Abercrombie & Fitch - Keine Mode für dicke Menschen mehr
Heute kam in den Medien, dass die Modemarke Abercrombie & Fitch nur noch Mode bis Größe L herstellt und keine größeren Größen mehr, da sie keine dicken Kunden ansprechen möchten. Die Mode soll an möglichst junge und gut aussehende Kunden verkauft werden und diese eben ansprechen.
Nun demonstrieren viele Kunden dagegen und lassen sich auch dafür einiges Kreatives einfallen. Hier Klick kann man das alles noch einmal nachlesen. Ich muss sagen, dass ich es sehr unsympathisch für eine Modemarke finde, wenn sie nur junge und schlanke Kunden ansprechen möchte. Ich kann die Proteste daher gut verstehen und würde auch keine Kleidung der Marke mehr kaufen, wenn ich das bisher getan habe. Wie seht ihr das Ganze? Habt ihr das auch in den Medien mitbekommen?
Ich habe von dieser Schlagzeile bislang noch nichts mitbekommen und muss auch zugeben, dass mir der Name dieser Marke noch nicht einmal etwas sagte. Aber ich habe mir eben mal die Kommentare des Chefs der Firma angesehen, die ja auch schon etwas älter sind. Aber trotzdem finde ich diese Marke schon dadurch sehr unsympathisch. Es ist klar, dass eine Modemarke selber entscheiden kann, für wen sie die Kleidung herstellt und wen sie damit ansprechen wollen. Aber solche Kommentare, dass man nicht möchte, dass dicke Menschen den Laden betreten, finde ich einfach nur unprofessionell und gemein.
Ich bin zwar schlank, aber diese Mode spricht mich trotzdem nicht an. Aber selbst, wenn es so wäre, würde ich Mode dieser Marke nicht mehr kaufen. Ich würde nicht mit den Klamotten herumlaufen und auch noch stolz darauf sein wollen, dass der Chef der Firma solche Kommentare vom Stapel gelassen hat.
Ich mag diese Marke so oder so nicht, weil ich schon dieses dumme Getue rund um die Filialen ziemlich nervtötend finde. Von dieser Aussage und von den Reaktionen habe ich daher bisher nichts mitbekommen. Ich finde die Aussage aber im Grunde eher ehrlich, denn unverschämt, denn im Prinzip ticken doch viele Marken und Hersteller genauso und jenseits der Größe 40 ist man als Kunde doch oftmals schon außen vor. Nur sagen dieser Anbieter das halt nicht so unverblümt, sondern hängen stillschweigend ihre Pygmäenmode in die Läden.
Ich hab vor ein paar Tagen davon gehört. Und es ist auch keine große Überraschung bei Abercrombie & Fitch. Auch die Jungs und Mädels, die in den Läden arbeiten, sehen aus wie aus dem Modekatalog. Der Freund meiner Schwester hat mal kurzfristig dort gearbeitet und hat erzählt, dass sein Aussehen eigentlich das einzige Einstellkriterium war.
Tommy Hilfiger hat übrigens mal gesagt, dass er nicht möchte, dass seine Stücke von "Schwarzen aus dem Ghetto" getragen wird oder so ähnlich. So traurig es ist, es hatte keine Wirkung. Die Marke wird immer noch getragen, auch von Schwarzen. Wobei es bei dem jetzigen Fall ja noch einen Schritt weiter geht, weil es dickeren Menschen nicht mehr möglich sein wird, Kleidung von Abercrombie & Fitch zu tragen.
Ich finde es irgendwie aber auch ein Stück weit ehrlich. Wahrscheinlich sind viele Designer enttäuscht, wenn sie sehen wer und wie ihre Kleidung getragen wird, aber sagen nichts, um keine Kunden zu vergraulen. Oder sie finden dicke Menschen abstoßend und designen trotzdem extra Sachen für Dicke, weil die ja auch Kohle haben. Auch Designer können eben Arschlöcher sein. Und ich finde es besser, zu wissen, welcher von ihnen so drauf ist und wem ich dann besser kein Geld in den Rachen werfe.
Nun ja, dass Modeschöpfer oder Modemarken nun einmal nichts für den dicken Teil der Bevölkerung tun, ist ja an sich nichts neues. Die wenigsten Modemarken kreieren Mode, die für alle tragbar sein sollte und man hat ja auch schon teils mit gängigen Kleidergrößen wie 42 oder so Probleme, Markenkleidung zu bekommen. Auch hat Karl Lagerfeld davon einmal gesprochen, er mag keine Mode für dicke Menschen machen, inzwischen gehört die übergewichtige Beth Dito zu seinen Musen.
Die Marke kenne ich an sich schon, aber mir ist es ehrlich gesagt, welche Leute da einkaufen sollen oder nicht. Wenn ein Firmenchef der Meinung ist, er mag nichts an dicke Menschen verkaufen, bitte, jeder hat ein freies Recht auf Meinung und jeder kann sich seine Kundschaft aussuchen. Andere Modemarken äußern es nicht direkt, sondern zeigen es an ihrer Größenauswahl.
Ich habe auch schon negative Stimmen gehört, weil eine Modemarke auch Teile ihrer Kollektion in großen Größen anbietet und da war dann eine junge Kundin dieser Marke der Meinung, dass es ja unmöglich sei, wenn dicke Menschen diese Marke nun auch kaufen könnten. Da scheint wohl so etwas wie ein Imageschaden eine Rolle zu spielen, sowohl seitens der Firmeninhaber als auch seitens der Kunden.
So neu ist diese Meldung nicht und soweit ich weiß, hat diese Marke noch nie größere Größen für Frauen verkauft. Bei den Männern sieht das wohl etwas anders aus, weil die ja schließlich mit dicken Muskeln größere Klamotten bräuchten.
Ich verstehe nicht, warum das jetzt ausgegraben wird, und ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum sich die Leute darüber jetzt so aufregen. Wir leben in einer freien Welt und jeder kann sich selber aussuchen, für was für eine Kundengruppe er produziert oder nicht produziert und jeder kann sich auch selber aussuchen, was für ein Image er seiner Marke gerne verpassen möchte.
Sicher macht das die Marke nicht sympathischer, wobei ich sie aber eh noch nie mochte, die albernen "Türsteher" und das arrogante Personal waren schon immer Abschreckung genug und die Klamotten sind zum großen Teil auch nicht mein Stil. Und sicher denke ich, dass das auf Dauer nicht gut für das Image der Marke sein wird, weil doch wohl selbst die meisten schlanken Menschen diese Diskriminierung von dicken Menschen einfach nur dumm finden. Aber aufregen tut mich das eben nicht, denn letztendlich hat man als Kunde die Macht und kann sich einfach verweigern. Es gibt schließlich noch genug andere Geschäfte.
Eigentlich gibt es doch seit einigen Jahren einen Gegentrend, nämlich dass sich extra Labels für etwas Molligere herausgebildet haben, wie etwa Happy Size oder Sheego. Zudem ist Größe 40 für mich nicht dick, das ist einfach Durchschnitt und selbst eine 42 oder 44 ist vielleicht etwas kräftig, aber nicht dick oder abstoßend. Daher finde ich es schon albern, als Hersteller diese Zielgruppe auszuschließen.
Selbst in dem verlinkten Artikel ist doch geschrieben worden, dass dieses Vorhaben, nur an "junge und schlanke" verkaufen zu wollen, zur Firmenphilosophie gehört. Es ist eigentlich sogar das "Erfolgsgeheimnis". Schließlich muss es einen Grund geben, warum die schönen, attraktiven, schlanken (und nicht zu vergessen: reichen) Söhne und Töchter hier einkaufen. Außerdem wird in dem Artikel unterschlagen, dass es für Männer sehr wohl auch dort noch große Größen gibt. Lediglich Frauen müssen halt etwas schlanker sein. Das mag man selbst verwerflich finden. Aber ist es nicht verwerflicher, wenn man dann in so einem Laden einkauft?
Nachdem ich ein Foto von dem Firmengründer gesehen habe, musste ich schmunzeln. Der Mann ist wahrlich keine Augenweide, aber vermutlich muss er das auch nicht sein, da er vermutlich einen Haufen Geld besitzt. Ansonsten finde ich seine Aussagen in erster Linie ehrlich, wenn auch überheblich. Aber wenigstens wurde hier zugegeben, dass man sich eine schlankere Kundschaft wünscht. Die Käufer sollen immerhin als möglichst dekorative Kleiderständer für die Kleidung der Marke fungieren.
Eigentlich finde ich Größen bis L für Frauen und XXL für Männer gar nicht so extrem klein. Abgesehen davon sind viele Kleidungsstücke von Abercrombie & Fitch auch eher im Unisex-Look gehalten. Nun könnte eine Frau auch hingehen und ein Teil in XXL aus der Herrenabteilung kaufen. Das machen doch auch sonst viele, nicht nur bei den größeren Größen. Auch weiterhin könnte also ein moppeliges Teenager-Mädchen Kleidung von dieser Marke anziehen, sofern es das denn wollte. Abgesehen davon kann man bei Interesse auch mal versuchen, ein Gucci-Kleid in einer größeren Größe zu kaufen. Vermutlich wird man da auch nicht so viel Erfolg haben. Viele Labels bieten einfach keine Mode für molligere Leute an, die meisten würden das aber nicht so artikulieren.
Ich trage keine Sachen von Abercrombie & Fitch oder Hollister, weil ich diesen Hersteller irgendwie nicht sympathisch finde. Für mich ist das ein Label für kleine Teenies, die aus schnöden Klamotten eine Art Religion machen wollen. Ich finde, dass man Kleidung mit einer gewissen Selbstverständlichkeit tragen sollte, gerade auch hochwertigere und teurere Stücke. Wenn man aber einen Hype um ein Stück Stoff fördert, finde ich das etwas infantil.
Erst diese Woche habe ich das erste Mal von Abercrombie & Fitch sowie von Hollister gehört. Solche Markengeschichten gehen konsequenz immer an mir vorbei, weil ich das dumm finde. Ich habe auch nicht schlecht gestaunt, als mir meine Bekannte davon berichtete, dass bei Abercrombie&Fitch teilweise Türsteher vor dem Eingang stehen und festlegen, wer reinkommen darf und wer nicht und das mit den Größen finde ich ja auch total krank, sie meinte sogar, dass es da hauptsächlich Größen sogar unter S und XS gäbe. Wer soll denn das anziehen, Mode für Magersüchtige kann ja nicht gut sein.
Sie selber trug Mode von Hollister, die hat sie mir mal gezeigt. Das Ganze sah nicht schlecht aus, schon hübsch, aber mein Blick fiel auf die Herstellungsorte der Kleidungsstücke: China, Bangladesh, Vietnam. Die verkaufen zwar für 80 Euro T-Shirts, aber stellen diese auch nirgendwo anders her als Kik. Die kochen auch nur mit Wasser. Das finde ich unverschämt.
Aber man wird dagegen nicht viel tun können, es gibt einfach zu viele Leute, die denken, dass sie toll sind, nur weil sie einer bestimmten Firma ihr Geld zuschieben. Es wird immer Leute mit entsprechend kleinem Selbstbewusstsein geben, die so großen Wert auf Marken legen, die zeigen wollen, wie viel Geld sie haben.
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