Bei größerer Erbschaft keine Verwandten mehr kennen?

vom 14.05.2013, 13:22 Uhr

Neulich habe ich mal das Fernsehen in der Nacht angehabt und da lief irgendeine Folge von diesen Real-Serien. Da hat jemand eine Erbschaft gemacht und auf einmal hat sich jeder in der Verwandtschaft in den Haaren gehabt. Es wurde wohl, weil kein Testament da war zurück und wieder vorgerechnet, wer nun erbberechtigt ist. Da wurden auch die Erben gefragt, wer welche Nachfahren hat usw. Und da alle nur auf das eigene Erbe aus waren kannte dann auch keiner mehr Leute, die eventuell auch noch erbberechtigt waren.

Warum ist die Menschheit nur so "geldgeil". Es ging da nicht um sehr große Beträge. Nur hätten sich die Beträge immer wieder verringert, wenn mehr Erben ausfindig gemacht worden wären. Wie findet ihr solche Situationen? Kennt ihr vielleicht sogar solche Situationen?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja, so etwas hört man leider immer wieder. Es gibt so viele Familien, wo irgendein Verwandter verstorben ist. Und dann wird erst kurz getrauert und, wenn dann an das Tageslicht kommt, dass es etwas zu Erben gibt, ist die Trauer, wie verschwunden und die Gier auf das Geld ist größer, als denn je. Ich finde solche Situationen immer traurig, immer hin ist ein Verwandter von der Familie gegangen. So etwas ist doch viel wichtiger, als das Geld.

Ich habe schon des Öfteren mitbekommen, wie sich die Familie um das Erbe streitet. Es gab dort auch kein Testament, was besagen würde, wer etwas erben soll und, wer vor allem was erben soll. Vor allem haben sich die Familienmitglieder gegenseitig abgestritten, damit das Familienmitglied mehr zu erben bekommt. So etwas finde ich wirklich unterste Schublade, so etwas geht gar nicht. Da wird der Verstorbene so schnell vergessen, und alles nur, weil es um das liebe Geld geht.

Als mein Opa gestorben ist, dachten auch alle, dass es eine Menge zu erben gibt. Aber ich fand es so toll, was mein Opa gemacht hat. Die ganze Familie hat sich bei uns eingefunden und alle waren am Diskutieren, ob es ein Testament gibt und, was mein Opa alles Wertvolles zu vererben hat. Zu dem wussten einige Familienmitglieder, dass mein Opa kein armer Mensch war und reichlich auf der hohen Kante hatte. Es wurde dann wirklich schon ausgeknobelt, wer was bekommen, sollte und desgleichen. Bis am Ende wirklich herauskam, dass mein Opa nur seine vorhandenen Möbel in seiner Mietswohnung dagelassen hat. Er wusste ja, dass er sterben wird.

Ich fand es wirklich gut, dass mein Opa so vorgedacht hat und sein ganzes Geld ausgegeben hat. Er hat sich ein Roller gekauft und dies und jenes und welches gekauft auf seine letzten Tage. Er hat es sich noch einmal richtig gut gehen lassen. Zu dem hat er die Kinder alle neu eingekleidet und desgleichen. So konnte sich die Familie zumindest nicht, um das Geld streiten, weil es nicht mehr vorhanden war.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne solche Situationen nicht aus eigener Erfahrung. Erben ist schon eine Sache, die nicht nur Trauer, Freude, Missgunst, Neid und Streit mit sich bringt. Man trauert um eine liebe, verstorbene Person. Manche Erben können nicht einmal warten, bis die verstorbene Person beerdigt wurde und fragen vorab schon nach, was sie erben. Ich finde das so widerlich. Wer sich zu Lebzeiten nicht um den Erblasser kümmert, sollte auch nicht erben dürfen. Das wäre doch mehr als gerecht.

Da neidet einer dem anderen das Erbteil. Ein Erbe entzweit in vielen Fällen die Verwandtschaft. Diese Gier auf etwas, wo keiner der Erben etwas zugetan hat, ist für mich nicht zu begreifen. Jeder, der etwas Vermögen hat und weiß, dass er nicht mehr lange lebt, sollte es versuchen, durchzubringen, sich schöne Tage davon machen. Man hat ja nicht Guthaben angehäuft, damit sich andere darum zanken. Eigentlich wollte man selbst etwas damit anfangen, das sollte man auch ruhig tun. Dann gibt es statt Streit nur lange Gesichter.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kenne es aus der Familie meines Verlobten und kann es auch gar nicht verstehen. Da ist mal eine Frau gestorben, die ihren Kindern ein Haus vererbt hat. Das eine Kind hat alles an dem Haus wieder neu gemacht und auch wirklich Geld hineingesteckt und das andere Kind hat eben nichts gemacht. Nun wollte das Kind, was sich die Arbeit gemacht hat auch darin wohnen bleiben, aber es hatte natürlich kein Geld. Weil das andere Kind nicht ausbezahlt werden konnte, reden die beiden nun nicht mehr miteinander. Nur, weil man nicht auf das Geld verzichten möchte und neidisch ist.

Ich kann so etwas nicht nachvollziehen. So geldgierig bin ich nicht und es macht mir auch nichts aus, wenn einer mehr bekommt als ich. Was bringt denn das Geld? Man kann es sich auch selber erarbeiten und Ärger kann ich deswegen auch nicht gebrauchen. Ich wurde auch schon beim Erbe übergangen, aber ich finde das nicht schlimm, weil ich wusste, dass das Geld nicht da war. Ich hätte nämlich auch Geld erben sollen von meiner Uroma und das war eben nicht mehr in dem Maß vorhanden und das Haus musste gemacht werden. Da habe ich gerne darauf verzichtet, dafür steht das Haus noch, was mir wichtiger war. Ich lege keinen Wert auf Geld. Ich brauche es eben um zu überleben, aber deswegen streite ich nicht darum.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bist du dir sicher, dass die potentiellen Erben die anderen Leute wirklich nicht kennen wollten? Ich habe selbst noch eine Erbaufteilung in Bearbeitung. Da wurde mir vom Liegenschaftsamt eine Liste mit erbberechtigten Personen geschickt, wo ich erst mal nachgefragt habe, von welchen Geschwistern meines Großvaters die überhaupt abstammen. Selbst die Generation meiner Tanten und Onkel kannten diese Leute nicht, weil man nie etwas von ihnen erfahren hat.

Von daher ist es durchaus normal, dass man nicht unbedingt alle möglichen Erben kennen kann. Und wenn ich bedenke, wo meine Großtante damals verstorben ist, so dürften da auch einige Erben nicht berücksichtigt worden sein, weil man eben von diesen Menschen keine Kenntnis hatte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich hoffe aufrichtig für dich, dass du nicht auf Grund von "gescripteter Reality" und dem dort gezeigten Verhalten auf die gesamte Menschheit schließt. Denn das würde sicher den Blick auf die Realität massiv verzerren. Denn, dass muss schlicht gesagt werden, es ist weder "in echt" so, dass die handelnden Personen eine Erbschaft bekommen noch das sie miteinander in verwandtschaftlicher Beziehung stehen. Es ist für die Sender bloß die billigst mögliche Form, eine Serie zu drehen. Nicht um eine reale Abbildung der Wirklichkeit zu schaffen, die mit Sicherheit keine Spannungsbögen im Minutentakt zu bieten hätte.

Ansonsten ist es doch bei der Verteilung von Gütern immer so, dass der Mensch darauf achtet, zunächst selbst nicht übervorteilt zu werden. Diese Mentalität des Raffens ist ja auf Grund der herrschenden Gesellschaftsordnung sogar gewollt. Nur wer Reichtümer hat, ist angesehen. Es mag sein, dass der Prozess der Aneignung nicht so gerne gesehen wird. Das Ergebnis schon.

Warum sollte man also sehenden Auges dafür Sorgen, dass der eigene Anteil am Erbe kleiner als Notwendig ausfällt. Es gibt Nachlassverwalter und die sollen schlicht dafür sorgen, dass alle Berechtigten gefunden werden. Es ist nicht der Job der Erbengemeinschaft oder des Erben, hier für eine möglichst breite Streuung zu sorgen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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