Glückliche Erinnerung an die Großeltern
Ich kann mich sehr gut an meine Großeltern erinnern, da ich 3 Jahre lang im Kleinkindalter bei ihnen aufgewachsen bin. Die erste Erinnerung ist ein ganz typischer Geruch, wenn ich zu ihnen ins Haus reingekommen bin. Sie waren sehr einfache Leute, was sie nie gestört hat. Sie haben sich sehr geliebt und mich auch. Überall haben sie mich mitgenommen. Wir haben zum Beispiel Holz im Wald gesammelt. Wir sind sowieso viel draussen in der Natur gewesen. Meine Oma hat immer viele Lieder gesungen. Und kochen konnte sie!
Das Leben bei ihnen auf dem Dorf in einfachen aber sehr liebevollen Verhältnissen hat mich sehr geprägt und ist mir bis heute in guter Erinnerung geblieben. Ich weiß nicht mehr viel aus dieser Zeit. Zum Beispiel kann ich mich nicht an meine Eltern erinnern, die mich am Wochenende immer bei den Großeltern besucht haben. Aber an das schöne Leben bei meinen Großeltern kann ich mich gut erinnern, obwohl ich damals noch sehr klein war.
Zumindest bei einem Großelternteil kann ich mich an viele glückliche Kindheitserinnerungen erinnern, bei den zweiten Großeltern waren leider kleine Kinder nicht so willkommen.
Voranschicken muss ich, das ich Opas absoluter Liebling war. Wenn er mit seinem Berliner Roller unsere Straße hochfuhr bin ich immer schnell ans Fenster gestürzt und habe ihn lauthals begrüßt. Meistens hat er mir immer etwas mitgebracht, auch wenn es nur ein Indianerbrötchen aus der Kantine war. Wir waren ein Herz und eine Seele und haben unheimlich viel miteinander unternommen. Mein Opa hatte mit mir die schönsten Ausflüge mit dem Motorroller unternommen, mir das Fahradfahren beigebracht und war auch sonst immer für mich da. Meine Oma tat auch immer alles für mich, sie hatte sogar für einige Jahre verkürzt gearbeitet damit ich auf Grund meiner auswärts berufstätigen Eltern nicht schon vor sechs Uhr in die Kinderkrippe beziehungsweise in den Kindergarten gebracht werden musste und um dann auch nicht erst um abends um sechs Uhr wieder abgeholt zu werden.
Meine Oma und mein Opa haben mir von ihrem knappen Verdienst den schönsten Roller gekauft den man sich nur vorstellen kann und später sogar ein Fahrad zusammen mit mir aufgebaut. Mit meinem Opa konnte ich schön im Keller mit richtigem Handwerkszeug basteln oder irgendetwas bauen, auch konnte er immer schöne Geschichten erzählen. Abends ist er immer noch zu mir ans Bett gekommen und hat mir irgendwelche Sachen aus seiner Kindheit und auch aus dem Krieg erzählt, letzteres sehr zum Ärger von meiner Oma.
Es waren absolute Bilderbuchgroßeltern. Leider ist mein Opa nicht sehr alt geworden, er starb kurz nach dem Erreichen des Rentenalters und mehreren Schlaganfällen, was mich damals sehr belastet hatte obwohl ich schon volljährig war. Meine Oma hat noch ein paar Jahre länger gelebt obwohl sie auch einige Krankheiten hatte die sie sehr mitnahmen, obwohl sie nie darüber klagte. Heute sehe ich es als absolute Ehrensache an dass ich mich um ihre Grabstellen kümmere da auch meine Eltern nicht mehr so fit sind um es selber zu machen.
Die Mutter meiner Mutter durfte ich leider nie kennenlernen, da sie noch vor meiner Geburt ums Leben gekommen ist. Um mir ein Bild von ihr machen zu können, habe ich mir Fotos angeschaut und mir viel erzählen lassen.
Der Papa meiner Mutter ist erst vor vier Jahren gestorben. An ihn habe ich viele Erinnerungen. Er war ein Mensch der jedem geholfen hat, immer auf unendliche Ideen gekommen ist, um etwas preiswert und robust zu reparieren. Er hat zum Beispiel in dem Dorf in dem er gelebt hat die erste Waschmaschine selber gebaut. Jeder der wollte durfte zu ihnen um Wäsche zu waschen. Er hatte ein Mietshaus, und auch wenn dort lebende Familie Probleme hatten die komplette Miete zu zahlen, gab es keine Probleme, er war immer sehr hilfsbereit. Ich kann mich an ein Erlebniss erinnern, es hat geregnet, meine Mutter hat noch Klavierstunden gegeben, aber ich, im Alter von fast vier Jahren wollte unbedingt zu meinem Opa. Er wohnte nicht weit weg, waren ungefähr 15 Gehminuten, was für so ein kleines Mädchen doch schon eine recht weite Strecke ist. Ich habe mir meine Gummistiefel angezogen, mir den Regenschirm genommen und bis einfach zu meinem Opa gegangen. Meine Mutter wußte nichts von meinem Ausflug. Sie hat es erfahren, als die Briefträgerin des Dorfes zu ihr gekommen ist und sagte, dass sie mir hinterging bis zu meinem Opa. Meine Mutter hat später erwähnt, dass ich ihr an diesem Tag gesagt habe, dass ich zu meiner Tante gehe, welche im selben Haus wohnte.
Der Vater meines Vaters ist vor fünf Jahren gestorben. Er war mir nie so nah wie mein anderer Opa. Aber meine Erinnerungen an ihn sind auch was besonders. Er war der Opa in Uniform, hatte immer wieder solch eigenartige Ideen. Er wollte selbst mit noch 80 in die Politik. Er liebte seinen Garten, hatte dort immer kleine Kücken. Jedes mal als wir dort zu Besuch waren, gab es frisches Obst aus seinem Garten. Ebenfalls liebste er es frühmorgens aus dem Haus zu gehen um Pilze zu sammeln oder frische Beeren. Sein ganzer Keller stand voll mit Gläsern. Mein Opa mußte kurz nachdem er aufgestanden ist, erstmal ein Gläschen Wodka trinken und sich danach eine Zigarette anzünden. Und das war auch das Einzige mal im ganzen Tag.
Die Mutter meines Vaters lebt noch. Eine sehr liebenswerte Person, will immer helfen, gibt jedem der in Geldnot ist ihr letztes Geld, obwohl sie selbst Monat für Monat sehr wenig hat. Ist immer sauer wenn wir ihr mal was von unseren Mädchen schicken, sagt dann immer, dass ein Foto gereicht hätte, für den Rest hätten wir den beiden etwas kaufen können. Eine kleine Frau mit rotgefärbtem Haar.
Dann gibt es noch die Stiefmutter meiner Mutter, denn mein Opa hat neu geheiratet. Für mich war sie immer eine Oma, da ich sie von Anfang an kannte. Mittlerweile hasse ich sie und kann nichts anderes mit ihr verbinden. Sie hat sich nach dem Tod meines Opas erhangen, an dem Tag an dem sie ihren kleinen Anteil am Haus meines Opas abgeben sollte. Sie hat alle Wichtigen Papiere meines Opas vernichtet, das Konto dass mein Opa für seine Kinder eröffnet hat leergeräumt. Sie hat alles den Nachbarn geschenkt mit welchen es seid über 20 Jahren keinen Kontakt gab. Meine Mutter mußte in das Haus in dem sie mit meinem Opa gelebt hat einbrechen um Familienerbstücke zu klauen, welche schon seid jahrzenten im Besitz ihrer Familie waren. Es gab noch viele weiter Dinge und ich denke dass mich jeder verstehen kann, dass ich diese Person hasse.
Alle meine Großeltern leben oder lebten in Pole, so dass ich sie wirklich selten gesehen habe. Zum Glück gab es irgendwann Telefone, so dass man wenigstens mal telefonieren konnte.
Meine beiden Großmütter leben zum Glück noch und auch meine Großväter sind erst gestorben, als ich schon fast erwachsen war. Daher hatte ich in meiner Kindheit sehr viel von allen vieren, da es auch den verstorbenen Opas lange Zeit sehr gut ging und sie vital genug waren, Dinge mit uns zu unternehmen.
An meinen einen Großvater habe ich sehr liebe Erinnerungen. Als wir klein waren hat er uns immer Märchen erzählt, allerdings mit den falschen Namen. So hat er beispielsweise die Geschichte von Schneewittchen erzählt, aber immer behauptet, die Hauptfigur hieße Dornröschen. Wenn wir dann entgeistert protestiert haben, dass das falsch sei, was er da redete, tat er immer ganz verwirrt und schockiert und fragte, ob wie sicher seien, dass er sich vertan habe. Insgeheim hat er sich königlich über unsere Entrüstung amüsiert.
Als wir etwas größer waren, hat er uns immer nach den Zeugnissen gefragt und für gute Noten sehr gelobt ziemlich viel Geld verschenkt(Zumindest war es für uns viel Geld, mit acht Jahren erschienen mir 5DM pro Eins als wahrer Reichtum. Und bei sieben Enkelkinder läppert sich da auch was zusammen.).
Die dazugehörige Oma war sehr überängstlich und sehr altmodisch. Sie wollte immer, dass ich mich wie eine Dame benehme: Hübsche Kleider trage, still sitze, handarbeite und so weiter. Abgesehen davon, dass die meisten Dinge, die mir so Spaß machten sich in ihrer Gedankenwelt für ein anständiges Mädchen nicht schickten, war sie auch immer in Panik, dass uns Kindern wer-weiß-was zustoßen könne, wenn man uns von der Leine ließe. Wie ihr seht, habe ich trotz der maßlosen Gefahren, die an jeder Ecke lauerten überlebt. Das war halt etwas anstrengend, aber dafür konnte sie großartig kochen und hat uns gerne und reichlich verköstigt, vor allem mit den von uns Kindern heiß geliebten Süßigkeiten hat sie uns überhäuft.
Bei meinem beiden anderen Großeltern war es eher umgekehrt. Meine Oma war zwar sehr streng, hat uns aber viel beigebracht und sich sehr viel mit uns beschäftigt. Dabei war sie durchaus auch für wildere Spiele, wie Klettertouren auf Bäumen, im Sandkasten buddeln, Butzen bauen oder ähnlichem bereit. Sie hatte eigentlich immer Zeit für uns und hat andere Dinge dann eben aufgeschoben, wenn uns langweilig war.
Sie fand auch, dass Latzhosen und Turnschuhe sehr viel geeignetere Kleidung für mich seien, als die Rüschenkleidchen und Ballerinas, deren Fehlen meine andere Oma immer bemängelt hat. Am meisten hat mir gefallen, dass wir immer wenn wir zu ihr kamen, ein kleines Auto bekamen. Die andere Oma fand es skandalös, dass ich Autos bekam, weil Mädchen mit sowas nicht spielen sollten, wie sie fand. Oma Edith hingegen pfiff auf "derart lächerliche, verstaubte Regeln" und hat mir gekauft, was ich gerne wollte, nicht was sie für angemessen hielt. Das fand ich immer prima, dass sie da so offen war, schon als ich noch ganz klein war.
Der Opa war eher unbegeistert von uns, solange wir klein waren. Kleine Kinder waren ihm lästig, weil sie Lärm und Dreck machen, wie er oft betonte. Dafür war er aber ein wunderbarer Gesprächspartner als wir älter und "verständiger" waren und hat uns viel Blödsinn beigebracht, von Bauanleitungen für Stinkbomben über Trinklieder und schmutzige Witze. Wir haben viel mit ihm gelacht, und viel und heftig diskutiert. Auch hier habe ich eine ganze Menge gelernt, weil mein Opa unheimlich viel wusste. Er hat sehr viel gelesen und als Kind und Teenager schien mir sein Wissensschatz unendlich, aber auch jetzt als Erwachsene muss ich noch einräumen, dass er extrem gebildet war.
Ich habe meine Urgroßeltern leider nie kennen gelernt, weder väterlicherseits noch mütterlicherseits und ich bin sehr traurig darüber. Trotzdem muss ich sagen, dass ich die besten Großeltern hatte, die man sich vorstellen kann. Sie sind leider auch beide erst gerade (meine Oma in diesem Jahr und mein Opa vor zwei Jahren, gestorben).
Meine Oma und mein Opa hat die ersten drei Jahre meines Lebens auf mich aufgepasst, da meine Eltern am Arbeiten waren. Meine Oma habe ich als liebevolle Hausfrau und Großmutter in Erinnerung. Sie hatte immer eine weiße Schürze umgebunden und nur, wenn sie auf Besuch war, tat sie sie ab. Schon morgens richtete sie mir ein liebevolles Frühstück mit Kakao und Honigbrot oder Marmeladebrot. Oft gab es auch noch diese tollen Milupa- Breipackungen mit Milch. Noch heute, wenn ich diesen Geruch rieche, fühle ich mich wieder wohl, als wäre ich bei ihr zu Hause. Ihr Hobby war stricken und singen. Sie sang sehr viel mit mir und ich kann auch heute noch sehr gut singen und bin sehr musikalisch. Sie lernte sich selber noch heimlich englisch (mein Opa durfte das nicht wissen).
Mein Opa war mir gegenüber auch immer fabelhaft. Er schimpfte fast nie. Eigentlich nur einmal kann ich mich daran erinnern und da war ich so schrecklich traurig, dass ich ihn enttäuscht hatte, dass ich weinen musste und er musste dann mitweinen, weil er es nicht sehen konnte, dass ich weinte. Er spielte mit mir Eisenbahn, nahm mich mit in die Werkstatt, bastelte mir Kugelbahnen. Er zimmerte einen Kaufmannsladen, mit dem ich stundenlang spielte und bastelte mühevoll Münzen für mich.
Ich finde, es ist für jedes Kind wichtig, tolle Großeltern zu haben und ich bin froh, dass meine Tochter ebenfalls solche Großeltern hat, die sich so großzügig mit ihr abgeben und um sie kümmern, denn die Großeltern sind wirklich die ersten Freunde der Kinder.
Meine Großeltern väterlicherseits habe ich leider nicht kennengelernt. Mein Großvater starb lange vor meiner Geburt und meine Großmutter, als ich ca. 1,5 Jahre alt war. Deswegen habe ich auch an sie leider keinerlei Erinnerungen und kenne sie nur aus Erzählungen. Meine Großeltern mütterlicherseits habe ich aber noch kennengelernt und einige Erinnerungen habe ich in der Tat noch an die beiden. Bei meiner Großmutter erinnere ich mich noch daran, dass sie sehr gut für mich gesorgt hat, wenn ich mal bei ihr war. Auch mein Großvater hat sich sehr gut bemüht und mir sogar mit viel Geduld das Schwimmen beigebracht.
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