Schulden im Ausland, Eintrag bei der Schufa?

vom 28.05.2013, 21:00 Uhr

Ein Beitrag hier im Forum hat mich ein wenig zum Nachdenken bewegt. Der geschilderte Sachverhalt ist rein fiktiv und meinen Gedanken entwachsen. Aber trotzdem habe ich mir mal ein paar Gedanken in punkto Schufa gemacht. In Deutschland gibt es ja die Schufa, bei der einige gemachten Schulden, zumindest bei Gläubigern, die eng mit der Schufa zusammenarbeiten, erfasst werden. Die Schufa ist neben der ehemaligen GEZ ein Pflaster, welches ich nicht vollständig verstehe.

Ich nehme als Beispiel Person A. Person A ist aus dem europäischen Ausland nach Deutschland gezogen. In seinem Heimatland hatte A ein Konto, welches er überzogen hat. Ich würde den Überzug auf circa 700 Euro schätzen.Die Bank hat dieses Konto gesperrt und das Sparbuch zum Ausgleich verwendet, welches auch recht gering bestückt war, sprich A kann an sich nichts mehr tun, um seine Schulden zu begleichen, wenn A denn ins Ausland zurückgehen würde. Jetzt möchte A jedoch einen Kredit für ein Fahrzeug aufnehmen, weil A nun bereits beinahe zehn Jahre in Deutschland lebt und bisher nie mobil war. Es würde sich hierbei um die fiktive Summe von 7000 Euro handeln.

Jetzt macht A sich Gedanken darüber, dass seine alten Schulden auch bei der Schufa auflaufen und ihm jeder Kredit verwehrt wird. Jedoch hat A diese Schulden bei einer Bank im Ausland gemacht und auch keine Chance mehr, sie zu begleichen. Jetzt würde mich interessieren, ob A einen Schufa-Eintrag in Deutschland hätte oder muss A sich keine Gedanken machen? Ich kenne mich mit der Schufa absolut nicht aus, deswegen habe ich mir diesen Fall mal ausgedacht. Bei einigen Firmen ist es ja so, dass die Schulden bei der Schufa auflaufen, aber muss der in dem Fall genannte A sich nun Sorgen machen, dass er in naher Zukunft keine Kredite aufnehmen kann? A könnte ja eine Schufa-Auskunft beantragen, aber er hat in dem Fall keinen Bock extra ungefähr 20 Euro für eine Registrierung auf der Schufa-Seite auszugeben. Ich hab eben mal nachgeschaut.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12590 » Talkpoints: 11,78 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Sofern A eine fiktive Person ist, würde eine Schufa Auskunft wenig Sinn machen, denn diese gibt es nur für real existierende Personen. Bei solchen ist es wenig klug 7000€ Kredit aufzunehmen, wenn man sich schon nicht in der Lage sieht 700€ zurückzuzahlen. Ganz abgesehen davon, dass für ein Kraftfahrzeug zusätzliche Kosten anfallen würden, die A auch begleichen müsste.

Wenn es A nur darum geht, zu erfahren, was die Schufa über ihn gespeichert hat, so ist eine "Datenübersicht nach Paragraf 34 des Bundesdatenschutzgesetzes" wohl ausreichend. Dafür ist keine Registrierung notwendig, allerdings dauert es länger als die kostenpflichtige Auskunft. Zudem gibt es sie nur im Papierformat. Diese Auskunft muss von der Schufa, wie auch anderen Unternehmen, die Daten speichern, kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Letztendlich wird A nur dort Gewissheit bekommen, was über ihn gespeichert ist. Die Schufa ist ein deutsches Unternehmen, jedoch gibt es auch ausländische Gläubiger, die (teilweise über Umwege) Einträge vornehmen. Ebenso würden gerichtliche Schuldtitel vermerkt sein, wobei A wissen sollte, ob er einmal gelbe Briefe von Amtsgerichten bekommen hat.

Doch unabhängig von der Schufa-Auskunft müsste A einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit einem regelmäßigen Einkommen haben, dass ihm nach Abzug der Lebenskosten noch gestattet Raten zurück zu zahlen. Damit sollte es wohl auch möglich sein, 700€ zu begleichen, bevor er weitere Schulden macht. Denn wenn man schon seine aktuellen Schulden nicht zahlen kann, ist es wenig sinnig, weitere zu machen. So etwas könnte auch strafrechtlich relevant werden.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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