Wie genau sind Wohngeldrechner und Co. im Internet?

Mich würde es mal interessieren, wie genau solch Wohngeldrechner oder Kindergeldzuschlagsrechner im Internet sind? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Kann man davon ausgehen, dass die Ergebnisse dort auch stimmen oder eher nicht?

Ich frage deshalb, weil laut dem Wohngeldrechner im Internet uns kein Wohngeld zustehen würde. Meine Freundin meinte aber, dass diese gar nicht so richtig hinhauen würden und das man trotzdem versuchen sollte alles zu beantragen was geht.

Wie seht ihr das? Hattet ihr im Internet schon mal eine negative Rechnung gehabt und dann beim Antrag doch einen Zuschlag bekommen, oder braucht man sich die Mühe dann gar nicht erst machen?

Ich habe da auch schon so meine Erfahrungen gemacht. Einmal habe ich wesentlich weniger Wohngeld bekommen, als der Rechner im Internet angegeben hatte. Bei dem selben Rechner gab es aber auch schon das Ergebnis, dass es dann mehr Wohngeld gab, als dort berechnet wurde. Aus meiner Sicht sollte man, wenn Ergebnisse dort negativ sind, trotzdem ein Antrag gestellt werden.

Denn mehr als eine Ablehnung von der real zuständigen Behörde kann man nicht bekommen. Und es kostet schließlich nichts, wenn man den Antrag stellt. Wobei deine Miete schon sehr hoch sein muss, wenn du bei zwei Einkommen noch Wohngeld bekommen solltest.

Ich vermute mal stark, dass die Wohngeldrechner nicht wirklich effizient arbeiten können, da Wohngeld quasi in jeder Stadt anders geregelt ist. So bekommt man als Single in München durchaus eine kleine Wohnung mit hoher Miete bezahlt, die in kleinen Städten nicht bezuschusst werden. Das sind dann irgendwann zu viele Parameter, die beachtet werden müssen. Noch dazu ändert sich die Gesetzgebung eh ständig.

Den Wohngeldanspruch kann man schon mal grob mit einem Zettel und einem Taschenrechner daheim prüfen. Erst schaut man mal ins Internet und bringt in Erfahrung, ob die Wohnung die passende Größe hat und im Mietpreis liegt. Die meisten Städte haben die Angaben veröffentlicht. Wenn man unter Wohngeld nichts findet, kann man über die Kosten der Unterkunft für Arbeitslosengeld 2 die Zahlen finden.

Nun addiert man mal die Einkünfte zusammen. Wenn ich mich nicht irre, hast du einen Partner und Kinder. Also alle Einnahmen, wie eben Arbeitslohn, Kindergeld und so weiter. Nun schaust du nach, wie hoch der Regelbedarf für Arbeitslosengeld 2 ist. Wären bei dir zwei Erwachsene plus die Kinder. Die Beträge ziehst du nun vom Einkommen ab. Gehst du hier ins Minus, steht dir auf alle Fälle Wohngeld zu. Wobei hier dann zu prüfen wäre, ob euch nicht Arbeitslosengeld 2 zustehen würde.

Bleibst du im Plus, kommt es auf die Höhe an. Kannst du von dem Plus deine Heizkosten bezahlen oder gehst du damit dann ins Minus? Wenn du ins Minus gehst, steht dir wahrscheinlich Wohngeld zu. Liegt dein Plus sehr hoch, ich schätze mal bei mindestens drei Leuten mindestens 200 Euro, dann brauchst du es an sich nicht wirklich zu versuchen.

Hilfreicher als einfach einen Antrag stellen wäre es, wenn du dich mal persönlich beim Wohngeldamt vorsprichst. Mit nehmen solltest du Einkommensnachweise, Mietnachweise, Energieversorgernachweise. Hier reichen die Kontoauszüge, auf denen die Beträge ersichtlich sind. Den Mietvertrag mitzunehmen ist sicherlich sinnvoll. Dann bittest du dort, ob sie dir eine Überschlagsrechnung machen können. Das machen die an sich direkt und gleich vor Ort. Dann weißt du immerhin, ob dir Wohngeld zusteht und in welcher Höhe. Der Betrag kann sich noch verändern, aber du hast einen Anspruch.

Erst dann würde ich den Wohngeldantrag ausfüllen. Der ist nämlich doch relativ umfangreich und ein Fragebogen muss auch vom Vermieter ausgefüllt werden. Ich würde ungerne von meinem Vermieter einen Fragebogen ausfüllen lassen, wenn es nachher heißt, dass einem die Leistungen eh nicht zustehen.