Ein Irrglaube, dass es Fußballprofis nicht ums Geld geht?
Dieses Bild hat auf verschiedenen Facebook-Seiten ziemlich heftige Diskussionen ausgelöst. Ich habe mich aber bewusst in keine eingemischt, da die eingefleischten Fußballfans ja gerne mal überreagieren und ich wollte in keine Streiterei hinein geraten. Dennoch habe ich natürlich auch meine Meinung zu dem Bild.
Ich bin selbst Fußballfan und kann es sehr gut verstehen, dass die Fans von Dortmund den Wechsel von Götze als Verrat ansehen. Andererseits denke ich, dass sie einen viel zu eingeschränkten Blickwinkel auf die Sache haben. Immerhin ist es doch so, dass mindestens neun von zehn Fans ihre Firma auch wechseln würden, wenn sie bei einer anderen Firma mehr Gehalt und auch mehr Aufstiegschancen bekommen könnten. Die Leistung von Dortmund in den letzten Jahren ist sicherlich beachtlich, aber der FC Bayern ist meiner Ansicht nach dann doch noch einen Schritt voraus, sowohl sportlich, als auch finanziell, und das sehen viele Fans von dem BVB leider nicht.
Ich finde Götzes Wechsel mehr als nachvollziehbar. Das Ziel der Fußballprofis ist es doch, es als Fußballer so weit wie möglich zu bringen. Das bedeutet maximaler Erfolg, der zwar bei keiner Mannschaft gesichert ist, aber bei Bayern hat man durchaus gute Aussichten darauf. Dann geht es noch darum, so viele Erfahrungen wie möglich sammeln und zu guter Letzt natürlich auch darum, so viel Gehalt wie möglich zu bekommen. Für die Fans zählen natürlich andere Attribute wie Treue und Vereinsliebe. Daher ist es verständlich, dass sie verärgert sind, aber deswegen muss man doch nicht gleich so eine Aktion machen. Man muss auch mal darüber nachdenken, was dann in einem so jungen Menschen vorgeht. Götze ist gerade mal zwanzig Jahre alt und auch wenn er es gewohnt ist, ständig unter Druck zu stehen, dann wird ihn so etwas sicher auch nicht kalt lassen. Des Weiteren zeigt es kein bisschen Dankbarkeit für das, was Götze für den Verein getan hat, immerhin wären sie ohne ihn womöglich gar nicht mehr in der Champions League dabei.
Letztendlich finde ich auch dieses ganze Gerede um „Konkurrenz schwächen“ ziemlich lächerlich. Wenn man seine Spieler nicht verlieren will, darf man eben keine Klauseln in die Verträge einarbeiten, die den Spielern erlauben, zu wechseln. Bayern holt sich Götze sicher nicht, um Dortmund zu schwächen, sondern um sich selbst zu verbessern. Sicher kommt es dann dazu, dass mal ein sehr guter Spieler auf der Bank sitzt, aber eine gute Mannschaft kann sich keine schlechte Auswechselbank leisten. Was passiert, wenn die Mannschaft durch Auswechslungen geschwächt wird, hat man ja im letzten Jahr bei Bayern gesehen. Zudem wird mal wieder außer Acht gelassen, dass es beim Profifußball in erster Linie um viel Geld geht.
Nun würde mich eure Meinung dazu interessieren. Seid ihr bei solchen Dingen eher emotional oder könnt ihr die Wechsel der Spieler durchaus nachvollziehen? Denkt ihr, es gibt in der Bundesliga wirklich Fußballer, die bei einem besseren Gehalt ablehnen, weil sie ihrem Verein treu bleiben wollen? Kann jemand vielleicht sogar ein Beispiel hierfür nennen?
Also ich persönlich weiß ja sowieso nicht, was ein Fußballprofi, der vielleicht 7 Millionen Euro im Jahr verdient, mit dem ganzen Geld überhaupt macht. Ausgeben kann man doch gar nicht so viel, nicht mal Cristiano Ronaldo für seine Designerklamotten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es immer nur ums Geld geht. Jeder junge Spieler in Deutschland träumt eben davon, für den FC Bayern München zu spielen. Wenn dieses Angebot dann kommt, warum soll man nein sagen?
Dass die BVB-Fans da so aggressiv darauf reagieren, liegt eben auch nur daran, dass es eben die Bayern sind, die von ihren Fans geliebt und von allen anderen gehasst werden. Würde Götze zu Real Madrid gehen, wäre es nicht ganz so schlimm. Ich bin auch Fußball-Fan, aber bei weitem kein Ultra. Ich kann jeden Spieler verstehen, der zu einem anderen Verein wechselt, egal aus welchen Gründen er es tut. Geld ist da sicher nicht alles, es geht darum, mit welchem Club man langfristig Erfolge feiern kann.
Vereinstreue Spieler gibt es aber durchaus auch. Lukas Podolski ist zwar mittlerweile in England, aber er hat für Köln in der zweiten Liga gespielt, obwohl er sicher ohne weiteres woanders untergekommen wäre.
Ich persönlich bin ja gar kein Fußballfan und kann auch nicht nachvollziehen warum ein einzelner Fußballspieler in einem ganze Jahr etliche Millionen verdient. Sicher ist der Großteil auf das Geld scharf, aber wer wäre das nicht? Es gibt mit Sicherheit auch Leute, die nicht so auf das Geld schauen und sich mit ein paar Millionen zufrieden geben. Nicht immer muss das Geld im Mittelpunkt stehen, es gibt auch andere Prioritäten, die man setzten muss.
Bei Facebook habe ich das ganze Thema auch ein wenig am Rande mitbekommen. Die Fans schlagen hier natürlich die Hände über dem Kopf zusammen, und das nicht nur einmal. Man kann es ja auch irgendwo verstehen, wenn so ein Spieler die Mannschaft verlässt. So etwas ist immer bitter, gerade wenn diese Person zum Erzfeind wechselt. Aber auch hier finde ich die Reaktionen und das Verhalten der Leute viel zu aggressiv. So ist das aber leider im Fußball.
Ich persönlich würde es so handhaben, dass ich viel mehr Wert darauf lege, dass ich mich wohl fühle, erst dann kommt das Geld. Was bringt mir ein Haufen Geld, wenn ich mich in der Mannschaft absolut nicht wohl fühle? Gut, solche Aussagen, wie ich hier, kann jeder treffen und wenn es dann soweit ist sieht es immer anders aus.
Geld, Macht und Neid regiert den Fußball. Fußballspieler, dieser Begriff alleine sollte schon herleiten, worum es geht. Ballspiele, die mit den Füßen gespielt werden sollten. Aber es sind keine Spiele mehr. Es sind Machtkämpfe um Geld. Vielleicht ist bei 20 Spielern einer dabei, der aus Überzeugung und Spaß spielt. Alle anderen spielen nur um Geld, viel Geld.
Diesen geldgierigen Spielern wird das Geld ja fast nachgeworfen. Ist es da nicht verständlich, wenn sich jemand abwerben lässt oder selbst versucht, immer noch mehr Geld zu verdienen? Die Angebote sind so verlockend, dass keiner sie ablehnen kann. Aus reiner Nächstenliebe zum bisherigen Verein wird niemand hier nein sagen.
Andere Vereinsmitglieder würden auch gerne lukrative Angebote annehmen. Deshalb sind sie natürlich auch neidisch und missgönnen ihrem Kumpel das Angebot. Vereinstreue? Der Verein lässt die Spieler, die einen längeren Tiefpunkt haben, auch fallen. Warum sollte der Spieler es anders machen?
Was ich nicht verstehen kann, sind die ungeheuren Geldbeträge, die dem Spieler angeboten werden. Da hebt jeder Mensch ab. Wenn ein Messi schon 33 Millionen verdient, womit wird eine solche Summe begründet? Wären insgesamt 5% davon nicht schon zu viel? Andere Menschen arbeiten mehr und was bekommen sie? Teilweise können sie von dem Verdienst eines Monats nicht einmal leben. Man sollte dazu übergehen, diese Einkommen zu reduzieren, genauso wie man es bei den Managergehältern versucht. Was bitte machen diese Fußballer mit so viel Geld, das sie nicht alles verbrauchen können?
Ich sehe gerne gute Fußballspiele. Aber langsam ärgert mich auch dieses ganze Drumherum, was mit schönen Spielen nichts mehr zu tun hat. Warum drehen auch die Fans derart durch und werden ausfallend. Sie haben doch am allerwenigsten mit dem Wechsel eines Fußballers zu tun. Was würden sie an seiner Stelle machen? Eben, sie würden für mehr Geld ebenfalls zum anderen Verein gehen. Das bedenken sie leider nicht und beschimpfen den Fußballer.
Nein, es ist kein Irrglaube, dass es den Fußballern nicht ums Geld geht. Wer das glauben sollte, irrt. Den Fußballern geht es auch um Ansehen, Macht, Bewunderung, aber in erster Linie geht es nur um das Geld.
Im Prinzip ist die deutsche Bundesliga eine reine "Wechselstube". Es ist ganz normal, dass Spieler von diesem Verein zu einem anderen wechseln. Das passiert ja auch ab und zu bei Trainern, dass die einen Vereinswechsel vornehmen. Von daher kann man es in meinem Auge überhaupt nicht mehr emotional sehen, wenn ein Spieler seinen Verein wechselt. Es steht wohl außer Frage, dass Götze beim FC Bayern München mehr verdienen wird, als beim BVB. Außerdem kann man sich ja auch denken, dass es das Ziel eines jeden ambitionierten Fußballspielers ist, in einem solchen Verein der Extraklasse wie dem FC Bayern zu spielen. Klar, an solchen Aktionen kann man dann auch behaupten, dass Spieler wie Götze kein Herzblut haben und ihren alten Verein, in diesem Fall den BVB, eiskalt hintergehen.
Aber wie gesagt, das ist einfach Gang und Gebe. Wie viele Schalker haben sich betrogen gefühlt, als Manuel Neuer vom FC Schalke zum FC Bayern gewechselt hat? Die Motive waren an dieser Stelle dieselben: Ein höheres Gehalt, bessere Aufstiegschancen und die Möglichkeit, in Spitzenturnieren wie z.B. der Champions-League ganz oben mitzuspielen. Was Bayern im Moment an Leistung abliefert, ist kaum zu übertreffen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es der Traum vieler Fußballspieler ist, ein Teil dieses Vereins zu werden - und das sage ich als Schalke-Fan.
Mir würde jetzt im Moment kein Beispiel einfallen für einen Spieler, der ein solches Angebot abgelehnt hat. Geld und Aufstiegschancen stehen halt im Vordergrund. Im Endeffekt geht es im gesamten Fußball ja um nichts anderes als Geld. Klar, Fußballspieler wollen eigentlich beides: Viel Geld und obendrein auch viel Prestige. Abgesehen davon beschweren sich heute nicht mehr viele darüber, dass Manuel Neuer beim FC Bayern spielt. Unnerstall und Hildebrandt sind auch ganz ordentliche Törhüter.
Die Konstante bei Fußballvereinen sind ja nun in erster Linie die Fans. Für die es es natürlich blöd, wenn ein Leistungsträger oder ein Idol abhaut. Da kann man die Aufregung halt schon verstehen. Für den Fußballer an sich ist es nur ein lukrativer Wechsel des Arbeitgebers und von der Warte her, muss man auch das verstehen.
Selbst den FC Bayern verstehe ich, weil natürlich macht es Sinn, sich gute Leute zu kaufen, weil man halt weiter oben mitspielen will. Auf der anderen Seite sieht man aber auch immer wieder die guten Leute danach für viel Geld auf der Bank sitzen. Da mag man sich seinen Teil nun halt zu denken.
Ich bin weder Bayern noch Dortmund Fan, jedoch kann ich Götze verstehen, genau wie Du auch. Natürlich würde auch ich das Unternehmen von gegenüber vorziehen, wenn ich dort eine Gehaltserhöhung und bessere Aufstiegsmöglichkeiten habe. Wenn wir ehrlich sind: Wer würde das auch nicht tun? Damals, als Neuer zu Bayern wechselte, war es genau das gleiche. Es gibt eine Schlagzeile, die Fans sprechen von einem Fußballskandal und
2 Monate später ist es ganz normal und abgehakt.
Da jeder Fußballer höchst möglichen Erfolg, sowohl national als auch international feiern möchte, ist Bayern einfach die erste Anlaufstelle in der Bundesliga. Wer etwas anderes sagt, der lügt ganz einfach oder ist blind. Der Erfolg ist das was uns antreibt. Wenn wir stagnieren und nicht weiterkommen werden wir demotiviert, lustlos und bringen weniger Leistung. Egal ob im Büro, auf dem Kran oder dem Fußballplatz - wir brauchen einen ordentlichen Ansporn und der ist bei Bayern einfach da.
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