Tierkreuzung - zu großer Eingriff des Menschen in die Natur?

Findet ihr auch, dass der Mensch seine "Rolle" übertreibt, indem er 2 Tiere nimmt, diese kreuzt und daraus dann ein ganz neues Tier entstehen lässt? Immerhin sind ja nur Gott oder Mutternatur, je nachdem, Schöpfer und nur sie sollten neue Kreaturen erschaffen. Aber weg von Religion oder Glauben, findet ihr auch, dass Menschen das nicht tun sollten, weil das völlig gegen die Natur ist?

Ich finde, dass solche Tierkreuzungen extrem unnötig sind und dass der Mensch wirklich einen Schritt zu weit geht. Klar, es schadet den Tieren nicht, weil es ja durch entnommene Gene (so glaube ich) durchgeführt wird, die meisten Tiere können so auch leben, aber dennoch, so hat sich das die Natur nicht gedacht und so sollte es auch nicht sein.

Was haltet ihr davon? Würdet ihr so was unterstützen? Habt ihr komplett etwas dagegen oder ist euch das egal, solange es euch selber nicht betrifft?

Die Meinungsfindung fällt mir nicht so leicht, aber Nein, ich finde es nicht okay. Erst einmal muss ich sagen, dass die Kreuzungen den Tieren sehrwohl schadet, meistens zumindest. So kann man z.b. Löwen und Tiger kreuzen, woraus ein "Liger" entsteht. Ein wunderschönes´Tier und eine atemberaubende Großkatze. Auch weiße Tiger werden gezüchtet und sind nicht natürlich entstanden.

Die meisten dieser gekreuzten Großkatzen erleiden schwere chronische Krankheiten seit Geburt an unter denen sie ihr Leben lang leiden, so haben die meisten Großkatzen, deren Gene gekreuzt wurden, Gendefekte. Diese lösen Krankheiten wie Fehlbildungen an den Gliedmaßen aus, z.b. eine falsch gebildete Pranke, oder gleich alle 4. Dies führt dazu, dass die Tiere ihr Leben lang humpeln müssen und unfähig sind, auch nur annähernd ihrer Bestimmung nach zu Leben. Klar, im Käfig vorm Zaun auf einer Stelle liegen, das können sie schon. Auch Knochenkrankheiten und Muskelschwund können folgen sein.

Es ist wirklich ein großer Reiz, Tierarten zuvor zu bringen, die der Mensch so noch nie gesehen hat und die eine große Schönheit besitzen. Diese dann noch zu halten und der Menschheit zu präsentieren - Das hat schon was. Allerdings nur für den Menschen, Züchter bzw. Zoohalter (gibts in Amerika) die so was machen, denken auf keinen Fall an die Tiere. Entweder sind sie Fanatiker, oder auf`s Geld aus. Lassen wir die Tiere ihr eigenes Ding machen, die wissen schon, wie man sich zu paaren hat.

Ich halte von so etwas rein gar nichts. Wie CliveDeluxe schon sagte, entstehen dadurch sehrwohl Schäden am Genmaterial der Tiere, was sich dann auch auf die körperliche Gesundheit der Tiere auswirkt. Einige Beispiele, die ich aus der Hybridzucht kenne, betreffen Kleinkatzen. Aus ihnen und verschiedenen Hauskatzenrassen wurden z.B. die Moderassen Bengalen oder Savannah gekreuzt. Und das mitunter schlimmen Folgen für vor allem die Hauskatzen.

Die neuen Rassen sehen zwar jetzt spektakulär aus, sind aber -zumindest in den ersten Generationen- noch sehr wild und auch nicht als Hauskatze zu halten. Sie müssen weiterhin in Gehegen leben und sind noch lange keine Hauskatzen. Das Schlimme an solchen Hybridzuchten ist es, dass hier keineswegs über "Labor-befruchtung" eine neue Rasse stattfindet, sondern im natürlichen Vorgang der Deckung, dabei kommt natürlich auch ab und zu einmal eine kleine Rassekatze "unter die Räder".

Sei es, weil sie von der Wildkatze (z.B. Serval) als Beute angesehen und gerissen wird oder weil sie bei der Trächtigkeit oder der Geburt der untypisch großen Kitten verstirbt. Ich finde so etwas pervers. Nur, um etwas zu erzeugen, was den Menschen optisch anspricht und als Statussymbol dienen kann, werden Tiere gequält und bewusst einem extrem hohen Risiko ausgesetzt. Vor der Tatsache, dass es schon vor Bengalen und Savannahs genug Katzenrassen gab und eigentlich keine neue Katzenrasse nötig gewesen wäre, wird einem da schlicht schlecht.

Auch, wenn ich durchaus zugeben muss, dass diese Rassen etwas Ansprechendes an sich haben und sicherlich auch interessant sind, halte ich eine solche Einmischung des Menschen in die Natur für ein Armutszeugnis. Es geht wieder einmal nur darum, zu beweisen, dass man etwas kann und etwas Neues braucht, um sich vor Anderen zu profilieren. Dass dabei Tiere leiden und qualvoll versterben scheint vollkommen nebensächlich. Es betrifft mich selbst nicht, trotzdem würde ich so etwas keineswegs unterstützen und halte rein gar nichts davon.