Kinder durch Einschüchterung zu Folgsamkeit erziehen?

vom 25.05.2013, 18:29 Uhr

Die Kinder meiner Nachbarin sind eigentlich sehr folgsame Kinder. Aber mir ist schon oft aufgefallen, dass der Vater der Kinder die Kinder nur anschaut und sie kuschen. Sie bekommen keine Schläge. Da sie direkt neben mir wohnen, würde ich das mit bekommen. Aber wenn der Vater Blicke wandern lässt, dann sind die Kinder völlig eingeschüchtert und tun alles, was die Eltern wollen.

Wie findet ihr eine Erziehung der Folgsamkeit durch Einschüchterung oder ist das eher keine Einschüchterung? Ich persönlich finde, dass es eine Einschüchterung ist. Wie der Vater allerdings diese Erziehung mal begonnen hat, dass die Kinder dann wirklich kuschen, wenn die Blicke wandern ist mir entgangen. Die Eltern schimpfen auch kaum mit ihnen. Und wenn, dann in einem sehr leisen Ton.

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Solche Böse Blicke lassen leider oftmals auch Taten folgen und das mag ich wirklich nicht. Ich habe noch kein Kind, aber ich denke, dass man ruhig auch mal schimpfen kann, aber das Kind sich nicht klein fühlen sollte. Man sollte sein Kind ja auch zu einem selbstbewussten Kind erziehen und wenn man es immer wieder einschüchtert, dann ist das da sicherlich ein bisschen hinderlich.

Es kommt auch sicherlich darauf an, wie man es macht. Sagt man dem Kind nur, dass es hören muss, ist es in Ordnung. Aber ich finde es nicht in Ordnung, wenn man sein Kind immer wieder unterdrückt oder es immer bei jeder kleinen Sachen böse anschaut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es wäre sogar fast schlimmer, das Kind nie zu schlagen, sondern immer nur damit zu drohen. Die Vorstellung, wie schlimm es werden würde, geht nämlich oft weit über die Realität hinaus. Mit der ständigen Angst leben zu müssen, dass man irgendwann etwas macht, das das Fass zum überlaufen bringt, ist extrem bedrückend. Auch weil dann das Fass auf ein Mal auslaufen wird, sprich der Vater dreht durch und lässt die angestaute Wut von Jahren raus. Da ist es schon fast besser, ab und zu eine Ohrfeige zu bekommen und vor allem schon vorher zu wissen, was einen erwartet. Wenn ich das mache, bekomme ich eine Ohrfeige, wenn ich das mache, legt er mich übers Knie und so weiter.

Natürlich sind beide Erziehungsmethoden absolut grausam und sind absolut nicht akzeptabel. Aber man darf diese Einschüchterung nicht verharmlosen, nur weil kein körperlicher Schaden verursacht wird. Der seelische Schaden ist in beiden Fällen weit schlimmer. Vor allem das Nicht-Vorhandensein eines Beschützers, den der Vater und auch die Mutter eigentlich darstellen sollten und worauf die ganze seelische Entwicklung eines Kindes beruht. So fehlt dem armen Kind Sicherheit und Geborgenheit.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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