Wie kritisch ist der Test einer Beta-Version?

Ich setze zur Bildbearbeitung unter anderem Lightroom 4 ein. Nun ist aktuell ein Download von Lightroom 5 Beta möglich. Ein Bekannter von mir fragte letztens schon, ob ich Lightroom 5 schon getestet habe, was ich verneinen musste. Ich weiß auch nicht, ob ich die Beta-Version von Lightroom 5 ausprobieren möchte. Irgendwann werde ich sicher zu Lightroom 5 wechseln, wenn dieses ganz regulär auf den Markt kommt. Der Bekannte hat Lightroom 5 bereits heruntergeladen und wollte das Programm auch bald testen.

Da ich bislang noch keine Beta-Versionen getestet habe, frage ich mich, was einen da erwartet. Es wird geschrieben, dass das Programm voll funktionsfähig ist. Womit muss man bei einer Beta-Version rechnen? Läuft eine solche Version lediglich nicht so stabil wie eine finale Version, oder muss man mit anderen Problemen rechnen? Würdet ihr die Beta-Version ausprobieren?

Eine öffentliche Betaversion ist normalerweise eine Version, die schon die volle Funktionalität der endgültigen Version enthält. Außerdem hat sie auch schon eine gewisse interne Testphase hinter sich, um die gröbsten Bugs schon zu beheben. Nur ist es aber eben so, dass tausende User noch viel mehr Bugs finden können. Schließlich können die internen Tester nicht so viele Testfälle durchspielen und haben auch nicht die Möglichkeit, ihre Software auf so vielen unterschiedlichen Hardwarekonfigurationen zu testen.

Es kann also durchaus sein, dass man den ein oder anderen Fehler entdeckt oder dass die Software auf der eigenen Hardware sogar gar nicht läuft. So etwas kann aber natürlich auch in der finalen Software passieren; völlig fehlerfreie Software gibt es nicht. Nur ist die Wahrscheinlichkeit, einen Fehler zu finden, bei einer Betaversion noch etwas höher.

Eine Betaversion ist eine zwar schon getestete Version, aber eben noch nicht in der großen Masse getestete. Ein Programm ist nie völlig fehlerfrei, wie mein Vorschreiber schon dargelegt hat, weil nicht alle Konstellationen wegen der Vielzahl der Möglichkeiten getestet werden können. Eine Betaversion kann durchaus noch sehr schwere Fehler enthalten. Es kann aber auch sein, dass sie sehr gut läuft.

Man kann das nicht vorhersagen. Denn wenn man wüsste, welche Fehler drin stecken, würde man sie ja vorher beheben. Ein früh erkannter Fehler ist für einen Hersteller von Software sehr viel billiger als ein spät erkannter. Daher versucht ein kompetenter Softwareentwickler, möglich viele Fehler in frühen Phasen zu finden und nicht ein ungetestetes Produkt auf die Masse loszulassen, so wie es schlechte Softwareentwickler oft tun.

Eine Beta-Version beinhaltet in der Regel schon fast alle Elemente, die später auch in der normalen Version enthalten sind. Ein Beta-Test ist meist ein Test, der durch die Öffentlichkeit durchgeführt wird. Bei solch einer Version muss man aber noch mit kleineren Fehlern und Macken rechnen. Auch Abstürze sind hier nicht ganz ungewöhnlich, müssen aber nicht auftreten. Es gibt Beta-Versionen, die schon tadellos laufen und am Ende nur minimale Korrekturen vorgenommen werden müssen. Dann gibt es auch noch das Gegenteil davon. Es gibt Beta-Versionen, die einfach eine Katastrophe sind. Manchmal ändert sich dann auch an der normalen Fassung leider nicht viel.

Man kann also mit einer Beta-Version schon Glück haben und ordentlich damit arbeiten können, aber man kann eben auch Pech haben. Ich persönlich bin da mehr der Typ, der dann auf die fertigen Fassungen wartet. Bein Onlinespielen ist es ja manchmal so, dass nach einer Beta wieder alles zurück auf Null gesetzt wird. Man darf also wieder alles neu machen und da hat man nicht immer Lust darauf. Bei so einem Programm ist das natürlich wieder etwas anderes.