Beliebte Menschen - wie machen sie das bloß?

vom 26.06.2010, 08:59 Uhr

Also meinen Erfahrungen nach, gibt es da mehrere Typen von beliebten Leuten. Der erste Typ ist für mich der Typ, der einfach von sich auch schon sehr engagiert ist. Solche Menschen gehen zu Sportvereinen, geben Nachhilfe, gehen zu Jugendvereinen, Arbeitsgemeinschaften und machen Ferienjobs im Jugendzentrum und Kinderkreis. Dadurch lernen sie sehr viele Menschen kennen, werden durch ihre Tätigkeit und ihre vielen Kontakte beliebt und haben somit einen großen Freundeskreis und Bekanntheitsgrad. Um überhaupt mit so vielen Menschen bekannt zu werden, sind sie sehr offen, gehen von sich aus auf andere zu und ergreifen die Initiative. Und alles eigentlich allein dadurch, dass sie sich für viele Sachen interessieren und sehr offen sind. Ich habe auch eine solche Freundin und finde es wirklich nicht verwunderlich, dass sie so bekannt ist.

Der nächste Typ ist für mich der Mensch, der einfach vom Charakter her sehr nett ist. Für mich ist das beispielsweise meine Musiklehrerin. Sie hilft eigentlich so ziemlich jedem, der sich an sie wendet und es nötig hat, lässt sich aber trotzdem nicht ausnutzen. Dadurch, dass ständig Leute das Bedürfnis haben sich an sie zu wenden und das Gefühl haben sie tröste sie mit nur einer Tasse Tee und ein paar Worten, hat sie ebenfalls sehr viele Kontakte und einen hohen Bekanntheitsgrad. Solche Menschen sind einfach sehr sozial und hilfsbereit.

Der nächste Typ ist meiner Meinung nach der hinterhältigste. Besonders hervorstechen tun sie wahrscheinlich in der Schule. Für mich sind das jene Kinder, die meistens schon einen gewissen Bekanntheitsgrad dadurch haben, dass ihre Eltern bekannt sind. Diese sitzen meistens im Schulrat und sind reich, haben Firmen, spenden an die Schule, sind Politiker oder haben sonst welche angesehenen Berufe. Das sind diese Kinder, die große Partys machen, auf denen die ganze Klasse eingeladen ist und die den Trend in der Schule vorgeben. Ich habe leider oftmals bemerkt, dass diese Kinder dazu neigen zu lästern und zu mobben. Indem sie andere Kinder runter machen, puschen sie sich selbst hoch und jeder hält sie für was besseres, obwohl sie das in Wahrheit gar nicht sind. Oftmals gehören sie zu jenen Leuten, die trotz Faulheit gute Noten bekommen und bei denen der blaue Brief wundersamerweise immer zu spät kommt, so dass sie nie sitzen blieben und der Strom der Spenden ihrer Eltern nicht stoppt.

Leider sind viele dieser Kinder einfach nur verwöhnte Babys, die gewöhnt daran sind, alles zu bekommen, was sie haben wollen. In der Schule wollen dann alle so aussehen wie sie und das haben was sie haben. Einfach nur lächerlich, aber leider wahr. Zum engsten Freundeskreis gehören übrigens meistens auch nur Leute, die genauso reich oder berühmt sind oder sich wenigstens genauso anziehen. Außerdem sind solche Leute auch sehr darauf bedacht ihren Freundeskreis möglichst weit auszudehnen, sodass sie dann bei den anderen angeben können, wenn sie irgendwelche Oberstüfler grüßen, ob sie sich nun wirklich kennen oder nicht. Bei Facebook und SchülerVZ geben diese Leute mit einer Freundeszahl von 300 aufwärts an. Ich halte diesen Typ für absolut egoistisch und heuchlerisch und würde dieser Art von Berühmtheit niemals nachtrauern.

Dann gibt es da noch den Typ, der eigentlich alles dafür tut, um berühmt zu sein. Solche Leute haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und man findet sie unter anderem bei ''Deutschland sucht den Superstar'' oder ''Das Supertalent''. Sie machen sich in der Schule zum Kasper und tun wirklich alles, um anderen zu gefallen, sie gehen nach der Mode und passen sich den ''Berühmten'' an, bis sie irgendwann selbst eine Art ärmliche Berühmtheit erlangen. Ich selbst finde es ziemlich erbärmlich, zudem solche Menschen kaum eine eigene Persönlichkeit haben, sondern alles nur auf andere ausrichten.

Alle diese Typen haben eigentlich gemeinsam, dass sie ein großes Selbstbewusstsein haben und offen auf andere zu gehen können. Sie sind weder schüchtern noch verklemmt und wissen wie sie auf andere zugehen sollen. Das macht sie nun mal zu kleinen ''Berühmten''. Sicher hat das auch positive Seiten, aber mich persönlich würde sowas nur schrecklich nerven, man stelle sich nur mal vor man könne noch nicht mal in Ruhe durch den Schulflur gehen, ohne zwanzig Leuten ''Hallo'' zu sagen und sich dann auch noch die ganzen Geburtstage zu merken oder dann auch noch Geschenke zu besorgen, wenn ich zu jedem eingeladen wäre. Das würde mich restlos überfordern und da ziehe ich einen kleinen Freundeskreis ganz eindeutig vor.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich konnte bisher nur feststellen, dass die Menschen, die beliebt sind, oft sehr offene Typen sind, die grundsätzlich jedem Fremden freundlich gegenübertreten und auch kein bisschen Schüchternheit zeigen. Das sind solche Menschen, die jedem das Gefühl geben, ihn zu mögen, schon aus dem Grund, weil erst mal nichts gegen ihn spricht, bis er sie vom Gegenteil überzeugt hat. Man könnte auch sagen: Es sind ganz oft Menschen, die echt jedem eine realistische Chance geben.

Oft sind diejenigen auch recht unkompliziert und sehr umgänglich. Sie treten ihrer Umwelt unängstlich gegenüber und scheinen wirklich jedem wohlgesonnen. Das zieht eben viele Leute an und das Selbstbewusstsein oder die Selbstsicherheit, die damit ausgestrahlt wird, hinterlässt wohl bei vielen den Eindruck, dass sie sich ohne Weiteres diesen beliebten, eben offenen Menschen, anvertrauen können. Es ist nicht schwer, ihnen zu folgen, weil sie unverfälscht und somit nicht schwer einzuschätzen oder berechenbar sind.

Vermutlich ist es wirklich hauptsächlich die Selbstsicherheit, die von diesen Menschen ausgeht, die sie so anziehend macht, kombiniert mit der offenen Herzlichkeit jedem gegenüber, der empfundenen Vorurteilslosigkeit und der Chancengleichheit. Diese Menschen scheinen immer ein großes Herz und das am rechten Fleck zu haben und es auf der Zunge zu tragen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Typen, die man als beliebt bezeichnen kann. Ich hatte eine Mitschülerin, welche nur beliebt geworden ist weil sie getan hat als wäre sie cool und weil sie viel Geld hat und das macht bekanntlich auch "schön". Alle haben sich mit ihr abgegeben, weil sie dadurch auch gleich besser dastanden, aber wen sie nicht leiden konnte, der war gleich Außenseiter in der ganzen Klasse. Allerdings hatte sie kaum ehrliche Freunde auf die sie sich verlassen konnte, weil auch sie selbst nur falsches Spiel gespielt hat.

Andererseits gab es in unserem Gymnasium eine Schülerin aus meiner Parallelklasse, die auch jeder mochte. Allerdings war diese hilfsbereit, ehrlich und stand auch zu Freunden die selbst eher nicht beliebt waren. Gerade das hat sie symphatisch wirken lassen und immer mehr Leute haben sich mit ihr angefreundet.

Außerdem spielt natürlich das Umfeld und der Bekanntenkreis eine große Rolle, oft sind Leute die von klein auf viele Leute kennen viel beliebter, als welche die erst neue Freunde finden müssen. Auch Abends öfter weg zugehen und Offenheit anderen gegenüber spielen glaube ich eine Rolle.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Als ich deinen Text gelesen habe, musste ich sofort an ein Mädchen aus meinen Abschlussjahrgang denken. Sie kennt auch so gut wie jeden, ist auf jeder Party und jeder Veranstaltung am Wochenende aufzufinden und ist extrem beliebt. Ich glaube, wenn ich jetzt bei Facebook nachschauen würde, dann hätte sie dort sicherlich an die eintausend Freunde. Um mal einen Vergleich zu ziehen, ich habe zwischen zweihundert und dreihundert, von denen ich zugegebenermaßen nicht einmal alle persönlich, sondern nur aus dem Internet kenne. Wenn sie ein neues Profilbild postet, dann hat sie innerhalb kürzester Zeit um die einhundert Likes. So viele bekomme ich nicht einmal nachdem ich mein Profilbild wochenlang online habe.

Aber es macht mir auch nichts aus. Denn ich weiß von dieser Person, dass sie keinen Freund hat, wie ich einen habe. Und mir ist es lieber, dass ich eine einzige Person habe, an die ich mich wenden kann, wenn es mir schlecht geht, als hunderte von Freunden, an die ich mich in so einer Situation eben nicht wenden kann. Neben meinem festen Freund habe ich noch zwei andere Freunde, bei denen ich mir sicher sein kann, dass diese sofort vorbei kommen würden, wenn ich fragen würde, ob sie Zeit hätten, um mich zu trösten oder abzulenken oder was auch immer.

Ich kenne die Person nun ehrlich gesagt zu wenig, um beurteilen zu können, ob sie auch manche solcher Freunde hat, aber ich finde auch so, dass es nicht zu beneiden ist, was sie hat. Auf den ersten Blick ist es zwar eine tolle Sache, aber hier greift wohl auch die Redewendung „Qualität vor Quantiät“. Ich glaube, der Grund, warum sie so viele Freunde hat, ist, dass sie eben auf jeder Party ist und dort lernt man immer wieder neue Leute kennen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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