Glee - wird die US-Serie immer schlechter?
Ich bin ganz frisch hier in talkteria und würde meinen ersten Beitrag deswegen gerne meiner absoluten Lieblingsserie widmen. Zwar gibt es ein Thema über die Serie, doch dort wird lediglich darüber diskutiert, warum sie in Deutschland nicht erfolgreich ist. Diesen Thread würde ich lieber dafür nutzen, eure Meinungen über die Serie zu hören. Es geht um die Serie Glee. Die schrullige Comedy-Musical-Serie von Ryan Murphy, der unter anderem auch für Nip/Tuck verantwortlich war, hat mein Herz 2010 im Sturm erobert – genau wie sie es bei Millionen von anderen Menschen getan hat. Hierzulande läuft sie leider bei Super RTL, doch warum die Serie dort fehlplatziert ist, könnt ihr in dem dazugehörigen Thread lesen (leider darf ich als neuer User noch keinen Link dort hin posten). Doch worum geht es in Glee überhaupt?
Die grobe Story scheint schnell erzählt. Will Schuester (der von Matthew Morrison gespielt wird), hat einen einfachen Traum: er möchte dem Glee Club, der in Deutschland am ehesten mit einer Musical AG vergleichbar ist, zu neuem Glanz verhelfen. Denn der Club ist auf der McKinley High School, wo die Serie hauptsächlich spielt, heutzutage verschrien und die Glee Kids werden als Loser angesehen. Doch Will sieht in all den Mitgliedern Talente: so gibt es zum Beispiel die nervige Rachel, die aber eine außergewöhnliche Stimme hat, den homosexuellen Kurt oder Artie, der im Rollstuhl sitzt. Und über den Kurs der Serie wächst der Club zu einer musikalischen Sensation heran. Eingebettet ist das ganze natürlich in einer waschechten High-School-Teenie-Serie. Herzschmerz, Liebesdreiecke- (oder Pentagone), ungewollte Schwangerschaften, Mobbing und so vieles mehr inklusive.
Und zu jener Sensation, die ich schon angesprochen habe, hat sich Glee auch in Wirklichkeit gemausert. In Amerika wurden die Episoden von teilweise knapp 13 Millionen Zuschauern gesehen, gerade bei den ganzen Jungen, Werberelevanten spielte die Serie ganz oben mit. Mittlerweile flaut der Hype deutlich ab und die Zuschauerschaft hat sich fast halbiert – dennoch ist die Serie immer noch eines der Aushängeschilder des Senders FOX. Hierzulande läuft, wie bereits gesagt, die Serie auf Super RTL, wo sie nur mittelprächtig ankommt. Natürlich ist man bei Glee ein ziemliches Risiko eingegangen. Seit der Serie Fame ist es keinem Network gelungen, eine Serie zu etablieren, die wie ein Musical aufgebaut ist. Doch anscheinend hat Glee den Zahn der Zeit getroffen. Teilweise platzieren sich die Songs der Serie (bald sind es über 500 (!!)) in den ganz vorderen Plätzen auf (nicht nur) iTunes. Die Darsteller haben eine riesige Tour gemacht, die man letztes Jahr in 3D in den Kinos bewundern konnte.
Für mich ist Glee tatsächlich ein waschechtes Serienhighlight. Die erste Staffel, besonders die ersten dreizehn Episoden, waren einfach nur genial. Jane Lynch spielt die herrlich böse Sue Sylvester einfach nur genial und hat absolut verdient einen Emmy für ihre Rolle gewonnen. Gleichzeitig sind der bissige, schwarze Humor und die zahlreichen Parodien eines der Dinge, die Glee so sehenswert macht. Und natürlich sind auch die wunderschönen Cover-Hits (in Staffel 2 kamen auch Originale Songs hinzu) nicht zu verachten. Denn der Musikkatalog von Glee ist einfach nur riesig. In Staffel 4 wird der 500-Songs-Meilenstein gefeiert. Darunter befinden sich Hits von Journey (allen voran Don’t Stop Believin‘, was sozusagen die Titelmelodie der Serie ist), Madonna (eine ganze Episode wurde nur Liedern von Madonna gewidmet. Gleiches passierte schon mit Britney Spears, und zwar gleich zwei mal, der Rocky Horror Picture Show, Michael Jackson, Saturday Night Fever und Whitney Houston, um nur einige zu nennen) und Lady Gaga – die Bandbreite ist riesig, von aktuellen Hits wie Call Me Maybe bis zu echten Oldies wie Don’t Rain On My Parade ist einfach alles dabei.
Jedoch hat natürlich auch diese Serie – oh ja, ich kann sie auch kritisieren. Soll ja hier kein Lobesgesang werden – ihre Schattenseiten. Meiner Meinung nach ist die Qualität nach Staffel 1 deutlich abgesackt. In Staffel 2 wurde die Serie einfach zu groß. Gastauftritte von Britney Spears, Gwyneth Paltrow und vielen, vielen mehr haben für mich das Gesamtbild etwas zerstört, da sich oft zu sehr auf den großen Namen ausgeruht wurde. Die Story ist dabei oft zu kurz gekommen. Das ganze hat sich dann auch in den Quoten sichtbar gemacht: während Staffel 2 im Durchschnitt 11 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme lockte, waren es in Staffel 3 nur noch knapp 6-7 Millionen. In Staffel 4 sinkt die Tendenz. Allerdings ist meine persönliche Meinung, dass man in Staffel 3 wieder – trotz Gaststars wie z.B. Ricky Martin, Lindsay Lohan und Whoopi Goldberg – zur alten Stärke zurückgekehrt ist. Doch die Zuschauer sehen das wohl etwas anders. Doch besonders musikalisch fand ich die Staffel richtig stark. So hat die Glee Version von We Are Young dem Song erst richtig zur Bekanntheit verholfen. Außerdem waren die eigenen Versionen von Smooth Criminal, Rumour Has It/Someone Like You und Without You richtig stark. Aber auch hier hatte Glee noch so seine Schwächen.
Und die vierte Staffel, die derzeit in Amerika läuft (Donnerstagnacht geht’s weiter mit Folge 4), ist wieder so richtig stark und ist auf einer Augenhöhe mit Staffel 1. Hier spielen Sarah Jessica Parker und Kate Hudson Gastrollen, die allerdings wesentlich organischer im Lauf der Serie eingebettet wurden, als es in Staffel 2 und 3 der Fall war. Doch viel verraten will ich über die Staffel nicht, denn sie gibt es noch nicht auf Deutsch und das wäre sonst wohl zu sehr Spoilerbehaftet. Nun würde ich aber sehr gerne eure Meinungen dazu hören: kennt ihr Glee? Wenn nein, würde ich euch empfehlen, schnell die ersten 2 Staffeln auf DVD zu kaufen und auf Englisch (!! – Die Deutsche Übersetzung ist grausam!) nachzuholen. Und wenn ihr Glee schon kennt: wie findet ihr die Serie? Stimmt ihr mir zu, dass sie an Qualität verloren hat, aber immer noch genial ist?
Also ich muss gestehen, ich bin auch ein absoluter Fan der Serie, stehe damit aber absolut alleine da. Ich bin 21 Jahre alt und in dem Alter sollte man so etwas wohl nicht mehr toll finden. Ich habe Glee in Deutschland aber wirklich von Anfang an verfolgt und es gehört einfach zu meinem Montagabend. Ich hasse die Pausen zwischen den Staffeln und bin immer froh, wenn es wieder losgeht.
Dass die Serie an Charakter verloren hat, kann ich nicht unbedingt bestätigen. Es waren schon immer seichte Storys, denen es an Tiefgründigkeit fehlte. Ich schaue Glee vor allem der Schauspieler wegen und weil ich die unterschiedlichen Interpretationen von Songs sehr interessant finde.
Ich fand die ersten dreizehn Episoden der ersten Staffel von „Glee“ auch genial. Bis dahin war ich absolut begeistert von der Serie. Am Anfang dachte ich, die Serie würde sich in Richtung „High School Musical“ entwickeln, aber so war es nicht. Die Idee war frisch, der Humor traf meinen Geschmack und zu den Liedern und dem Gesang muss ich wohl nichts sagen. Teilweise haben mir die Cover von „Glee“ sogar besser gefallen als die originalen Lieder und das muss schon etwas heißen.
Leider gefiel es mir ab der vierzehnten Folge schon nicht mehr. Das war die erste Folge, bei der ich von „Glee“ wirklich enttäuscht war. Zwar haben mir die Lieder immer noch unglaublich gut gefallen, aber die Aufmachung war einfach nicht mehr so gut und nun hat mich die Serie tatsächlich an „High School Musical“ erinnert. Der Grund hierfür war die Inszenierung der Lieder. Plötzlich war es nicht mehr so, dass die Mitglieder des Glee-Clubs die Lieder wirklich proben mussten, wie es realistisch ist, sondern es war so wie bei „High School Musical“: Plötzlich tauchten vom einen auf den anderen Moment in der Bibliothek Instrumente mitsamt Spieler auf und jeder konnten die Noten der Lieder auswendig spielen. Da konnte ich dann ehrlich gesagt nur noch die Augen verdrehen.
Was die Storyline angeht, habe ich „Glee“ noch nie so ernst genommen, weil es für mich doch eher eine Comedyserie ist, als eine Dramaserie. Früher habe ich die Storylines aber noch aufmerksamer verfolgt, mittlerweile läuft „Glee“ nur noch nebenher und ich freue mich darüber, wenn sie ein Lied singen, das mir gefällt. Ich schaue es also nur noch wegen der Musik, die die ganze Zeit nicht an Qualität verloren hat.
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