Mehr Porto für farbige Briefumschläge - einige Fakten

vom 22.05.2010, 06:38 Uhr

Ob farbige Briefumschläge mit einem höheren Porto belegt werden oder doch nicht, das wird immer mal diskutiert. Die Verwirrung ist groß, auch wenn es schon Mitte der Neunziger Jahre eine eindeutige Regelung gibt. Da dieses Thema auch mal wieder in der Lokalpresse diskutiert wurde, hier mal ein paar Informationen von einem Unternehmenssprecher der Deutschen Post.

Fakt ist auf jeden Fall, dass die Adressen auf farbigen (also nicht weißen oder hellbraunen) Briefumschlägen maschinell nur schlecht gelesen werden können. Fast immer ist eine Nachsortierung per Hand nötig. Dies kostet das Unternehmen natürlich auch mehr Geld, dass die Post natürlich am liebsten vom Kunden in Form eines höheren Portos haben möchte. Aber nicht immer bezahlt der Kund auch etwas für diesen Mehraufwand.

Wenn Privatpersonen nur einige wenige Briefe einliefern, die in farbigen Umschlägen stecken, dann wird da kein zusätzliches Porto erhoben, es bleibt bei dem normalen Porto, die sich natürlich je nach Größe und Gewicht der Sendung unterscheidet. Erst bei einer größeren Menge (wobei der Sprecher der Post leider keine Grenze nannte) wird ein Zuschlag zum normalen Porto fällig (auch hier wurden keinen Zahlen genannt).

Diesen Zuschlag gibt es in der Regel eben nur für Geschäftskunden, da die ja meist größere Mengen einer Sendung einliefern. Da die manuelle Sortierung der Briefe (wie oben erwähnt) Mehrkosten verursacht. Auch hier wurden leider keine konkreten Zahlen genannt und auch auf der Homepage finden sich, zumindest mit einfachen Suchmethoden) keine Hinweise.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich musste neulich diesen Zuschlag zahlen, obwohl ich als Privatkunde nur einen einzigen Brief abgegeben habe. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass der betreffenden Umschlag nicht nur farbig, sondern auch noch kariert war und hier und dort Blümchen in den Karos steckten. Der wäre vermutlich wirklich nicht von so einer Maschine auszulesen gewesen, deshalb hatte ich da auch vollstes Verständnis. Das ist zwar ein wenig schade, weil ich bunte Briefumschläge schöner finde, als die einheitlichen weißen, aber ich sehe eben auch ein, dass es unökonomischer ist und das in solchen Ausnahmefällen dann halt auch für Privatpersonen teureres Porto anfällt. Bei einfarbigen "bunten" Umschlägen musste ich aber noch nie zuzahlen, obwohl das ja theoretisch erlaubt wäre, laut dieser Regelung.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde diese Regel ziemlich komisch. Eine Maschine müsste es doch eigentlich lesen können, solange die Schriftfarbe nicht fast identisch mit der Farbe des Umschlags ist. Ich habe vor einigen Tagen auch bunte, das heißt gelbe Briefe abgeschickt und musste kein zusätzliches Porto bezahlen.

Ich kann nicht verstehen wieso man zwischen verschiedenfarbigen Umschlägen den Preis ändern sollte. Ich hoffe, dass meine Briefe trotzdem zugestellt und nicht wieder zurückgesandt werden oder gar nicht mehr auftauchen.

» Luu » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,91 »



Ich höre von diesem Zuschlag um ehrlich zu sein zum ersten Mal und bin davon total überrascht. Wie hoch ist denn dieser Zuschlag für einen normalen Brief? Da hier ja schon Extra-Porto verlangt wurde, weiß das doch bestimmt jemand von euch.

Ansonsten frage ich mich auch, wie die Post das bewerkstelligen will, wenn die Briefe einfach in den Briefkasten geworfen werden. Weiß da jemand etwas zu? Werden einem die Briefe dann einfach zurückgeschickt oder entfällt dann der Zuschlag?

Ansonsten muss ich dazu sagen, dass ich noch nie einen solchen Zuschlag zahlen musste, allerdings kaufe ich mir meistens auch die Marke am Automaten und werfe den Brief dann ein. Und zurückgekommen ist bisher noch nichts. Meistens klebe ich aber auf bunte Umschläge auch einen weißen Aufkleber auf, auf den ich die Adresse schreibe, weil man die sonst echt nur schlecht lesen kann.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wenn Postsendungen zu niedrig frankiert in den Briefkasten geworfen werden, dann gehen sie entweder mit einem entsprechenden Vermerk an den Absender zurück, der dann nachfrankieren darf oder aber der Empfänger eines solchen Briefes muss Strafporto zahlen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe auch schon davon gehört, dass farbige Briefumschläge mit einem höheren Porto versehen werden müssen. Das finde ich ehrlich gesagt absolut nicht in Ordnung. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass es bei solchen Briefumschlägen zu einem höheren Aufwand beim Sortieren kommen kann aber das ist doch auch bei anderen Merkmalen so. So gibt es beispielsweise Menschen mit einer schlechten Handschrift oder auch Personen, welche die Adresse nur sehr klein auf den Umschlag schreiben. Wenn man also für einen farbigen Umschlag mehr Porto bezahlen soll dann sollte man es doch für diese "Fehler" eigentlich auch müssen. Aber generell bin ich der Meinung, dass alle Briefe das gleiche Porto kosten sollten. Das wäre nur fair.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich höre das ebenso wie manch andere hier zum ersten Mal. Und so wie ich überaus verwundert bin, fühle ich auch etwas Wut. Womit will die Post denn noch Geld verdienen? Ich hatte erst gedacht, das wäre ein Witz, denn Umschlag ist Umschlag. Solang die Größe passt, und das Gewicht innerhalb der Vorgaben liegt, kann man doch nicht einfach mehr Porto verlangen, nur, weil der Umschlag in einer anderen Farbe als den herkömmlichen daherkommt. Stimmt es überhaupt, dass die Maschinen das nicht gescheit lesen können und ein manuelles Aussortieren erforderlich ist, oder hat das Gerücht die Post in die Welt gesetzt, nur, damit man noch mehr in die eigene Tasche wirtschaften kann?

Auch hier sehen wir die Ausgeburten eines Betriebes, der ehemals verstaatlicht war. So wie die Telekom nun drosselt, so muss nun die Post, gezwungenermaßen, mehr Porto bei farbigen Briefumschlägen kassieren. Sollen wir der Post vielleicht etwas spenden, damit ihr sehr fragliches Geschäftssystem auch in Zukunft funktioniert? Was kommt als nächstes? Postzustellung nur innerhalb von Städten? Und nur an Freitagen? Ich bin jedenfalls sehr erzürnt über diese Nachricht und warte nur darauf, dass sie auch von Privatkunden mehr Entgelt verlangen.

Noch mehr verwundert mich allerdings, dass die kleine Tagespresse darüber berichtet. Das wäre doch eher was für eine große deutsche Tageszeitung, als für eine kleine lokale Presse, die vielleicht gerne Boulevard-Presse wäre?

» sTalkr » Beiträge: 86 » Talkpoints: 58,02 »



Laut der Auskunft von der offiziellen Postseite (hier zu finden) müssen seit Januar diesen Jahres alle farbigen Briefumschläge mit einem erhöhten Porto frankiert werden. Es gibt also offiziell keine Kulanz mehr oder eine Regelung für Privatkunden mit einem einzelnen Brief.

Das ganze wäre ja vielleicht noch verständlich, wenn es wirklich alle farbigen Umschläge betreffen würde. Aber wenn man sich die Seite genauer ansieht, dann betrifft es nicht alle Umschläge. Die von der Post selbst vertriebenen bunten Umschläge müssen nämlich rein zufällig nicht mit dem erhöhten Porto frankiert werden. Angeblich seien diese Farben getestet und die Beschriftung könne elektronisch erfasst werden.

Wenn man diese Erklärung mal so stehen lässt, dann müsste es aber auch möglich sein, bestimmte Farben bei den von den Privatkunden woanders erworbenen Briefumschlägen zu tolerieren. Es müsste also etwa eine Farbskala oder einen Scanner geben, der ermittelt, ob die Farbe okay ist oder nicht. Dies gibt es aber nicht, Stattdessen sind alle farbigen Umschläge verboten - es sei denn, man erwirbt die nicht gerade billigen Umschläge von der Post. Wenn man diese Umschläge nimmt, dann ist sogar eine dunkle Farbe wie Königsblau plötzlich kein Problem mehr.

Allein aufgrund dieser Diskrepanz in der Argumentation, empfinde ich diese Regelung der Post einfach nur als Schikane und Abzocke. Die Begründung ist nur ein Alibi, um mehr einnehmen zu können.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich höre von dieser neuen Regelung nun gerade zum allerersten Mal und frage mich nun, was denn passieren würde, wenn man zwar einen farbigen Umschlag versendet, diesen aber mit einem weißen Etikett beklebt, auf dem man die Adresse des Empfängers schreibt. Wäre dann auch ein erhöhtes Porto fällig? Schließlich sollte eine Adresse auf weißem Papier ja gut erfasst werden können.

Ich selber habe noch aus meiner Jugendzeit einige farbige Umschläge, werde mir aber nun wohl überlegen, ob ich diese nicht besser entsorge, denn ich sehe es eigentlich nicht ein für farbige Umschläge mehr Geld zu bezahlen, nur weil ein Umschlag eben nicht weiß, sondern vielleicht hellblau ist.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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