Erzieherausbildung auf Privatleben umlegen
Ich lese ja gerne Elternforen. Dort posten eben Eltern, werdende Mütter, Frauen mit Kinderwunsch, aber auch Erzieher und Väter mit. Also eigentlich eine bunte Mischung. Nicht immer geht es rein um Erziehungsthemen, sondern auch um allgemeinere Fragen, die eben das Familienleben betreffen. Auch hier posten dann auch mal Menschen, die noch keine eigenen Kinder haben oder deren Kinder schon lange aus dem Haus sind.
Was immer ein Thema in Elternforen ist, egal auf welcher Plattform, sind Geschenke. Weihnachten, Ostern und Geburtstage bieten da ja eine Vielzahl an Geschenkmöglichkeiten. Nun stehen um diese Jahreszeit ja auch Kommunionen und Konfirmationen an. Da sucht schon mal jemand ohne eigene Kinder nach Anregungen.
So fragte eine Userin, wie hoch ein Geldgeschenk zu so einem Anlass angemessen ist.. Betreffende Userin hat keine eigenen Kinder, arbeitet aber mit Kindern. Noch dazu hat sie einen engen Bezug zu dem Kind, welches sie beschenken möchte. Allerdings einen privaten Bezug. Abgesehen von den üblichen Nebendiskussionen, ob man nun Kommunionen und Konfirmationen nur als Übel ansieht, kamen recht weit gefächerte Tipps und Anregungen.
In einem anderen Thread, in dem es um ein gänzlich anderes Thema ging, berichtete sie halt unter anderem, dass die mit Kindern arbeitet und nannte auch ihre genaue Berufsbezeichnung. Da dem Themenstarter wohl die Meinung nicht passte, wütet er nun in ihrem Thread rum, dass sie doch aufgrund ihrer Ausbildung wissen muss, wie viel man zu so einem Anlass schenkt und noch dazu ist er wohl ein Kirchengegner.
Er argumentiert, ihr berufliches Wissen lässt sich doch auch aufs Privatleben umlegen und vergleicht das mit der Arbeit eines Elektrikers, der daheim ja auch wüsste, wie man ein Kabel anschließt. Mich bewegt nun aber die Frage, ob man mit einer Ausbildung im Bereich der Kindererziehung das erlernte Wissen wirklich auf jede private Situation umlegen kann? In dem Fall halt, muss eine Erzieherin wissen, in welcher Höhe Geldgeschenke angebracht sind? Immerhin sollte sie so viel professionelle Distanz haben, dass sie den betreuten Kindern keine großen Geldgeschenke machen wird, aber hat sicherlich im privaten Bereich Kinder, bei denen sie eben Geld verschenken möchte, sich aber angemessen verhalten möchte.
Ich finde, dass man einer Erzieherin keinen Vorwurf machen kann, wenn sie eine solche Frage stellt. Man darf den Kindern im Kindergarten ja gar keine Geldgeschenke machen oder zumindest ist das nicht gängige Praxis. Außerdem würde man dann ja noch private Kinder von beruflichen Kindern trennen. Ich denke, dass man gerade im privaten Bereich höherpreisig verschenken würde und man es deswegen allein schon nicht vergleichen kann. Wissen kann man aber auf jeden Fall in den privaten Bereich übertragen. Immerhin lernt man in so einer Ausbildung ja etwas über Kinder und den Umgang und das kann man privat sicher anwenden. Jedoch nicht Sachen, die man in der Praxis nicht erlebt hat. Somit war die Frage in Ordnung.
Ich schließe mich Ramones Meinung an, man kann private und berufliche Kinder beziehungsweise Geschenke durchaus nicht vergleichen. So wäre ich zum Beispiel partout gewillter meiner Neffin etwas wertvolleres beziehungsweise höherpreisiges schenken, als meiner Nachhilfe-Schülerin.
Und dass man einer Erzieherin solche "Vorwürfe" macht und dann noch den Vergleich zu einem ganz anderen Berufsfeld, in diesem Falle Elektriker, stellt ist ja auch mehr als nur dreist. Zum einen kann man eben nicht alles wissen und zum anderen haben Geldgeschenke und allgemein Geschenke nicht viel mit dem Alltagsleben im Kindergarten zu tun, denn dort geht es ja oftmals viel mehr um den zwischenmenschlichen beziehungsweise sozialen Kontakt der Kinder und das Lehren des entsprechenden Umganges mit den Mitmenschen beziehungsweise mit den "Mitkindern".
Allgemein finde ich, dass es einfach falsch ist Leute dafür zu verurteilen, weil sie eine Frage stellen. So auch in diesem Falle, man kann der Kindergärtnerin beziehungsweise der Erzieherin doch nicht vorwerfen, sie müsse so etwas wissen und ihre Frage sei eine dumme und unberechtigte Frage. Also ne, so geht das ja mal überhaupt nicht!
Natürlich sollte man von einer Erzieherin erwarten können, dass sie Fähigkeiten aus ihrem Berufsleben auch im Privaten anwenden kann. Von einer Kinderkrankenschwester kann man sicherlich ebenso erwarten, dass sie außerhalb eines Krankenhauses kleine Wunden professionell verarzten kann. Doch was haben private Geschenke denn damit zu tun, was man beruflich macht?
Ich denke auch nicht, dass es dabei ein richtig oder falsch gibt. Und Geschenke sind innerhalb von verschiedenen Familien und/oder Gemeinschaft doch sehr unterschiedlich. Ich glaube zu meiner Konfirmation gab es Konfirmanden die nur 100 Mark bekamen, bei anderen waren es 1500 Mark. Wobei derjenige davon einen Teil gespendet hat, was vorher bekannt war. Und dann kommt es doch auch darauf an, wie viel man selbst zur Verfügung hat.
Wobei ich mir vorstellen könnte, dass es Sinn macht, wenn man die Beträge der Eltern als Außenstehender nicht übersteigt. Aber auch das ist sicherlich abhängig von dem Umfeld des jeweiligen Kindes.
Geldgeschenke haben doch überhaupt nichts mit der Ausbildung im pädagogischen Bereich zu tun. Ich habe selber ebenfalls eine pädagogische Ausbildung, aber während dem ganzen Studium sind solche Themen wie man wem um wie viel Geld etwas schenken soll oder nicht, nicht einmal im Geringsten angesprochen worden. Das sind ja komplett verschiedene Bereiche. Wenn ich als Erzieherin tätig bin, dann habe ich ja nichts mit der Konfirmation, Erstkommunion oder was auch immer zu tun. Selbst wenn ich Religionslehrerin wäre, müsste ich nicht konkret wissen, was üblich ist da zu verschenken. In diesem Fall ist die Chance zwar durchaus größer, dass man da Bescheid weiß, aber nur weil ich ein Kind auf so ein Ereignis vorbereite, muss ich ja nicht automatisch erfahren, was die Kinder von wem um welches Geld geschenkt bekommen.
Von daher ist für mich der Zusammenhang nicht wirklich nachvollziehbar. Ich bin wie gesagt selber aus dem pädagogischen Bereich und ich habe auch selber ein Kind, welches aber erst 4 Jahre alt ist. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind die Kinder auch noch nicht im Alter für eine Erstkommunion und von daher könnte ich die Frage auch nicht beantworten. Ich denke nur, dass es da große Unterschiede geben wird und man gar nicht wirklich einen pauschalen Betrag nennen könnte.
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