Familienpolitik in Deutschland - Wo den Hebel ansetzen?
Immer wieder wird über die Politik geschimpft und gerade, was die Familienpolitik angeht sind viele Familien unzufrieden. Ich höre auch in meiner Familie immer, dass Deutschland nicht familienfreundlich wäre. Wo kann man den Hebel in der Familienpolitik ansetzen? Was würdet ihr ändern, wenn ihr was zu sagen hättet? Was findet ihr nicht so gut und was denkt ihr muss unbedingt geändert werden?
Sherlock-Holmes hat geschrieben:Ich höre auch in meiner Familie immer, dass Deutschland nicht familienfreundlich wäre.
Hast du schon mal daran gedacht, dann bei deiner Familie nachzufragen, was sie dazu bewogen hat, die Familienfreundlichkeit "Deutschland" anzuprangern? Was konkret würden sie als unzureichend sehen und was fast ebenso wichtig ist: welchen Familienbegriff legen sie hier zugrunde? Immerhin kann man unter "Familie" mehr verstehen, als das ganz klassische Modell: verheiratetes Paar mit Kind(ern). Und müssen die Kinder bestimmte Randbedingungen erfüllen, oder zählt Familie auch dann noch so als Familie, wenn die Kinder längst schon ausgezogen sind und eigene Einkommen beziehen?
Sherlock-Holmes hat geschrieben:Was würdet ihr ändern, wenn ihr was zu sagen hättet?
Als erstes würde ich massiv darüber aufklären wollen, dass einzelne Politikfelder nicht losgelöst von anderen Politikfeldern betrachtet werden können. Denn so sorgt man vielleicht für Verteilungskämpfe - kann aber im Grundsatz nichts erreichen und sorgt NIE für nachhaltige und sinnvolle Lösungen. Das hat dann nichts mit der Familienpolitik zu tun. Man muss sich nur mal vorstellen, wie viel von "Bildungspolitik" oder auch "Sozialpolitik" mit Auswirkungen in der Familienpolitik hat. Und sogar der Komplex der "Verteidigungspolitik" (was für ein Euphemismus) spielt wenigstens bei der Frage der Finanzierbarkeit eine gewichtige Rolle.
Die Familienpolitik ist, wie die gesamte Politik innerhalb in Deutschland, ein schlechter Witz und unsere werte Frau Familienministerin hat offenkundig keine Ahnung von dem, was sie tut. Das ist zumindest meine Meinung. Die demographische Entwicklung, die Unterschiede in den Chancen von Kindern, die wenigen Angebote für Familien, es gibt wirklich vieles, was sauer aufstößt.
Ich persönlich würde zunächst diese Änderungen durchnehmen (dazu noch viele andere, aber ich kann auch nicht abschätzen, welche Folgen es hat und ich kann auch nicht wissen, ob all die Änderungen zum gewünschten Ergebnis führen):
- Ferienangebote und der öffentliche Nahverkehr sollten für Kinder und Jugendliche in der Ferienzeit kostenlos sein, damit auch Kindern aus schwachen Familien die Möglichkeit geboten ist, eine schöne Zeit zu verbringen.
- Das Betreuungsgeld gehört abgeschafft und stattdessen sollte mehr Geld in Kitas und frühkindliche Förderung gesteckt werden!
- Es sollte mehr Geld in Jugendorganisationen gesteckt werden, um Kinder hier besser einzugliedern, ihnen vernünftige soziale Strukturen zu bieten und den schlechten Ruf von solchen Vereinen abzubauen (zum Beispiel uncool zu sein).
- Familien sollten bei der Suche von Wohnungen und Häusern nicht benachteiligt werden, eventuell auch mit Förderungen für die Mieter.
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