Persönlicher Stellenwert des Berufs
Ich persönlich mache mir sehr oft Gedanken darüber, in wie weit mich meine Berufswahl im Bezug auf meine Zukunft einengen könnte. Warum? Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass mein Leben außerhalb des Berufs lebenswert bleibt. Es gibt zu genüge Jobs, bei denen das Sozialleben auf der Strecke bleibt. Zu groß der Stress, zu eng der Zeitplan.
Da bleiben oft einfach keine nötigen Ressourcen mehr übrig für den Aufbau einer Familie. Dies ist ein K.O.-Kriterium für mich. Insofern hat mein Beruf nicht den größten Stellenwert im Leben. Doch wie ist das bei Euch? Habt ihr da eine völlig andere Meinung oder könnt ihr das irgendwo auch verstehen?
Man muss schon selber auch irgendwie überleben, also so ganz ohne Arbeit geht es eben nicht und wenn man dazu noch Kinder ernähren möchte, sollte man auch ein bisschen etwas verdienen. Ich lege nicht zu großen Wert auf einen stressigen Job mit sehr hohem Verdienst, aber einen normalen Job mit Stress finde ich in Ordnung. So ganz ohne Stress wird es ja nun auch nicht gehen und man muss da eben durch. Die Freizeit kann man sich ja trotzdem noch schön gestalten.
Für die Karriere würde ich aber nicht auf eine Familie verzichten. Immerhin kann man nicht nur die Karriereleiter hochklettern und sich dann fragen, was gewesen wäre, wenn man etwas anderes gemacht hätte. Man sollte sein Leben schon so leben, wie man es selber möchte und ich denke, dass das Soziale nicht hinten anstehen sollte.
Ich würde nie dem Beruf einen hohen Stellenwert einräumen. Ich finde, er ist und bleibt Mittel zum Zweck. Man muss arbeiten, um Geld zu verdienen. Alles andere, was ein Job mit sich bringen kann, ist für´s Ego. Wenn man gerne Verantwortung im Job tragen will, bringt das sicherlich mehr Geld, aber ansonsten ist es dafür, dass man sich gebraucht fühlt oder unentbehrlich. Wenn man gerne bis ganz nach oben einer Firma will, dann sind alle anderen Gründe außer dem Mehrverdienst rein persönlicher Natur. Es heißt ja auch immer "sich im Job verwirklichen".
Ich finde aber, dass von all dem letztlich nicht viel übrig bleibt. Wenn man irgendwann aufhört zu arbeiten, löst sich das alles in Luft auf. Wenn man dann erst merkt, dass man wegen all dieser Dinge das Privatleben vernachlässigt hat, hat man zwar viel Geld, ist aber alleine. Plötzlich verbringt man Zeit mit seinem Partner, den man sonst nur wenige Stunden lang nach Feierabend gesehen hat. Plötzlich sieht man, dass im Leben der Kinder so allerhand los ist, das sie aber auch gar nicht mit einem teilen wollen, weil sie das jahrzehntelang nicht konnten, weil man immer so viel gearbeitet hat.
Von daher sollte man das mit dem Berufsleben nicht sooo ernst nehmen. Sicher muss man sich im Job wohlfühlen und es ist auch schön, wenn man Aufgaben übernimmt, die einen zufriedenstellen. Aber darüber sollte man das Privatleben nicht vergessen. Auch dort kann man gebraucht werden, nicht nur als Brötchenverdiener. Und auch in Hobbys oder Vereinen oder sonstigen Freizeitaktivitäten kann man sich verwirklichen. Und dann steht man nach dem Berufsleben nicht ohne da.
Bienenkönigin hat geschrieben:Ich würde nie dem Beruf einen hohen Stellenwert einräumen. Ich finde, er ist und bleibt Mittel zum Zweck. Man muss arbeiten, um Geld zu verdienen. Alles andere, was ein Job mit sich bringen kann, ist für´s Ego.
Du gehst dann aber davon aus, dass es keine Menschen gibt, die wirklich Spaß an ihrem Beruf habe. Du gehst davon aus, dass Menschen nur arbeiten, weil sie das müssen, weil sie ja sonst kein Geld hätten. Und wenn man in seinem Traumjob arbeitet hat das doch mit "Ego" oder "Karriere" rein gar nichts zu tun. Der Traumjob kann ja auch bedeuten, dass man in einer Möbelschreinerei arbeitet, keinen großen Verdienst und keine Karriereaussichten hat, aber dafür jeden Tag das machen darf, was man gerne macht.
Für mich stand ganz am Anfang auf jeden Fall die Frage, was mir eigentlich Spaß macht und wenn das eben etwas gewesen wäre, was zu unregelmäßigen Arbeitszeiten geführt hätte, dann hätte ich das auch so hingenommen. Ich fände es absolut inakzeptabel mein Leben in einem Job zu vergeuden, bei dem ich mich jeden Montag schon auf das nächste Wochenende freue. Und auch wenn ich den Plan hätte mich irgendwann mal fortzupflanzen - wäre es für meine potentiellen Kinder wirklich so toll, wenn sie eine Mutter hätten, die jeden Tag acht Stunden mit etwas verbringt, das sie eigentlich hasst?
Cloudy24 hat geschrieben:Du gehst dann aber davon aus, dass es keine Menschen gibt, die wirklich Spaß an ihrem Beruf habe. Du gehst davon aus, dass Menschen nur arbeiten, weil sie das müssen, weil sie ja sonst kein Geld hätten. Und wenn man in seinem Traumjob arbeitet hat das doch mit "Ego" oder "Karriere" rein gar nichts zu tun.
Nein, gar nicht. Sicher gibt es Menschen, die Spaß haben an ihrem Beruf. Aber die Arbeit an sich ist zum Geld verdienen und alles was man im Beruf für sein Wohlbefinden und für den Spaß macht, macht man für sich persönlich. Also auch der Beruf hat etwas Persönliches. Ich finde aber, dass man auch über einem schönem Job nicht das Privatleben vergessen sollte und dass man ihm eben keinen so hohen Stellenwert geben sollte, dass man mit der Pensionierung ganz alleine da sitzt. Denn dann wird der ganze Spaß aufhören. Das Wohlbefinden sollte nicht nur am Job hängen. Es sollte über Beruf und Privates verteilt sein. Also hoher Stellenwert ist beim Traumjob oder halt einem Job, der Spaß macht, total okay, aber nicht 100%.
Der Beruf sollte in Leben schon einen gewissen Stellenwert haben. Er muss nicht an erster Stelle stehen, aber er sollte auch nicht im untersten Bereich eines Menschen angebracht sein. Der Beruf ist sehr wichtig, weil man sonst alle anderen Sachen nicht wirklich machen kann. Es ist dann fraglich, ob man ohne einen Beruf seine Familie auch so unterstützen kann wie man sich das ganze vorgestellt hat. Das ganze auf Kosten des Staates zu machen ist ja dann auch nicht optimale Lösung.
Ich bin auch der Meinung, dass man neben der Arbeit auch noch Zeit zum leben haben sollte. Was bringt es mir, wenn ich von 7 bis 19 Uhr im Büro bin? Da rauscht das Leben an mir vorbei und ich habe höchstens am Wochenende mal etwas Zeit dafür, wenn ich da nicht so schon fertig von der Arbeit bin und meine Ruhe brauche. Das macht es für mich nicht lebenswert und so etwas will ich vermeiden. Das hat auch nichts mit Faulheit zu tun, aber das Leben ist kurz und vergänglich.
Leuten, deren Job quasi ihr Lebensinhalt ist, sehen da sicherlich anders, aber das kann ich auch verstehen. Wenn der Job richtig viel Spaß macht ist das verständlich. Da hat man auch kein Problem damit, wenn man mal etwas länger machen muss. Manch einer schlägt ja dann die Hände über dem Kopf zusammen.
Mein Beruf hat in meinem Leben mit den größten Stellenwert. Ich bin Krankenschwester und das ist mein absoluter Traumberuf. Ich wüsste gar nicht, was ich sonst machen sollte, wenn ich nicht mit meinen Patienten zusammen arbeiten könnte. Ich liebe die Abwechslung auf Station, man lernt ständig dazu, man muss dazu lernen. Man kann teilhaben an unendlich vielen Lebensgeschichten, man kann teilhaben an Freud und Leid, man kann selber so viel mitnehmen, man sieht viel, man hört viel, man ist immer "up to date" auf allen möglichen Gebieten, man ist immer im Dialog, man ist nie alleine, man kann an Erfolgen der Patienten teilhaben, man kann mitwirken an der Genesung und man kann Verantwortung für den letzten Gang übernehmen.
Meine Arbeit gibt mir so viel, dass ich das nicht nach hinten stellen kann. Natürlich bringt das einige Einschränkungen mit sich und auch Sorgen und auch Schwierigkeiten bei der Planung von privaten Dingen. Ich habe schon einige Männer wieder fortgeschickt, die das nicht verstanden haben oder gar wollten, dass ich Sorge dafür trage, dass mein Dienstplan immer exakt mit seinen Vorhaben übereinstimmt. So läuft das aber nicht bei mir. Natürlich darf ich Wünsche abgeben, wann ich arbeiten will und wann nicht, aber wenn Not am Mann ist, will und muss ich vor Ort sein, da kann ich nicht sagen, nee, ich guck heute Abend Fußball mit meinem Mann.
Ich will nicht sagen, dass meine Arbeit alles ist oder das Wichtigste ist, was ich habe. Aber es zählt dazu. Klar, wenn zu Hause Not am Mann ist, werde ich alles versuchen, um frei zu kriegen bzw. nehme ich mir dann frei - das funktioniert bei einem guten Team. Aber meine Arbeit ist nichts, was ich nur mache, um eben meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie ist meine Lebensaufgabe, sie zählt sogar ein bisschen zu meinen Hobbys, wenn man so will.
Mein Beruf hat einen hohen Stellenwert in meinem Leben, da ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Ich könnte auch einen anderen Beruf ausüben aber mir macht mein Beruf Spaß und er stresst mich nicht wirklich da ich nach 8 Stunden Heimgehen kann zumindest fast immer. Ausnahmen gibt es dort natürlich auch, wenn man mal etwas länger machen muss oder aber in seinen freien Tagen arbeiten geht, um einen Kranken Kollegen zu vertreten.
Ich denke ohne einen Job würde ich mich sehr nutzlos fühlen. Das merke ich oftmals daran dass, wenn ich nach der Arbeit heimkomme, ich noch einiges an Arbeit zu hause verrichtet bekomme. Habe ich Urlaub, bekomme ich zu Hause oftmals einiges weniger erledigt.
In der heutigen Zeit hört man ja sehr oft, dass Leute fast nie wirklich Feierabend haben und oft noch über E-Mail oder Telefon/Handy erreichbar sein müssen. So ist es Gott sei dank bei mir nicht nur in dringenden Notfällen wird mal bei mir zu hause angerufen, ob ich für einen kranken Kollegen arbeiten gehen kann.
Einen Job zu haben, ist in der heutigen Zeit mit Sicherheit besonders wichtig, aber auch für mich würde mein Beruf niemals an erster Stelle in meinem Leben stehen. Auch wenn ich, dank meines Berufes, einen gewissen Luxus in meinem Leben führen kann, ist meine Arbeit dennoch nicht das wichtigste, sondern zuerst kommt noch mein Familienleben und unsere persönlichen Interessen. Meine Arbeit ist dazu da, das ich mein Leben, das meiner Familie und unsere Interessen auch bewältigen und vor allem bezahlen kann, aber es gibt wirklich genügend Jobs und man sollte sich auf keinen Fall in dem Beruf einengen lassen. Was nutzt einem eine Arbeit, wenn man gar keine Freizeit mehr hat? Dann hat man auch keine Zeit, das Leben zu genießen und das Geld auszugeben für Dinge, die einen interessieren.
Ich habe zum Glück einen Job, wo ich mich selber verwirklichen kann, ohne das meine Freizeit oder gar mein Familienleben darunter leiden müsste. In der Firma, wo ich tätig bin, ist es der Personalabteilung auch wichtig, das ihre Mitarbeiter zufrieden sind und es wird auch die Familie mit einbezogen. Es ist, trotz das es sich um einen großen Konzern handelt, sehr familiär und das finde ich besonders gut. Auch kurzfristig kann man hier mal was klären, wenn es um private Dinge geht, also es werden einem keine Steine in den Weg gelegt, sondern es wird eher geholfen, diese mit zu entfernen.
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