Müssen Männer wirklich die Frauen verstehen lernen?

In meinem Bekanntenkreis höre ich oft solche Sätze wie "Verstehe einer die Frauen" oder "eine Frau muss man erst verstehen lernen". Auch "kein Mann versteht die Frauenwelt" usw. höre ich sehr oft. Neulich meinte auch mein Freund zu mir, dass er die Frauen nie verstehen wird und dass eben die Frauen sehr schwer zu verstehen sind. Richtig antworten, warum er das meint konnte er nicht.

Denkt ihr auch, dass Männer erst mal lernen müssen die Frauen zu verstehen? Warum sind denn Frauen angeblich so schwer zu verstehen? Wenn ihr männlich seid, dann könnt ihr doch bestimmt sagen, was euch an Frauen so verzweifeln lässt, weil ihr sie nicht verstehen könnt. Oder seid ihr die richtigen Frauenversteher?

MissMarple hat geschrieben:Richtig antworten, warum er das meint konnte er nicht.

Ich als echter Mann (hört sich ja super an) denke, dass wir die Frauen genau so viel verstehen wie die Frauen die Männer. Wichtig ist doch nur, dass man dem gegenüber alles verständlich machen kann, wenn auch im nachhinein.

Meines Erachtens sind solche Sichtweisen nicht durch die handfeste Andersartigkeit des "schönen Geschlechts", sondern durch die Mystifizierung desselben zu begründen. Mit einem griffigen "Verstehe einer die Frauen" macht man es sich ganz leicht die Ursachen für ein womöglich tatsächlich existierendes Kommunikationsproblem von sich zu weisen, indem man sich mit der Redensart auch auf die breite Masse beruft, die ebenfalls auf den Spruch zurückgreift, nach dem Motto "Zu versuchen die Frauen zu verstehen ist ja so ein aussichtsloses Unterfangen und all die Anderen bekommen es ja auch nicht hin. Das kann nichts werden".

Sicherlich ticken Frauen nicht genauso wie Männer, was schon alleine durch den spezifischen Hormonhaushalt zu begründen ist. Ich rechne bei einer Frau durchaus mit anderen Verhaltensweisen und kommunikatorischen Eigenarten als bei einem Mann, glaube jedoch diese gut anzunehmen und bedienen zu können. Letztendlich ist für mich eine Frau wie jeder andere Mensch auch, zumal man bei einer Frau auch mal "typisch männliche" Charakterzüge vorfinden kann - und umgekehrt.

Och ein bisschen kann ich nachvollziehen, warum Frauen so schwer zu verstehen sind, obwohl ich selbst eine Frau bin. Denn manchmal sagen wir Frauen einfach Dinge, obwohl wir genau das Gegenteil meinen. Oder sind zickig, obwohl es keinen Grund dafür gibt. Und manchmal verstehe ich selbst nicht, warum ich gerade schlechte Laune habe, obwohl ich kurz vorher noch gut drauf war.

Sicherlich kann man das nicht auf alle Frauen übertragen, aber viele sind nun mal so, mich eingeschlossen. Und wenn wir uns selbst nicht verstehen, wie sollen die Männer das dann können? Die denken ja noch ganz anders als wir. Davon abgesehen verstehe ich die Männer manchmal auch nicht.

Mir hängen solche dummen Sprüche zum Hals heraus. Ich denke da wie "MasterOers": wer etwas nicht will, wird es auch nie können. Mal ehrlich: wir sprechen alle die selbe Sprache, wer ein Kommunikationsproblem hat, muss eben genau hinhören oder nachfragen. Wer das nicht möchte, macht es sich einfach und kloppt solche klischeeartigen Sprüche. Das kommt bei Männern genauso vor wie bei Frauen.

Ich kann sowohl Frauen als auch Männer verstehen, weil/wenn ich es will. Es gibt Menschen, die wollen sich mit einer Aura umgeben, die sie auf eine bestimmte Art erscheinen lässt. So wie die "zickige Frau, die nicht weiß, was sie will, aber davon ganz viel" oder "der Mann, der schweigsam ist und nicht zuhören kann". Aber wenn ich solch einfältigen Menschen begegne, drehe ich auf dem Absatz um. Das ist mir zu anstrengend. Wenn man nicht weiß, was man will, kann man nicht ernst genommen werden. Das sollen sich sowohl Frauen, als auch Männer einmal bedenken.

Ich komme sowohl mit männlichen, als auch weiblichen Bekannten aus und verstehe sie auch. Und das ohne große Anstrengung. Weder kommen "wir Frauen" von der Venus, noch "die Männer" vom Mars, man kann sich natürlich künstlich interessanter machen, mit bestimmen "geschlechtstypischen" Verhaltensweisen, aber solche Menschen möchte ich nicht zu meinem Bekanntenkreis zählen. Ich mag ehrliche, direkte Menschen und keine, die gerne um den heißen Brei herumreden oder sich anders geben, als sie sind.

Ich denke, dass wir alle lernen müssen, unser Gegenüber zu verstehen, weil jeder Eigenheiten hat. Aber das bezieht sich nicht auf bestimmte Geschlechter. Es gibt bei jedem Geschlecht "Dramaqueens", die keiner so richtig verstehen kann, aber die Regel ist es denke ich nicht. Wer sich die Mühe macht, verstehen zu wollen, wird auch verstehen. Vorrausgesetzt, man hat ein Gegenüber, dass verstanden werden will. Egal, ob er Männlein oder Weiblein ist

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man andere Menschen verstehen lernen muss und nicht ausschließlich die Männer die Frauen. Auch kann ich nicht wirklich behaupten, dass alle Männer gleich funktionieren, genauso wenig wie die Frauen übrigens. Allerdings kenne ich viele Frauen, die angeben, sie würden die Männer nicht verstehen. Und auch hier kann ich nur immer wieder nachfragen und mich am Ende doch wundern, weil ich nicht der Ansicht bin, dass alle Männer gleich ticken, jedenfalls wäre mir das so noch nicht aufgefallen.

Wenn ich bisher Männer, die der Meinung waren, „die Frauen“ nicht verstehen zu können, gefragt habe, was sie an den Frauen denn so rätselhaft finden, haben mir all diejenigen erzählt, dass Frauen kompliziert seien. Ich kann nicht behaupten, dass ich jeden Mann unkompliziert finde und als Frau wiederum jede andere Frau verstehen kann. Ich finde auch einige Frauen kompliziert, aber eben auch einige Männer. Und grundlegend finde ich die Menschen kompliziert, die nicht deutlich genug ausführen, was in ihnen vorgeht, sondern die sich aus allen möglichen Gesprächen rauswinden, die sich um den Kern der Sache drücken und in Andeutungen sprechen. Aber das ist kein Frauenproblem, würde ich meinen.

Einmal habe ich auch von einem Mann gehört, dass Frauen grundsätzlich zu viel quatschen und Männer direkt und ohne Umschweife auf den Punkt kämen. Auch das kann ich nicht bestätigen. Ich kenne einige Frauen, die sehr schnell zum Punkt kommen und einige Männer, die genau das Gegenteil tun. Also wäre auch das wiederum ein Vorurteil, das ich nicht bestätigen kann.

Insgesamt betrachtet komme ich also wiederum zu dem Schluss, dass man eben andere Menschen verstehen lernen muss, wenn man das will und das Nichtverstehen nicht abhängig von ihrem jeweiligen Geschlecht sein dürfte. Vielleicht fragst Du nächstes Mal auch etwas genauer nach, in welchem Punkt denn hier angeblich das weibliche Geschlecht nicht verstanden wird, und vielleicht findest Du dann heraus, dass das, was Dir genannt wird, genauso gut auf einige Männer zutrifft, die Du kennst. Vielleicht sogar auf den Kritiker selbst, auch das wäre nun nichts bahnbrechendes Neues.

Ich kenne solche Floskeln auch und finde sie grundsätzlich sinnlos und dumm. Manche Frauen beschweren sich über die Männerwelt im Allgemeinen und darüber, dass die Männer sie scheinbar nicht verstehen. Auf der anderen Seite gibt es dann eben auch die Männer, die der Meinung sind, dass sie die Frauen nicht verstehen. Dabei vergessen diese Personen, dass man weder alle Männer noch alle Frauen über einen Kamm scheren kann. Solche dusseligen Aussagen basieren allesamt auf Klischees und Vorurteilen.

Männer müssen nicht lernen, die Frauen an sich zu verstehen. Wenn sich ein Mann und eine Frau begegnen, können sie sich entscheiden, ob sie den anderen sympathisch finden und sich auf ihn einlassen wollen. Manche Verhaltensweisen werden sicher nicht verstanden. Das betrifft beide Seiten. Das liegt aber mit Sicherheit nicht am Geschlecht der jeweiligen Person, sondern einfach daran, dass Menschen nicht alle gleich sind und auch nicht die gleichen Einstellungen vertreten.

Ich finde den Ausdruck „Frauenversteher“ auch ziemlich ätzend. Es gibt Frauen, mit denen ich mich gut verstehe und welche, die ich schrecklich finde oder mit denen ich schlichtweg nichts anfangen kann. Dazwischen gibt es einige Graustufen. Bei Männern sieht es nicht anders aus. Außerdem finde ich nicht, dass man überhaupt versuchen sollte, alle Menschen zu verstehen. Es gibt Menschen, mit denen man auf einer Wellenlänge liegt und welche, bei denen das eben nicht der Fall ist. Damit sollte es dann auch gut sein. Man muss nicht jeden verstehen.