Warum hat ein "Streber" so einen negativen Touch?
Zitronengras hat geschrieben:Und das empfinde ich als den wesentlichen Unterschied zu denen, die ich als Streber ansah. Die haben immer gelernt, auch wenn es eben keine wichtige Arbeit war, wenn es also gar nicht wichtig war, irgendwo gut abzuschneiden. Selbst dann waren sie strebsam oder haben mit dem Lehrer diskutiert, warum er eine Aufgabe als falsch gewertet hat, obwohl sie trotzdem noch eine eins bekommen haben.
Bist du der Meinung, dass man nur für wichtige Arbeiten lernen sollte? Es gibt sicher auch genug Leute, die sich einfach für bestimmte Themen interessieren und einfach so wissbegierig sind, dass sie alles wissen wollen. Was ist daran schlecht, wenn man so viel wie möglich über ein Thema erfahren möchte? Hier greift ein ganz alter und abgedroschener Satz: man lernt in erster Linie für sich und sein eigenes Leben und nicht für die Schule. Ich finde es nicht negativ, wenn jemand mehr lernt als unbedingt notwendig ist.
Bist du der Meinung, dass man nur für wichtige Arbeiten lernen sollte? Es gibt sicher auch genug Leute, die sich einfach für bestimmte Themen interessieren und einfach so wissbegierig sind, dass sie alles wissen wollen. Was ist daran schlecht, wenn man so viel wie möglich über ein Thema erfahren möchte? Hier greift ein ganz alter und abgedroschener Satz: man lernt in erster Linie für sich und sein eigenes Leben und nicht für die Schule. Ich finde es nicht negativ, wenn jemand mehr lernt als unbedingt notwendig ist.
Wenn jemanden ein Thema besonders interessiert und derjenige dann deshalb viel darüber weiß, weil er sich gerne damit beschäftigt und ihm der Themenbereich Freude macht, dass ist mit dem Wissenserwerb ja keine Anstrengung verbunden, sondern man lernt eher „nebenbei“.
„Streber“ sein bedeutet für mich eher, dass jemand wirklich immer paukt – also nicht aus reinem Interesse am Thema von ganz alleine lernt – sondern sich immer anstrengt. Dann stimmt nämlich das Verhältnis von Investition und Ergebnis nicht. Der Streber würde immer viel investieren (viel lernen), aber es lohnt sich nur in manchen Fällen.
Den Satz, man lerne nicht für die Schule, habe ich ohnehin nie geglaubt, das redet man gerne den Kindern ein, aber eigentlich stimmt es nicht. Da man ja so viele Lehrinhalte nach der Schule nie wieder benötigt und getrost vergessen kann. D.h. all das, was man später nicht mehr braucht hat man eigentlich nur für die Schule gelernt.
Also wenn man Interesse an einem Thema hat, dann ist das ja eine Tätigkeit, die sicherlich auch irgendwie Spaß macht. Aber Streber sein, im Sinne von sich Dinge hineinpauken, macht sicherlich keinen Spaß, sondern ist eine selbst auferlegte Verpflichtung. Da geht Lebenszeit dann unnötig mit Paukerei dahin, die man nie wieder bekommt und durchaus schöner hätte verbringen können, wenn man nur dann lernt, wenn es sich auch lohnt.
Also ich fand es immer sehr gut, wenn ich als Streber in der Schule bezeichnet wurde. Ich fand das auch absolut nicht schlimm, da ich es eben eigentlich eher gut finde, wenn man auch ordentliche Leistungen in der Schule bringt. In der Unterstufe wurde das oftmals auch negativ verwendet, da es da einfach nicht so "cool" war, wenn man gut in der Schule war. Aber ich habe mich auch in der Oberstufe erst zum kleinen Streber in manchen Fächern gemausert und das war für mich in Ordnung.
Also so an sich finde ich den Begriff nicht schlimm. Allerdings gibt es natürlich auch Leute, die es wirklich mit ihrer Strebsamkeit übertreiben. Beispielsweise hatten wir eine in der Klasse, die sich für jede Gruppenarbeit zu gut war und die wollte mit niemandem zusammen arbeiten und immer alleine machen. Allerdings ging das irgendwann schief, da sie dann zwei Noten abgezogen bekommen hat, weil sie eben das "Thema" verfehlt hat. Da hat sie dann geheult wie sonst noch was und wir fanden das auch relativ amüsant, da sie sich immer ziemlich daneben benommen hat und auch immer sehr egoistisch war. Sie war nicht nur strebsam, sondern auch ziemlich schleimig und das hat ihr dann irgendwann keine guten Noten mehr beschert.
Bei uns wurden Schüler mit guten Noten also nie ernsthaft als nervig angesehen, das war dann eher das Sozialverhalten. Denn bei uns waren sehr viele Schüler eben bemüht, dass sie gute Noten bekommen und das war total normal und das wurde dann eben auch dementsprechend bewundert.
Bei meiner Schwester auf der Schule ist es aber wieder ganz was anderes. Denn dort werden die Leute mit guten Noten wirklich nur als "Streber" hingestellt und mit denen möchte dann auch niemand etwas zu tun haben. Aber allgemein muss ich sagen, dass ich das eher als Neidverhalten empfinde und auch denke, dass es ziemlich lächerlich ist.
An einem Streber ist für mich vorerst nichts verwerfliches. Wir haben damals Menschen als einen Streber bezeichnet, der den Lehrern am besten den Hintern nach getragen hat. Gute Noten schreiben war uns relativ egal, es ging um das Petzen, einschleimen, den Lehrern nachrennen und uns verpfeifen. Die guten Noten waren dann natürlich auch ins Auge gestochen und somit wurde dieser als Streber tituliert. Es geht denke ich bei einem Streber um die Art und Weise, wie er drauf ist, sodass dieser dann einen negativen Touch erhält. Leute die meinen sie seien etwas Besseres sind in der Gesellschaft auch heute nicht immer gerne gesehen und spüren dies deutlich.
Ich glaube, dass der Begriff „Streber“ so negativ behaftet ist, weil man damit jemandem verbindet, der die ganze Zeit nur zu Hause sitzt und lernt. Wenn man mit einem solchen Streber befreundet ist, dann ist es immer sehr ärgerlich, wenn man etwas mit ihm unternehmen will, aber dieser muss ja noch unbedingt für dieses oder jenes Fach lernen, obwohl vielleicht nicht einmal eine Klausur ansteht.
Menschen, die einfach gut in der Schule sind, würde ich nicht direkt als „Streber“ bezeichnen. Streber sind für mich wirklich nur diejenigen, die nur mit Lernen beschäftigt sind. Manche haben das Lernen sicher nötig und es ist natürlich auch nichts schlechtes, wenn man viel lernt, aber wenn man dadurch gar keinen Spaß mehr hat und nicht mal mehr aus dem Haus raus geht, dann finde ich es schon zu viel. Ich finde es auch wichtig, dass man die sozialen Kontakte pflegt und das machen Streber häufig ja nicht.
Andererseits gibt es Menschen, die in der Schule einfach gut aufpassen und dann auch gute Noten schreiben, ohne viel lernen zu müssen. Darunter würde ich mich zum Beispiel zählen. Mir genügt meistens das, was ich im Unterricht mitbekomme, um zumindest eine zwei oder eine drei zu schreiben. Wenn ich dann noch ein wenig lerne, dann schreibe ich meistens etwas zwischen eins und zwei. Wenn man solche Menschen als Streber bezeichnet, dann spricht da vielleicht ein bisschen der Neid, weil man selbst nur durch Zuhören im Unterricht nicht so gute Noten schreibt. Aber das ist nur eine Vermutung. Ich selbst werfe niemanden vor, ein Streber zu sein, weil ich das Lernverhalten der meisten nicht gut genug kenne und es eben ein negativ behafteter Begriff ist.
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