Ärger mit den Kindern meiner Lebensgefährtin und jetzt?

Ärger mit den Kindern meiner Lebensgefährten und jetzt ist es unglaublich kompliziert. Wir (meine Lebensgefährtin und ich) haben uns vor einem halben Jahr kennen gelernt. Die Gemeinschaft lief einfach super. Meine Nochehefrau wollte sich seit mehreren Jahren nicht Scheiden lassen (finanz. Gründe). Doch als ich meine jetzige Lebensgefährtin kennen lernte, bestand ich auf eine offizielle Trennung. Doch jetzt machte sie mir nur ein schlechtes Gewissen mit meinen Kindern, Haus und mit Ihr. Allen ging es so schlecht und ich bin der Schuldige.

Nach ca. 4 Monaten kam der erste Rauswurf bei meiner Lebensgefährtin. Meine Lebensgefährtin setzte mich vor die Tür, weil ich keine klare Linie hatte. War hin und hergerissen. Nicht wegen meiner Liebe zu meiner neuen Lebensgefährtin, sondern wegen dem schlechten Gewissen meiner Kinder, des Hauses und wegen meiner Nochehefrau. Wegen dem schlechten Gewissen eskalierte es 2 mal mit den Kindern meiner Lebensgefährtin. Daraufhin habe ich Angst wieder dorthin zugehen. Momentan bin ich offiziell auf dem Wege der Trennung und wohne wieder allein.

Der Kontakt zu meiner Lebensgefährtin ist zum Glück nicht abgebrochen, jedoch wissen die Kinder nichts von unserem Geheimnis. Um mein geistiges Wohl kümmert sich ein Psychotherapeut und ich habe diese Samariterstellung unter Kontrolle. Ich und meine Lebensgefährtin stehen vor einem großen Problem. Wie schaffen wir es wieder gemeinsam zu den Kindern Vertrauen aufzubauen.

Was genau sind denn die finanziellen Gründe, dass die Scheidung nicht beantragt wird? Wenn es um die Aufteilung des Vermögens geht, kann man dies auch ohne Anwälte und Gerichte klären. Wobei das nur möglich ist, wenn sich die Eheleute einig sind, wie die finanziellen Belange geregelt werden. Da hat sich deine neue Partnerin eigentlich nicht einzumischen.

Ich sage auch nichts zur Unterhaltsregelung bei meinem Freund gegenüber den seinen Kindern, auch wenn man es mittlerweile mal neu berechnen müsste. Aber das ist seine Sache und nicht meine Angelegenheit. Deswegen solltest du da wirklich eine klare Linie rein bringen und auch deiner jetzigen Partnerin sagen, dass du da keine Einmischung möchtest.

Allerdings verstehe ich jetzt nicht, was ihre Kinder mit eurem Problem zu tun haben. Sicher werden sie, je nach Alter, eure Beziehung nicht wirklich ernst nehmen, wenn deine Partnerin dich nun schon mehrfach vor die Tür gesetzt hat. Da verstehe ich auch nicht, warum du an der Beziehung festhalten willst. Du bist in psychischer Behandlung und deinem Therapeuten sollte auch schon aufgefallen sein, dass eure Beziehung dir eher schadet.

Das schlechte Gewissen gegenüber deinen Kindern kann man verstehen. Immerhin haben sie nicht mehr die heile Familie mit Mutter und Vater unter einem Dach. Aber es ist doch kein Partner allein an der Trennung beteiligt. Deine Nochgattin wird daran auch ihren Anteil haben. Je nachdem wie alt deine Kinder sind, kann man ihnen da viel erklären. Du wohnst zwar nicht mehr bei ihnen, aber du bist ja weiterhin ihr Vater und hoffentlich auch für sie da.

Wenn nun deine Partnerin behauptet, dass es allen wegen dir schlecht geht, dann fehlt für diese Aussage doch jede Grundlage. So kurz wie ihr zusammen seid und mit den vorhandenen Problemen, bist du wohl kaum für das Wohlergehen von allen beteiligten verantwortlich. Sicher ist es richtig, dass du selbst eine klare Linie fahren musst. Aber das nicht nur in Richtung deiner Nochgattin, sondern auch gegenüber deiner Partnerin, wenn ihr zusammen bleiben wollt.

Ich würde an deiner Stelle noch eine Weile so weiter machen, wie es gerade ist. Die Probleme, die du in letzter Zeit hattest, kamen doch daher, dass du alles auf einmal wolltest. Während der Scheidung, bzw. sogar noch während der Diskussionen wegen der Scheidung schon mit der neuen Lebensgefährtin zusammen sein, ist halt hochproblematisch. Du hättest die Scheidung konsequenterweise schon viel früher durchziehen müssen. Dann wärst du auch wirklich frei gewesen. Aber ich kann schon verstehen, dass man das vor sich hinschiebt, wenn Kinder im Spiel sind. Das sollte kein Vorwurf sein, ist aber eben Fakt.

Ich verstehe nicht so ganz, warum deine Situation mit deiner Ehefrau und deinen Kindern zur Eskalation mit den Kindern deiner Lebensgefährtin geführt habt. Aber letztlich lag es wohl daran, dass du in dieser Zeit einfach zu viel Ballast mit dir rumgeschleppt hast. Damit hast du deine Beziehung zu diesen Kindern aber sehr gefährdet. Kinder sind da oft nicht so großzügig im Verzeihen.

Von daher würde ich die Sache jetzt ganz ruhig angehen. Geh zur Therapie, regel die Sache mit der Scheidung, versuch die Beziehung zu deinen eigenen Kindern in Ordnung zu bringen. Diese Beziehung sollte dir erst mal wichtiger sein als die zu fremden Kindern. Auch weil die Kinder deiner Lebensgefährtin es seltsam finden werden, wenn du eigene Kinder hast, die du nie siehst, aber Zeit mit ihnen verbringen willst. Dass rückt dich als potentieller Vater in ein sehr schlechtes Licht.

In dieser Zeit kannst du ja deine Lebensgefährtin "heimlich" treffen und ihr könnt eure Beziehung stabilisieren, denn die musste ja auch sehr früh sehr viel wegstecken. Schaut erst mal wie das läuft. Und nach einer Weile, wenn sich abzeichnet, dass sich alles fügt, könnte deine Lebensgefährtin ihre Kinder langsam darauf vorbereiten, dass du immer noch ein Teil ihres Lebens bist. Oder besser "wieder", statt "immer noch". Du hast deine Probleme gelöst, es tut dir leid, was alles vorgefallen ist.

Gebt den Kindern dabei so viel Zeit, wie sie brauchen. Wenn ihr es übereilt, wird es nach hinten losgehen. Wenn du z.B. dann gleich bei deiner Lebensgefährtin über Nacht bleibst, werden die Kinder es so empfinden, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden und nicht mitreden dürfen. Ihre Wut darüber werden sie größtenteils auf dich richten. Und dann wird das nie etwas. Geht es langsam an. Wenn du mit dieser Frau den Rest deines Lebens verbringen willst, habt ihr es doch nicht eilig.