regeln hält. Hier darf also nicht das Verhalten kritisiert werden, sondern das Regelwerk. Denn das es offenbar auch anders geht, beweisen die Behörden in Hamburg. Polizei ist Ländersache und so ein Vorfall könnte Anregen, sein Regelwerk zu überdenken. Wenn es angebracht erscheint! Oder man erhöht den Ermessensspielraum der Entscheider - ohne dass sie im Fall einer Fehlentscheidung zu Gunsten der Bewerber mit negativen Konsequenzen rechnen müssen.
Bienenkönigin hat das Problem schon richtig erkannt. Was passiert denn wirklich, wenn nun eine Person B kommt, die nur wiederum 10 Millimeter kleiner ist als Person A? So könnte man das Spiel endlos weiter treiben und irgendwann wäre für die Größe keine Norm mehr übrig.
Bei der Polizei gibt es eben bestimmte Richtwerte, an die man sich halten muss. In anderen Branchen ist das auch nicht anders. Ein Model muss zum Beispiel auch eine bestimmte Größe haben, um überhaupt eine Chance zu haben. Insofern finde ich es schon ganz gut, dass die Polizei in Berlin da keine Ausnahme gemacht hat.
Ich finde die Auswahlkriterien auch bei unserer örtlichen Polizei einfach lächerlich. Aus Erfahrung spreche ich, da ich mich vor einigen Jahren selber einem Aufnahmeverfahren unterzogen habe. Bei mir lag es aber nicht an der Größe, sondern am Gebiss. Jetzt muss man sich das mal vorstellen: IQ- Test überdurchschnittlich gut bestanden, Konditionstest auch alles gut gelaufen, hin- und hergefahren für die ganzen Tests und am Schluss bei der ärztlichen Untersuchung sagte mir der zuständige Arzt, dass ein lückenhaftes Gebiss ein Ausschlussgrund sei. Also dazu muss ich sagen, dass ich mir kurz vor dem Aufnahmeverfahren drei Zähne reißen lassen musste und noch keine Brücke oder Implantat drin hatte. Das muss man sich einmal vorstellen.
Heute aber kann ich sagen, ich bin froh, dass ich nicht Polizistin geworden bin. Man muss sich mit so vielen negativen Aussagen und Misstrauen der Menschen herum schlagen und hat dann oft nur noch Freunde aus der Arbeit, weil man so lange Dienste hat. Außerdem finde ich, dass Frauen in solchen Berufen nichts verloren haben, weil sie erstens zarteter besaitet sind als Männer und zweitens niemals so eine Körperkraft haben, um sich im entscheidenden Fall richtig zu wehren. Deshalb bin ich nun mehr als nur froh, dass ich wegen diesem lächerlichen Grund abgelehnt wurde.
Nach dem ersten Eindruck würde ich auch sagen, dass es irgendwo sehr unfair ist, wenn jemand wegen 10 Millimetern nicht eingestellt wird. Auf der anderen Seite habt ihr natürlich Recht damit, wenn ihr sagt, dass es Regeln gibt, die eingehalten werden müssen. Sonst kommen wirklich alle weiteren Leute an, die 10 Millimeter zu klein sind und wollen ebenfalls diese Art der "Sonderbehandlung" oder einfach, dass man auch bei ihnen ein Auge zudrückt. Irgendwo kann beide Situationen verstehen und nachvollziehen, aber man sollte es nicht übertreiben.
@ Wirreszeug na da hast du ja mal wieder gezeigt, was ich damit meinte. Ein Gebiss ist sogar ein Auswahlgrund und das ist wirklich lächerlich. Ansonsten das mit Frauen zart besaitet & Co kann ich nicht bestätigen. Es ist jedoch immer von Frau zu Frau unterschiedlich. Meine Partnerin zum Beispiel wollte Polizistin werden. Sie macht seit über zwanzig Jahren Kampfsport und legt die Männer, um es salopp zu sagen reihenweise Flach. Sie darf auch nur noch mit Männern trainieren und Kämpfen, weil bei Frauen kaum die erwünschte Gegenwehr kommt. Bei der Polizei hätte sie sich sicher gut durchgeschlagen, aber es ist wirklich von Frau zu Frau unterschiedlich.
Natürlich glaube ich, dass man Regeln braucht und diese auch einhalten muss. Doch um 10 Millimeter hätte es eh keiner erfahren, wenn es intern gemacht wurde. Ich kann auf der einen Seite nicht nach Arbeitskräften schreien, dann eine überdurchschnittliche positive Bewerberin geboten bekommen und die für 10 Millimeter ablehnen. So muss man sich als Polizeistelle nicht wundern, dass man einfach keine Bewerber mehr erhält. Davon ganz abgesehen heißt das Kriterium auch nicht vorbestraft! Wir haben, wo ich wohne, eine ganz besondere Wache gehabt, wo nur Polizisten rein kamen, die während ihres Dienstes eine Anzeige mit Schuldurteil bekamen.
Es handelte sich hier aber nicht um einmal schwarzfahren & Co, sondern alle in dieser Stadt (über 500.000 Einwohner) wussten, dass wenn dich ein Polizist aus dieser Wache mit auf die Wache nimmt, dass danach je nach Straftäter zwei Feilchen ein paar unverhoffte Treppenstürze und & Co dazukommen. Du kannst unversehrt auf diese Polizeiwache gewesen sein und danach sahst du aus, als sei man unter dem Bulldozer gekommen. Mittlerweile ist diese Polizeiwache aufgelöst worden und in der ganzen Stadt verteilt worden. Noch heute treffen wir von der ehemals Schlägerwache die ganzen „Korrupten“ Was waren dort nicht alle so, aber die die nicht so waren haben auch bereits vor Gericht ausgesagt und auf dieser Wache keine Chance gehabt.
Ich finde es eigentlich nicht übertrieben, dass man diese Bewerberin abgelehnt hat, weil sie einen Zentimeter zu klein ist. Natürlich erscheint das auf den ersten Blick kurios, aber man muss auch ein bisschen weiterdenken. Wenn man diese Frau zulässt, obwohl sie nicht die Mindestanforderungen erfüllt, könnten auch andere kommen, die die Voraussetzungen nicht erfüllen und darauf pochen, dass man sie einstellt.
Die Bewerberin war in diesem Fall nun zehn Millimeter zu klein. Würde man sie einstellen, könnte jemand kommen, der vielleicht elf oder zwölf Millimeter unter der Mindestgröße liegt. Bis zu welchem Wert könnte man sagen, dass es sich doch nur um zehn oder auch nur um 20 Millimeter handelt? Wo wäre dann die Grenze? Es könnten auch andere Bewerber auf ihre Einstellung pochen, wenn sie andere Anforderungen nicht erfüllen.
Man kann sich sicher darüber streiten, inwieweit bestimmte Einstellungsvoraussetzungen sinnvoll sind. Wenn es aber eine bestimmte Grenze gibt, sollte man diese auch als bindend ansehen. Wenn man Ausnahmen zulässt, wird man die auch bei künftigen Bewerbern zulassen müssen und somit sind die Anforderungen dann wieder hinfällig. Letztendlich hat die Frau aber doch noch eine Ausbildungsstelle bekommen, was doch immerhin ein Erfolg ist.
Na gut, ich selber verstehe diese Regelung jetzt auch nicht ganz, aber irgendwo hat sie auch ein wenig Sinn. Wenn ich mir so manche Personen in meinem Umfeld anschaue, sind sie im ausgewachsenen Alter kaum 1,60 Meter groß. Das kann ich mir bei der Polizei irgendwie nicht so vorstellen. Um jetzt nicht auf "kleinwüchsige" Menschen einzugehen: Einen Polizist der viel kleiner ist als ich viele mir viel schwerer ernstzunehmen, als einen kräftigen. Irgendwo ist halt die Grenze und wie hier schon einige gesagt haben, kommt dann der nächste mit nur 15 Millimetern, und das steigert sich dann.
Andererseits frage ich mich, was das für einen Sinn hat. Ein alter Klassenkamerad von mir war nicht sonderlich gut in der Schule. War ständig betrunken auch unter 16, hat geraucht, und was nun? Er ist bei der Polizei aufgenommen worden. Auch war ich mal bezüglich einer Anzeige vor Ort, und es waren wirklich überwiegend Übergewichtige in den Büros. Das ist mir prinzipiell egal, aber da finde ich dieses eher als Ausschlusskriterium. Nun hat die Dame aber ja ihren Job bekommen, also ist wenigstens hier alles gut. Ob sich in der Zukunft was ändern wird?
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