Das große Geschäft mit virtuellen Gütern in MMORPG's

vom 14.05.2013, 10:53 Uhr

In so gut wie jedem Online-MMORPG oder kurz genannt auch Rollenspiel, gibt es eine Ingame-Währung (meist Gold), welches benötigt wird um Items zu kaufen, zu reparieren und vieles mehr.

Es hat nicht lange gedauert, bis die ersten Menschen aus diesen virtuellen Gütern echtes Geld gemacht haben. Sie verkauften ihr erspieltes Gold an andere Spieler, meist Spieler mit weniger Zeit oder ohne Lust auf den Aufwand. Den meisten Leuten wird sicher schon einmal der Begriff "Chinafarmer" zu Ohren gekommen sein. Die sind Spieler, die sich auf das "Farmen" (sammeln) spezialisiert haben. Der Name ist natürlich nicht rassistisch gemeint, seinen Ursprung bekam er darin, dass ein Großteil dieser Verkäufe aus dem asiatischen Raum getätigt wurden, auch heute noch. Mittlerweile gibt es ganze Unternehmen die sich auf das Geschäft virtueller Güter spezialisiert haben und das mit einem vielversprechenden Erfolg.

Ich verkaufe seit mehreren Jahren ebenfalls diese virtuellen Güter und sehe einen immer größeren Konsum in diesen Gütern. Mein Gewinn pro Monat hat sich im Jahr 2005 zu 2010 fast verdoppelt. Habt ihr ebenfalls schon einmal virtuelle Güter verkauft oder vielleicht sogar gekauft? Könnt ihr andere Spieler verstehen, die auf solche Dienstleistungen zurückgreifen, statt diese selbst zu erspielen? Was denkt ihr generell von dem Konzept, aus virtuellem Geld echtes Geld zu machen?

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



An sich hat die Vorstellung schon etwas verlockendes an sich. Man spielt und kann dabei Geld verdienen. Wer wird da nicht neugierig. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, was die Legalität betrifft. Genau genommen handelt man noch mit den geistigen Besitztümern der jeweiligen Firma, die das Spiel vertreibt und am laufen erhält. So ein Verkauf verstößt doch in dieser Hinsicht gegen die AGB, oder sehe ich das falsch? Ich hätte hier doch starke bedenken, dass man mich anzeigt, wenn ich zum Beispiel eine virtuelle Währung auf Ebay anbiete. Hast du die nicht?

Ich persönlich habe noch nie solche virtuellen Güter gekauft. Für mich geht hier ein wenig der Reiz verloren. Auch in einem Spiel ist es doch ein tolles Gefühl, wenn man sich etwas selbst erarbeitet hat. Ich kenne das zum Beispiel aus meiner Zeit in Guild Wars. Dort gab es auch Waffen oder Gegenstände, für die man einiges an Zeit investieren musste, damit man sie letztendlich bekommt. Für mich wäre es irgendwie langweilig, wenn ich nur bei Ebay schauen müsste und mir das Teil quasi direkt kaufen kann.

Ich kann solche Leute schon ein wenig verstehen, dass sie auf diese Mittel zurückgreifen, aber am Ende muss das jeder selber wissen. So ein MMORPG ist nun mal mit recht viel Zeit verbunden und nicht jeder kann immer so viel davon aufbringen. Hier greift man dann doch mal zu solch einem Angebot. Jetzt stellt sich Frage, ob dieser Spieltyp auch der richtige für einen ist, wenn man sich viele Sachen auf diese Art und Weise beschafft. Man sollte sich dann schon überlegen, ob nicht ein anderes Spiel, mit wesentlich weniger Zeitaufwand, nicht doch besser für einen selbst ist.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das Geschäft mit den Ingame-Waren gibt es schon relativ lange. Soweit ich zurückdenken kann, habe ich noch nie solch ein Ingame-Gut erworben. Ich kenne aber Leute persönlich, die das schon gemacht haben. Das ist ja schon lange nicht nur Gang und Gebe bei Online-Rollenspielen, auch bei vielen Browsergamen hat man als Spieler die Möglichkeit, sich diese Güter für Bares zu kaufen. Aber am meisten bommt natürlich das Geschäft für die MMORPGs, wie zum Beispiel World of Warcraft. Für dieses Spiel kann man ja auch problemlos Sachen für das Ingame-Spiel erwerben, das ist gängiste ist die Ingame-Währung Gold.

Die Frage, warum sich so viel Geld mit diesen Ingame-Waren verdienen lässt, ist eigentlich gar nicht so schwer zu beantworten. Zielgruppe dieser Waren sind Leute, die schnell einen kleinen Vorsprung im Spiel haben wollen, um schneller im Spiel voranzukommen. Sehr viele Leute sind bereit, sehr viel Geld zu bezahlen, um dann besser im Spiel dazustehen. Es gibt ja auch die Möglichkeit, starke WOW-Accounts für mehrere hundert Euro zu kaufen. Das Publikum ist also definitiv vorhanden.

Unter China-Farmer verstehe ich eher Leute, die für einen Mindestlohn in asiatischen Ländern solche digitalen Güter erwirtschaften, indem sie den ganzen Tag nichts anderes tun, als diese Spiele zu spielen und dann eben diese Ingame-Artikel zu verdienen. Die Farmer selbst verdienen dann nicht viel mehr als 100€ im Monat, während sie an die 15 Stunden am Tag spielen müssen. Die Bosse dieser China-Farmer vedienen sich währenddessen dumm und dusselig.

Ich selbst mag die Idee eigentlich auch, könnte es mir aber selbst nicht vorstellen, mein Geld dauerhaft auf diese Art und Weise zu verdienen. Man muss ja schließlich schon sehr gut in solch einem MMORPG wie World of Warcraft sein, um schnell brauchbare und verkäufliche Güter zu verdienen. Das muss man dann lange und oft machen, worauf ich gar keine Lust hätte. Dass man mit virtuellen Gütern viel Geld verdienen kann, würde ich jedoch niemals bezweifeln.

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» Inceptor » Beiträge: 317 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es bilden sich doch immer neue Geschäftsberreiche, gerade der Verkauf von Ingame-Währungen lebt doch davon das es immer wieder Spieler geben wird, die aus welchen Gründen auch immer diese Virtuelle Währungen gegen echte(harte) Währung kaufen, da helfen auch AGBs oder EULAs gar nichts dagegen. In den MMORPGs wird doch auch oftmals ein Wirtschaftskreislauf simuliert.

Wenn man sich Diablo 3 anschaut versuchen doch auch große Publisher in dieses Geschäft einzusteigen, 250€ für eine Waffe in einem Computerspiel? Es gibt wirklich Spieler welche dieses Geld ausgeben, ich habe auch schon selbst eine sogenannte Legendäre Waffe gegen 250€ im offiziellen Blizzard Auktionshaus verkauft. Das natürlich um die Gebühren zu umgehen oder um noch mehr Geld raus zu holen der Handel außerhalb der von Blizzard geschaffenen Möglichkeiten stattfindet, ist doch eine logische Konsequenz.

Wird der Account gesperrt besorgt man sich einen neuen, so machen das viele Verkäufer und meistens sitzen eh "Firmen" aus China (dabei denken wir mal an die Fernsehen-Berichte über sogenannte Farmer aus China) dahinter.

» R.Fuchs » Beiträge: 47 » Talkpoints: 1,23 »



Wenn das nicht verboten wäre, hätte ich das bei World of Warcraft auch gemacht. Da hatte ich nämlich sowieso immer viel zu viel Gold, so dass ich das gar nicht alles hätte ausgeben können, wenn ich es denn für sinnvolle Sachen eingesetzt hätte. Aber ich habe mich das nie getraut, da ich nicht will, dass mein Account gesperrt wird.

Außerdem finde ich es auch nicht in Ordnung, wenn so etwas mit Bots betrieben wird. Wenn man privat Gold über hat, dann finde ich das in Ordnung. Aber die Bots machen den Spielspaß für andere kaputt und schaffen ein Ungleichgewicht in Angebot und Nachfrage, wodurch die richtigen Spieler einen Nachteil erleben. Deswegen finde ich das nicht so toll.

Ich kenne auch jemanden, der in WoW regelmäßig Gold gekauft hat und das finde ich auch in Ordnung. Warum auch nicht? Er hat sehr gut verdient und musste viel arbeiten, so dass er einfach keine Zeit hatte, sich die Sachen selber zusammen zu farmen. Also hat er sich eben das Gold gekauft und die In-game Sachen damit erworben. Übertreiben sollte man es meiner Meinung nach damit aber nicht.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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